Lazy Startup Ep. 62
Tool oder Extension, das den Browser der eigenen Wahl nach einem etwaigen Reset bei den jeweiligen Plattformen mit einem kontrollierten Bündel an automatisierten Requests quasi wieder mit den Basics der eigenen Präferenzen vorpopuliert.
Disqus 10
vor 10 jahren
heute
ui: heute vor 10 Jahren hab ich disqus hier eingebettet und wirklich nie bereut.
Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 41: Der Geizkragen
Der Geizkragen (m/f, eher m) ist ein in letzter Zeit immer häufiger zu sehender Zeitgenosse, der sich dadurch auszeichnet, dass er versucht, den Wert seiner Daten/seiner Existenz für andere/etwa Plattformen zu minimieren, statt einfach zu versuchen, den Wert für sich selbst zu maximieren.
(abt. supermarket studies)
FYI 105
fyi: plattformen sind die indifferenzkurven der gesellschaft.
Mary Meeker's View Of The World In 294 Slides
devoha: Mary Meeker mit ihrem jährlichen (genau genommen halbjährlichen) Bericht zum Stand des Internets (ich mag sowas ja)
(siehe Mary Meeker’s View Of The World In 355 Slides und Mary Meeker’s View Of The World In 213 Slides und Mary Meeker’s View Of The World In 197 Slides und Mary Meeker’s View Of The World In 50 Slides)
Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 40: Der Alte Dattl
Der Alte Dattl (m/f, eher m) ist ein in doch häufig zu sehender Zeitgenosse, der sich dadurch auszeichnet, dass er die Welt nur nach dem letzten von ihm benutzten Wahrnehmungsfeld bewertet und auch bei größtenteils kontrafaktischen Begebenheiten nicht mal auf die Idee kommt, dass sich vl. das ganze Dispositiv in den letzten 20 Jahren verändert hat.
(nur als cheap shot zb die von fast allen über 40 vorgebrachte generalkritik an instagram oder youtube, da will ja jeder nur ein star sein und zeigen wie super das eigene leben ist, während doch gleichzeitig beim machen der selfies das leben selbst verloren geht, weil man den moment selbst nicht mehr genießen kann, sondern nur noch dokumentieren will usw., ohne zu sehen, dass sich sowohl die ebene der identifikation und subjektbildung als auch der semiotischen verkettungen via internet auf den verschiedensten plateaus redifferenzieren kann)
((der alte dattl muss übrigens nicht alt sein, es gibt auch junge alte dattl; und der alte dattl muss auch nicht dumm sein, er aktualisiert nur seine wahrnehmungsmatrix nicht und sieht das nicht))
(((echte und ernstgemeinte bitte: man merkt ja selbst nicht, wenn man ein alter dattl wird. wer bei mir den eindruck bekommt, dass ich es insgesamt bei einem thema/feld bin, der kann mich gerne darauf hinweisen)))
(abt. supermarket studies)
#wp15
hui, wordpress wird auch schon fünfzehn
Lazy Book Ep. 39
Die Selbstbeschäftigung der Gesellschaft von Niklas Luhmann #dsbdg
FYI 104
fyi: wir sind derzeit im web viel besser im erzeugen von möglichkeiten von sinn als im benutzen vom sinn.
Techblog des Jahres (2017 Edition)
(ohne grossartige beschreibung des speziellen oder allgemeinen milieus, im grunde gibts ja auch kaum was dazu zu sagen und auch über die unsaggebbarkeit gibts nichts mehr zu sagen, aber gleichzeitig ist das alles auch egal, usw.)
Anyway und spät aber doch, das für mich beste/nützlichste Techblog 2017 war schon wieder Techdirt. Mike Masnick (via) ist noch immer eine Art ein-Mann-Armee, der mit glasklarer Urteilskraft sämtlichen Schwachsinn des medial-politischen Komplexes dekonstruiert und gleichzeitig dabei ohne Hysterie auskommt
.
