Nützliche Unterscheidungen pt. 54 (The 100% Edition)
Eine weitere in unterschiedlichen Situationen sehr nützliche Unterscheidung ist die Unterscheidung ob etwas zu 100% garantiert werden muss oder nicht.
(die nützlichkeit variiert tatsächlich je nach situation und ich kann die hier nicht alle durchpermutieren, aber in vielen fällen wird man sehen, dass 100% viel viel teurer sind als 99% und viel viel viel teurer als 95% und in solchen situationen wäre es unsinnig auf den 100% zu bestehen, wenn sie nicht notwendig sind. andererseits gibt es andere situationen, in denen 100% billiger sind, etwa weil sie die komplexitäten eines sonstigen aushandelns und abwägens eliminieren. als unterscheidung ist sie also nur dann nützlich, wenn man die situation richtig einschätzt)
(abt: draw the distinction!)
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 6
^ das Jahr in Longreads
Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 43: Der Creator
Der Creator (m/f) ist ein vor einigen Jahren noch unbekannter, in letzter Zeit aber eig. überall zu sehender Zeitgenosse, der sich dadurch auszeichnet, dass er sich selbst als ‘Creator’ versteht, der auf einer Plattform für eine Zuhörerschaft Inhalte produziert.
(als zeitgenosse triggert er damit effekte, die interessanter sind, als man vermutet. aber first things first: natürlich gab es so ziemlich von anfang an auf so ziemlich jeder plattform immer schon leute, die professionell bzw. semiprofessionell inhalte erstellt haben, oft, weil es ihnen zugefallen ist, später dann immer öfter auch opportunistisch, dann kamen die firmen, die es nur noch melken wollten mit ihren content farmen usw. aber diese selbstwahrnehmung als spezifischer ‘creator’ kam dann erst viel später, das ist viel eher ein millenials oder gen nochspäter ding, die den begriff/das format dann zuerst auf youtube entwickelt haben, der sich von dort aber schnell auf andere plattformen wie instagram, vine, usw. und auf alle anderen generationen übertrugen. diese symbolische schließung als ‘creator’ hat sich aber als unerwartbarer glücksfall erwiesen, weil sich damit nicht nur für die betroffenen selbst, sondern auch für die gesamtheit der zuhörerschaft und auch die plattformen selbst alles veränderte und plötzlich neue subjekt-/objekt- und auch systempositionen möglich wurden. wenn man so will brauchte es die eigentlich doofe position als ‘creator’, um die notwendige bündelung an talent und energien auf der einen seite, an perzeptibilität und minimierung der empfehlungskosten auf der anderen seite zu erreichen, die dann mitunter schöne gärten und palmenhäuser bauten)
(abt. supermarket studies)
The Decade In Review (2010s Edition) Pt. 3
^ the verge mit einer beeindruckenden liste der 84 größten flops und fails des jahrzehnts
Leftovers 2019 (Base Camp Edition)
auch nicht weitergekommen sind wir 2019 jedenfalls dabei, ein gewisses ‘basislager’ für begriffe und konzepte zu erdenken, von dem aus wir dann etwas sinnvoller über das web und das ganze nach- und weiterdenken können.
(in den letzten jahren hat ja primär der kritische diskurs floriert, dieser unbeabsichtigte zusammenschluss von nicht-gänzlich-hinterwäldlerischen intellektuellen, sich-selbst-politisierenden programmierern und vibrierenden massenmedien, denen der football unabsichtlich in die hände gefallen ist, hat ja eine umfassende blase generiert, die mit dem zentralgedanken überwachungskapitalismus alles framed. aber während die themen innerhalb dieses sub-dispositivs der nicht unüblichen selbstverstärkungslogik hin zum radikal sinnlosen unterliegen, der datenschutz triggert ja schon bei der frage, ob eine datenschutzorganisation auf twitter ihre ergebnisse veröffentlichen darf, eine art inception über die bewertung der formulierung der datenschutzrechtlichen selbsterklärung dafür, usw., so sind sie jedenfalls aber ja trotzdem grundsätzlich nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig auszuhandeln. aber zuerst sollten einmal ein paar andere dinge besprochen und durchdacht werden, zuerst sollten einmal ein paar dinge gelernt und verstanden werden. wenn man von einem plateau starten kann, tut man sich viel leichter, gewisse dinge werden erst dann sinnvoll resp. möglich. nicht weil sie schwer sind, sondern weil man sich sonst in fraktalen debatten verzettelt)
Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 42: Der Jerk
Der Jerk (m/f, eher m) ist ein in letzter Zeit eig. überall zu sehender Zeitgenosse, der sich dadurch auszeichnet, dass er sich mehr oder weniger oft jerkisch verhält. jerkisch verstehe ich im sinne von verhalten, das eine situation oder einzelne position darin verschlechtert, ohne einem selbst zu nützen. der jerk bleibt dabei durchaus im rahmen seines eigenen rechtes und versteht sein handeln auch nicht als angriff, nimmt aber die negativen auswirken zumindest nicht gänzlich ohne genugtuung in kauf.
(wenn man so will erzeugt der jerk kosten, ohne irgendeinen nutzen zu stiften. für die analyse von vor allem sozialmedialen phänomenen ist der jerk – sowohl als personentyp als auch als drehmoment für anschlusskommunikation oder -verhalten – supernützlich, zumal sich die effekte auch verketten, perkolieren und compounden. ich wage sogar die these, dass es im korpus des digitalen kaum ‘probleme’ gibt, an denen nicht zumindest an irgendeiner stelle ein jerk sitzt)
(abt. supermarket studies)
Leftovers 2019 (Condition Edition)
auch nicht weitergekommen sind wir jedenfalls beim einführen von bedingten aussagen, bedingten forderungen, bedingten behauptungen, etc. i.e. wir wollen startups födern, aber halt nur die, die gesellschaftlich wünschenswerte effekte erzielen, usw.
