The Year In Review (2019 Edition) Pt. 8
^ das Jahr in Google
Leftovers 2019 (Private Edition)
auch keinen zentimeter weitergekommen sind wir 2019 jedenfalls im feld ‘privacy’. eher im gegenteil, die debatten werden immer dämlicher, die beteiligten immer hysterischer, die praktiken immer schamloser, die wahrnehmung immer hilfloser.
(das wirkt auf den ersten impuls hin doch zumindest seltsam, zumal ein guter teil der damit verbunden problematisierungen kein problem im nützlich unterschiedenen sinn sind, also leicht mit etwas wissen und technik selbst behandelt werden könnten, aber erklärt sich dann doch recht leicht damit, dass keiner der beteiligten parteien das ‘problem’ privacy lösen will, sondern darin vielmehr das ideale mittel erkennt, eigene interessen durchzusetzen, alle dabei natürlich mit völlig gegensätzlichen motivationen und zugkräften, die sich aber nicht gegenseitig neutralisieren, sondern immer mehr aufstacheln. die einzigen, die dabei gwm. ehrlich und also am leichtesten auszuhalten sind, sind ausgerechnet die datenschützer. deren interventionen sind pragmatisch oft völlig sinnlos, aber sie wissen das auch selbst, sie folgen nur anweisungen)
Leftovers 2019 (Perspective Edition)
auch nicht weitergekommen sind wir 2019 jedenfalls dabei, auch nur ansatzweise ein gewisses gefühl für unsere neuen ‘perspektiven’ zu entwickeln, die sich unter den bedingungen vom internet und den sich darin tummelnden plattformen und technologien ergeben.
(unreflektierte perspektiven waren und sind natürlich immer schon das grundproblem von so ziemlich jedem unnötigen problem, ich glaub das ist noch nicht einmal eine übertreibung, und das kann man sich auch nicht schnell mal wegwünschen, aber im und mit dem internet hat das als trigger/katalysator/verstärker/resonator/etc. von eig. leicht vermeidbaren dummheiten wie vieles andere auch doch eine neue qualität und quantität bekommen)
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 7
Der Hypemachine Zeitgeist (ann)
(siehe The Year In Review 2018 Edition Pt.2, The Year In Review 2017 Edition Pt. 2, The Year In Review 2016 Edition Pt. 4, The Year In Review 2015 Edition Pt. 10, The Year In Review 2014 Edition Pt. 5, The Year In Review 2013 Edition Pt. 5, The Year In Review 2012 Edition Pt. 5, The Year In Review 2011 Edition Pt. 17, The Year In Review 2010 Edition Pt. 7, The Year In Review 2009 Edition Pt. 5 und Musikgeist)
Techblog des Jahres (2019 Edition)
(ohne grossartige beschreibung des speziellen oder allgemeinen milieus, im grunde gibts ja auch kaum was dazu zu sagen und auch über die unsaggebbarkeit gibts nichts mehr zu sagen, aber gleichzeitig ist das alles auch egal, usw.)
Anyway und spät aber doch, das für mich beste Techblog 2019 war auch in diesem Jahr The Verge. Das ist zwar wenig originell, aber das gesamte Genre scheint sich doch irgendwie verabschiedet zu haben, hat sich aber in anderen Formen rematerialisiert (hochprofessionelle publikationen, die das gesamte spektrum abdecken, halt noch in blogform, wie the verge, think piece blogger auf medium, thematisch hochgradig ausdifferenzierte podcaster, heerscharen an unboxern und gadgetvloggern auf youtube, sich primär mit sich selbst und den eigenen technologien beschäftigende indie-webber, sture flat-file einsiedlerkrebse, opportunistische netzwerktexter auf linkedin, leute die mit aufsätzen oder konzisen antworten auf plattformen wie hacker news, stack overflow, etc. soziales kapital schürfen, von massenmedien abgeworbene kolumnisten, newsletternde gründer, ein-mann analysten, etctrara). aber die blicke, blickwinkel und wissensstände sind vermischt und nicht mehr an die form gebunden, alles kann eig. überall auftauchen.