Apropos Techdirt: auf Kickstarter läuft gerade ein Projekt von Masnick: CIA: Collect It All – produziert wird ein Kartenspiel, das die CIA für ihre Agenten entwickelt hat. Läuft noch eine Woche, get it! (wenns nicht wehtut)
Eine lobenswerte Erwähnung geht an Dave Winer und seinem scripting ; der glaubt zwar immer das Gegenteil von mir, aber es ist gut zu wissen, dass es ihn gibt. Und Dave ist sicher auch der Unbeirrbarste, was das die Beirrbarkeit durch eigene Irrungen betrifft, und dem man vl. am allerwenigsten von allen vorwerfen kann, dass er es jenseits eines Blablas nicht auch versucht (wenn man sucht kommt man sicher auf einige dutzend projekte im und um das offenen web). Lustigerweise wird dieses Beharren zumindest mit scripting dann doch eben wieder auch zu einer Art Enzyklopädie eines gesamten Zeitraums, die ohne dieses Insistieren schon längst verloren wäre.
siehe Techblogs des Jahres und Techblogs des Jahres 2009 Edition und Techblogs des Jahres 2010 Edition und Techblogs des Jahres 2011 Edition und Techblogs des Jahres 2012 Edition und Techblogs des Jahres 2013 Edition und Techblogs des Jahres 2014 Edition und Techblogs des Jahres 2015 Edition und Techblogs des Jahres 2016 Edition
I/O 2018 (Wohlfühlende Bescheidenheit Edition)
traditionell ein paar worte zur google i/o, die uns die letzten drei tage über den geisteszustand von google informierte: die spätestens seit 2012 beobachtbare ‘neue bescheidenheit’ von google (siehe I/O 2012 Neue Bescheidenheit Edition oder I/O 2015 Anhaltende Bescheidenheit Edition oder I/O 2016 Permanente Bescheidenheit Edition oder I/O 2017 Beharrliche Bescheidenheit Edition) hat sich auch in diesem jahr nicht nur als zum grundzustand von google etabliert, sondern trägt vl. sogar die ersten früchte. die großen blöden würfe blieben auch heuer wieder aus, irgendwie kann man sich wirklich kaum noch daran erinnern, dass google das potential für große blöde würfe überhaupt jemals hatte, im grunde bauen sie halt weiter ihren assistenten und ai in alles ein, aber die meisten ankündigungen könnten die wenigsten von denen aus 2017 unterscheiden.
trotzdem haben sie (übrigens wie facebook auf der f8) wellbeing/happyness als neues mantra für sich entdeckt, und das macht sich auf einigen produkten, besonders im neuen android p, tatsächlich bemerkbar, da haben sie fast einmal gegenüber ios vorgelegt (dumm nur, dass das halt dann frühestens in 2 jahren in dann bestenfalls jeder 3. hand liegt, der vorgänger oreo hat ja gerade erst jetzt zur i/o die 5% marke geknackt). und während ihnen spürbar noch immer jeder hausverstand dabei fehlt, die sinnvollen von den sinnlosen interventionen zu unterscheiden, so sind doch auch so einsichten wie vielleicht macht noch mehr crab vom hüpfendsten nicht immer am glücklichsten als neue parameter recht nützlich.
FYI 103
fyi: programmieren ist die (natürlich mehr oder weniger gut gelungene) bemühung eines menschen, einer maschine möglichst wenig arbeit zu machen.
Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 39: Das Powerdummy
Das Powerdummy (m/f, eher m) ist ein in Youtube- und Bloggerkreisen doch häufig zu sehender Zeitgenosse, der sich dadurch auszeichnet, dass er mit Technik u/o dem Web aufwendig aber elegant Probleme löst, die man gar nicht haben müsste.
(powerdummies werden gerne mit powerusern verwechselt, paradigmatisch da sicher mac power users die seit jahren eigentlich fast nichts anderes tun, als irre aufwändig aber elegant probleme zu lösen, die niemand haben müsste, aber auch google ist fast bei allen neueren interventionen fast immer primär ein powerdummy usw.)