(als nützliche unterscheidung bietet sich das either aus dem functional programming an, also der datentyp bei dem man zwar immer etwas bekommt, das aber entweder das eine oder ein anderes sein kann, tbc.)
The Decade In Review (2010s Edition) Pt. 2
^ the verge mit einer beeindruckenden liste der 100 wichtigsten gadgets des jahrzehnts
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 5
^ das Jahr in Pinterest
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 4
^ das Jahr in Spotify
The Decade In Review (2010s Edition) Pt. 1
^ endlich kommen listen und zusammenfassungen der zehnerjahre, tensies, 2010s, wie man will, guter anlass jedenfalls für eine neue serie… den anfang macht buzzfeed mit einer tour de force durch die 100 best memes
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 3
^ na endlich: das Jahr in Twitter
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 2
^ passend zum Jahr in Youtube auch gleich das Jahr in TikTok
1204731839254061056 Revisited
kl. nachtrag zu 1204731839254061056 resp. meine lösung für den miniquiz:
bevor man irgendwas fordert, muss man zuerst einmal zu einem gewissen konsens darüber kommen, was die begriffe bedeuten, oder zumindest aber nachvollziehbar dokumentieren, wie man sie selbst verwendet resp. was man darunter versteht, mitsamt einem bündel an kriterien, wann eine sachlage erfüllt ist und wann nicht (reine vermutung: wenn ein bereich wie datenschutz von der userschaft besser verstanden wird und also auch die effekte eigener aktivitäten im jeweils gegebenen technosozialen milieu ansatzweise vorstellbar sind, dann wäre damit viel mehr gewonnen als mit noch so gut gemeinten ins blaue gewünschte forderungen). vor jedem contract brauchen wir jedenfalls begriffe für ein verständnis der sachverhalte, damit man informierte und nicht aberglauben/reinausprinzip-basierte entscheidungen treffen kann.
(damit wäre schon viel gewonnen, selbst wenn einige der grundsätzlichen ethischen forderungen dadurch sinnlos werden, weil sie vom falschen ende her gedacht werden. das ‘gute’ entsteht ja nicht im abstrakten vorsatz nur noch gutes zu tun, es entsteht immer nur als kollateral von etwas anderem, an das man glaubt, starke communities entstehen nicht per dekret der betreiber, an das sich dann alle halten, sondern nur in der völlig kontingenten ausdifferenzierung sämtlicher ströme und dynamiken der verstärkungs- und sanktionsmechanismen, usw. überhaupt halte ich dieses hochhalten der latte für einen impraktikablen ansatz, weil die menschen so nicht funktionieren, aber für pamphlete braucht man es wohl)
Suchen des Jahres (2019 Edition)
- India vs South Africa
- Cameron Boyce
- Copa America
- Bangladesh vs India
- iPhone 11
- Game of Thrones
- Avengers: Endgame
- Joker
- Notre Dame
- ICC Cricket World Cup
Bonusliste: Deutschland
- Rebecca Reusch
- Notre Dame
- Handball WM
- Karl Lagerfeld
- Julen
- Europawahl
- Frauen WM
- 30 Jahre Mauerfall
- Thomas Cook
- Greta Thunberg
(siehe Suchen des Jahres 2018, Suchen des Jahres 2017, Suchen des Jahres 2016, Noch mehr Suchen des Jahres 2015, Noch mehr Suchen des Jahres 2014, Noch mehr Suchen des Jahres 2013, Suchen des Jahres 2012 Edition, Noch mehr Suchen des Jahres 2011 Edition, Noch mehr Suchen des Jahres 2010 Edition, Mehr Suchen des Jahres 2009 Edition, Suchen des Jahres 2008 Edition und Suchen des Jahres)
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 1
^ in alter Tradition eröffnet Youtube mit das Jahr in Youtube (ann) die Jahresreviews.
((dieses jährliche youtube rewind video ist ja auch nie uninteressant, weil es genau genommen mehr als alles andere über den geisteszustand und vor allem die primäre soziale disposition von google informiert))
Quiz Pt. 107 Revisited
kleines update zu quiz pt. 107 (antwort) weil doch irgendwie interessant: der gleiche ausschnitt würde heute, also 3 jahre später so ausschauen (und das ist doch irgendwie interessant)
2014 – 2019
2011 – 2016
Google Ghost
kleiner überblick der verkleidungen der verschiedenen google dienste anlässlich von halloween:
^ aus @google wird boogle
^ aus @gmail wird ghost mail
^ aus @googlechrome wird der google (cob)web browser
^ aus @googledrive wird das haunted house on google drive
^ aus @googlenest wird das google haunted nest
^ aus @madebygoogle wird afraid by google
^ aus der @gsuite wird die g suite of apparitions
^ aus @youtube wird bootube
^ sogar @googlede hat zumindest zwei kürbisse bekommen.
(ich beobachte das bei google ja schon länger, spätestens seit 2007 haben sie immer brav einen doodle, siehe hallo wien, aber heuer hat das afaics eine neue dimension angenommen; als grund vermute ich fast, dass sie diesen ersten april ziemlich ausgelassen haben)
Instanovels
^ nicht unwitzig: insta novels (was der name vermuten lässt)
ReQuoting pt. 118 (The Consumerism Edition)
What’s great about this country is that America started the tradition where the richest consumers buy essentially the same things as the poorest. You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good.
andy warhol via kottke