siehe Techblogs des Jahres und Techblogs des Jahres 2009 Edition und Techblogs des Jahres 2010 Edition und Techblogs des Jahres 2011 Edition und Techblogs des Jahres 2012 Edition und Techblogs des Jahres 2013 Edition und Techblogs des Jahres 2014 Edition und Techblogs des Jahres 2015 Edition und Techblogs des Jahres 2016 Edition und Techblogs des Jahres 2017 Edition und Techblogs des Jahres 2018 Edition
Leftovers 2019 (Scale Edition)
auch nicht weitergekommen sind wir 2019 jedenfalls dabei, auch nur ansatzweise ein gewisses gefühl für den ‘scale’ vom internet und den sich darin tummelnden plattformen und technologien zu bekommen.
(im grunde wäre das egal, wenn es nicht einen endlosen strom an sackgassen, missverständnissen und fehlentwicklungen, die das ‘problem’ dann nicht ohne ironie tatsächlich immer nur verschlimmern, triggern würde, die sich oft durch das kurze bewusstmachen des faktors, dass da irgendwas einfach irre irre groß ist und was das bedeutet, relativ einfach abfangen ließen)
2020
happy new year!
Rutschen MMXX
einen guten Rutsch ins neue Jahr!
The Decade In Review (2010s Edition) Pt. 4
^ das spex mit einer beeindruckenden liste der 200 besten alben des jahrzehnts:
(nts: könnte man als kleines projekt ungespoilert von hinten nach vorne durchhören)
Nützliche Unterscheidungen pt. 54 (The 100% Edition)
Eine weitere in unterschiedlichen Situationen sehr nützliche Unterscheidung ist die Unterscheidung ob etwas zu 100% garantiert werden muss oder nicht.
(die nützlichkeit variiert tatsächlich je nach situation und ich kann die hier nicht alle durchpermutieren, aber in vielen fällen wird man sehen, dass 100% viel viel teurer sind als 99% und viel viel viel teurer als 95% und in solchen situationen wäre es unsinnig auf den 100% zu bestehen, wenn sie nicht notwendig sind. andererseits gibt es andere situationen, in denen 100% billiger sind, etwa weil sie die komplexitäten eines sonstigen aushandelns und abwägens eliminieren. als unterscheidung ist sie also nur dann nützlich, wenn man die situation richtig einschätzt)
(abt: draw the distinction!)
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 6
^ das Jahr in Longreads
Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 43: Der Creator
Der Creator (m/f) ist ein vor einigen Jahren noch unbekannter, in letzter Zeit aber eig. überall zu sehender Zeitgenosse, der sich dadurch auszeichnet, dass er sich selbst als ‘Creator’ versteht, der auf einer Plattform für eine Zuhörerschaft Inhalte produziert.
(als zeitgenosse triggert er damit effekte, die interessanter sind, als man vermutet. aber first things first: natürlich gab es so ziemlich von anfang an auf so ziemlich jeder plattform immer schon leute, die professionell bzw. semiprofessionell inhalte erstellt haben, oft, weil es ihnen zugefallen ist, später dann immer öfter auch opportunistisch, dann kamen die firmen, die es nur noch melken wollten mit ihren content farmen usw. aber diese selbstwahrnehmung als spezifischer ‘creator’ kam dann erst viel später, das ist viel eher ein millenials oder gen nochspäter ding, die den begriff/das format dann zuerst auf youtube entwickelt haben, der sich von dort aber schnell auf andere plattformen wie instagram, vine, usw. und auf alle anderen generationen übertrugen. diese symbolische schließung als ‘creator’ hat sich aber als unerwartbarer glücksfall erwiesen, weil sich damit nicht nur für die betroffenen selbst, sondern auch für die gesamtheit der zuhörerschaft und auch die plattformen selbst alles veränderte und plötzlich neue subjekt-/objekt- und auch systempositionen möglich wurden. wenn man so will brauchte es die eigentlich doofe position als ‘creator’, um die notwendige bündelung an talent und energien auf der einen seite, an perzeptibilität und minimierung der empfehlungskosten auf der anderen seite zu erreichen, die dann mitunter schöne gärten und palmenhäuser bauten)
(abt. supermarket studies)
The Decade In Review (2010s Edition) Pt. 3
^ the verge mit einer beeindruckenden liste der 84 größten flops und fails des jahrzehnts
Leftovers 2019 (Base Camp Edition)
auch nicht weitergekommen sind wir 2019 jedenfalls dabei, ein gewisses ‘basislager’ für begriffe und konzepte zu erdenken, von dem aus wir dann etwas sinnvoller über das web und das ganze nach- und weiterdenken können.