(abt. supermarket studies)
Hello Jekyll
hab mich in den letzten tage mal mit jekyll herumgespielt, und das ist doch sehr super, weil:
- es aus dokumenten in form von textfiles eine webseite aus textfiles auf basis einer konfiguration in textfiles erzeugt,
- es auf sinnvollen defaults basiert, mit denen man schon sehr weit kommt, die sich aber an jeder stelle überschreiben lassen, was es vollständig flexibel macht
ein minimales aber vollständiges projekt schaut etwa so aus:
in index.md wird nur angegeben, dass als layout default.html verwendet werden soll, in _config.yml kann man dinge wie den titel der seite oder die struktur für die permalinks definieren und in _layouts/default.html steht das html für die seite mit placeholdern für die inhalte.
fehlen nur noch die inhalte, und die müssen in der minimalversion in markdown sein, mit dem prefix des datums benannt werden und in den ordner _posts gelegt werden (jekyll interpretiert den namen des files als datum und titel der publikation, im file kann das dann überschrieben werden, muss es aber nicht)
aber auch ein sinnvolles setup ist nicht viel komplizierter:
das enthält dann in assets noch statische files wie bilder oder css-files für die webseite, ein paar zusätzliche layouts, um verschiedene inhalte verschieden darstellen zu können, ohne die logik in die layouts hineinbauen zu müssen, ein paar includes für sich wiederholende dinge wie header oder footer und sogar eine data-file, falls man zb. irgendwelche listen herumliegen hat und einbauen möchte – also alles, was eine einfache webseite oder blog braucht.
das praktische dabei ist also, dass einerseits nicht nur der gesamte content und sämtliche konfigurations-files leicht etwa auf github gebackuppt und versioniert werden kann (mit allen damit verbundenen vorteilen wie multiuser contributions, branches, requests, ..), sondern dass auch der output ohne weitere abhängigkeiten von datenbanken oder php-versionen auf jedem webserver mit minimalem footprint gehostet werden kann. einzige abhängigkeit ist jekyll selbst, was sich aber auch mit homebrew installieren und aktualisieren und mit gemfiles kontrollieren/einfrieren lässt.
Quiz Pt. 111
Endlich wieder einmal ein thematisches Quiz: das einzige Feature, das Pinboard ja dem ursprünglichen Delicious hinzugefügt hat, sind bekanntlich notes. Stellt sich heraus, dass Maciej Ceglowski schon lange eine gewisse Obsession mit Notizen in Bookmarks hat (ich glaub nämlich nicht, dass die allzuviele leute verwenden, wobei, bei simpy gab es sie auch, dunno) – er hat nämlich schon vor langer Zeit (wobei lange besonders im web eher relativ ist, also jedenfalls vor beginn dieses blogs 2005) ein kleines Tool entwickelt, mit dem man auch schon zum damaligen del.icio.us Notizen hinzufügen konnte, übrigens mit einem cleveren hack, was dem Umstand, dass er am Ende dann Delicious übernahm eine weitere Pointe verleiht.
Was war der Name von diesem Tool?
FYI 102
fyi: ein guter blogger ist (oder wäre zumindest auch) ein guter schrebergärtner.
Quiz Pt. 110 Solution
Ich bin euch ja noch meine Antwort auf Quiz Pt. 110 schuldig:
die lösung erfolgt in zwei schritten:
(1) in einem ersten schritt kehrt man das verhältnis von einer bringschuld zu einer holschuld um. genauer gesagt von einer aufdrängschuld zu einer abholschuld, die informationen müssen ja trotzdem bereitgestellt werden. aber statt jede webseite zu verpflichten, jedem besucher die jeweilige datenschutzpolicy unter die nase zu reiben, die dann spätestens ab der 72. ungelesen akzeptiert wird, wird diese datenschutzpolicy an einem erwartbaren ort – etwa als /privacy.html
an der wurzel der webseite hinterlegt, damit sie der interessierte besucher jederzeit finden und einsehen kann. grundsätzlich aber wird von einer zustimmung ausgegangen, jede andere annahme ist im web einfach nicht praktikabel, zumal man cookies auch selbst jederzeit deaktivieren kann.
(2) in einem zweiten schritt macht man das format auch noch lesbar für maschinen, damit sich tools – primär wohl der browser der eigenen wahl – ohne zutun des benutzers darum kümmern können (wir kennen das prinzip von robots.txt
, nur dass statt angaben von regeln für die bots der suchmaschinen etwa in einem privacy.txt
angaben der auf einem webangebot vorgenommenen datenschutzrelevanten praktiken und eingebetteten scripts gemacht werden)
das einzige was der benutzer dann im normalfall machen muss, ist, ein einziges mal seine präferenzen festzulegen, also anzugeben mit welchen techniken und diensten er grundsätzlich einverstanden ist und vor welchen er in jedem fall gewarnt werden will.
das einzige was der betreiber einer weibseite machen muss ist, an einer stelle die eigenen praktiken und verwendeten scripts vollständig zu dokumentieren.
besucht man nun in diesem szenario eine seite, dann kann der browser diese datei auslesen, mit den regeln des benutzers abgleichen und braucht ihn nur dann darauf hinweisen, wenn etwas nicht koscher ist. dann kann dieser sich die privacy policy genauer anschauen und ggf. damit leben, oder auf der seite cookies und javascript deaktivieren – diese möglichkeit steht ja jedem ganz grundsätzlich auf jeder seite zur verfügung, nur wird das gerne verschwiegen, weil viele halt doch gerne tracken oder das mit der vermarktung interferiert – oder müssen halt weiterziehen, zum glück ist das web ein großer teich.
(den rattenschwanz an teilweise ganz fundamentalen realen problemen, die uns die dsgvo noch bescheren wird, hat man damit natürlich noch nicht tangiert, aber zumindest die 7.000.000.000.000 unnötigsten hinweise auf die omnipräsentesten logs und cookies, die überhaupt keinen informationsgehalt haben, wären damit vom tisch (700 mio betroffene in der eu, jeder wird im jahr auf 1000 seiten vor jeweils 10 ohnehin schon bekannten cookies nicht mehr gewarnt))
Quiz Pt. 110 (The Data Protective Edition)
apropos gdpr/dsgvo : wie könnte denn eine realistische lösung ausschauen, die bei einem bruchteil des derzeit erwzungenen aufwandes eine signifikant höhere informierung der besucher leisten würde?
Leftovers 2017 (Universality? What Universality? Edition)
auch nicht weitergekommen sind wir 2017 jedenfalls dabei, einige universalitäten oder generalisierbarkeiten im web zu erkennen, zu benennen und irgendwann dann als bekannt vorauszusetzen, um uns auf die spezifischeren dinge konzentrieren zu können.
(das beginnt bei so harmlosen dingen wie youtubern, die sich im kollektiv wünschen, dass die geneigten zuschauer das video doch commenten, liken und sie dann subscriben, was sie dann auch nicht müde werden in tatsächlich jedem video zu betonen, und endet bei politikern, denen nichts besseres einfällt als jede webseite zu verpflichten jeden besucher darüber zu informieren, dass auch sie cookies verwendet und die ip-adresse loggt, was halt eine völlig informationslose verunsicherung ist, weil das halt tatsächlich jede einzelne webseite tut. und während das bei den youtubern vl. sogar noch über ein gewisses phatisches element erklärt werden kann, ich denk an euch, denkt ihr auch an mich, usw, so sind so maßnahmen wie die cookieregelung nicht nur ein kolossales ärgernis, sondern bewirken dann sogar das exakte gegenteil von dem, was vermutlich der sinn sein sollte (ich gehe einmal davon aus, dass sie das nicht aus anderen, zynischeren motiven oder aus reiner bösartigkeit tun). denn wenn auf jeder seite ‘achtung’ gerufen wird, dann hört man es auch nicht mehr dort, wo es vl. wirklich sinnvoll wäre)
((und es bewirkt ja nicht nur das gegenteil vom intentierten, es steht dann blöderweise auch noch jeder möglichen lösung im weg, die über eine generalisierung oft leicht erreicht werden könnte. das sieht man derzeit gerade im schön rund um die einführung der dsgvo, die in ihrem kern ja erstaunlich sinnvoll ist, nur in der umsetzung eher an einen schildbürgerstreich erinnert))
Nützliche Unterscheidungen pt. 49 (The Bootstrapping Edition)
Eine weitere zumindest pragmatisch sehr nützliche Unterscheidung ist die Unterscheidung, ob eine Unterscheidung eine nützliche ist oder nicht.
(es gibt gar nicht so wenig dinge, die nützlich scheinen, aber nicht wirklich nützlich sind und die sich dann eher sogar in den weg stellen usw. es ist jedenfalls sicher kein fehler, diese dinge zu erkennen)
(abt: draw the distinction!)