(in den letzten jahren hat ja primär der kritische diskurs floriert, dieser unbeabsichtigte zusammenschluss von nicht-gänzlich-hinterwäldlerischen intellektuellen, sich-selbst-politisierenden programmierern und vibrierenden massenmedien, denen der football unabsichtlich in die hände gefallen ist, hat ja eine umfassende blase generiert, die mit dem zentralgedanken überwachungskapitalismus alles framed. aber während die themen innerhalb dieses sub-dispositivs der nicht unüblichen selbstverstärkungslogik hin zum radikal sinnlosen unterliegen, der datenschutz triggert ja schon bei der frage, ob eine datenschutzorganisation auf twitter ihre ergebnisse veröffentlichen darf, eine art inception über die bewertung der formulierung der datenschutzrechtlichen selbsterklärung dafür, usw., so sind sie jedenfalls aber ja trotzdem grundsätzlich nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig auszuhandeln. aber zuerst sollten einmal ein paar andere dinge besprochen und durchdacht werden, zuerst sollten einmal ein paar dinge gelernt und verstanden werden. wenn man von einem plateau starten kann, tut man sich viel leichter, gewisse dinge werden erst dann sinnvoll resp. möglich. nicht weil sie schwer sind, sondern weil man sich sonst in fraktalen debatten verzettelt)
Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 42: Der Jerk
Der Jerk (m/f, eher m) ist ein in letzter Zeit eig. überall zu sehender Zeitgenosse, der sich dadurch auszeichnet, dass er sich mehr oder weniger oft jerkisch verhält. jerkisch verstehe ich im sinne von verhalten, das eine situation oder einzelne position darin verschlechtert, ohne einem selbst zu nützen. der jerk bleibt dabei durchaus im rahmen seines eigenen rechtes und versteht sein handeln auch nicht als angriff, nimmt aber die negativen auswirken zumindest nicht gänzlich ohne genugtuung in kauf.
(wenn man so will erzeugt der jerk kosten, ohne irgendeinen nutzen zu stiften. für die analyse von vor allem sozialmedialen phänomenen ist der jerk – sowohl als personentyp als auch als drehmoment für anschlusskommunikation oder -verhalten – supernützlich, zumal sich die effekte auch verketten, perkolieren und compounden. ich wage sogar die these, dass es im korpus des digitalen kaum ‘probleme’ gibt, an denen nicht zumindest an irgendeiner stelle ein jerk sitzt)
(abt. supermarket studies)
Leftovers 2019 (Condition Edition)
auch nicht weitergekommen sind wir jedenfalls beim einführen von bedingten aussagen, bedingten forderungen, bedingten behauptungen, etc. i.e. wir wollen startups födern, aber halt nur die, die gesellschaftlich wünschenswerte effekte erzielen, usw.
(als nützliche unterscheidung bietet sich das either aus dem functional programming an, also der datentyp bei dem man zwar immer etwas bekommt, das aber entweder das eine oder ein anderes sein kann, tbc.)
The Decade In Review (2010s Edition) Pt. 2
^ the verge mit einer beeindruckenden liste der 100 wichtigsten gadgets des jahrzehnts
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 5
^ das Jahr in Pinterest
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 4
^ das Jahr in Spotify
The Decade In Review (2010s Edition) Pt. 1
^ endlich kommen listen und zusammenfassungen der zehnerjahre, tensies, 2010s, wie man will, guter anlass jedenfalls für eine neue serie… den anfang macht buzzfeed mit einer tour de force durch die 100 best memes