The Year In Review (2020 Edition) Pt. 1
^ in alter Tradition eröffnet Youtube mit das Jahr in Youtube die Jahresreviews.
(interessanterweise und eig. auch symptomatischerweise haben sie heuer ihr youtube rewind video ausgelassen)
bonuslink 1: das jahr in youtube music
bonuslink 2: das jahr in youtube gaming
bonuslink 3: das jahr in youtube ads
G22
^ omg, google wurde heute 22.
Hype Cycle 2020
und alle Jahre wieder der Hype Cycle von Gartner (siehe auch hype cycle und hype cycle 2008 und hype cycle 2009 und hype cycle 2010 und hype cycle 2011 und hype cycle 2012 und hype cycle 2013 und hype cycle 2014 und hype cycle 2015 und hype cycle 2016 und hype cycle 2017 und hype cycle 2018 und hype cycle 2019 und wie immer siehe auch die siggi beckersche sozio-technologische voraussetzung für einen hype)
15 Jahre live.hackr
live.hackr feiert heute seinen 15. Geburtstag!
^ damals der erste eintrag: hello lynch
^ heute: daily weather report (mittlerweile auf youtube)
alles hat sich also nicht verändert, aber vieles natürlich, damals hatten wir ja fast nichts und heute haben wir fast alles. gefühlsmässig sind wir aber gerade wieder in einer ähnlichen situation wie damals, an einem neuen nullpunkt, wenn man so will (wobei wir noch nicht wissen, ob sich der letzte loop einfach wiederholt, ob er nur der auftakt zu einer wilden achterbahnfahrt war, ob wir nicht schon in einer auslaufrinne gelandet sind, usw. aber die gesellschaftliche resilienz hat vermutlich noch einen buffer und tendiert zur zyklischen wiederholung, tippen würde ich ob corona fast zu einem leicht verdrehten reloop wie in einem möbius band)
ähnlich wie vor 15 jahren stehen wir unverhofft vor einem dings, das alles ändert (damals web/mobile, das einen genuin neuen möglichkeitsraum aufgespannt hat, indem alles plötzlich umwelt für alles andere sein konnte; heute klima/corona, die auf gewisse weise löcher in der symbolischen ordnung der gesellschaft reißen, die uns indirekt zwingen, das zur kenntnis zu nehmen)
(vom timing her kommt corona insofern zu einem zeitpunkt, der fast an die tests von imperator ming in flash gordon erinnert: können sie das puzzle schon lösen? dann muss ich sie vernichten! weil uns der loop web/mobile einige nützliche dinge beibringen könnte, die uns im zuge von klima/corona sehr gelegen kommen könnten)
((leicht dahergesagt aber nur zum beispiel: das entwickeln von funktionalen perspektiven auf genuine shifts in der zeitlichkeit. i.e.: ist der technologische stack web/mobile einmal da, dann wirkt er weniger wie ein meilenstein in einem linearen strang eines gesellschaftlichen fortschritts, sondern primär wie ein rückwirkendes gravitatives feld, das beschreibt, was wäre, wenn das immer schon der fall gewesen wäre. die gängige beschreibung von innovation und ihrem weiter, weiter konzipiert gwm. die richtung falsch. sowohl bei corona als auch beim klima verhält es sich ähnlich: am g’scheitesten tut man so, als wäre das ende immer schon da gewesen))
(langweilig wird uns jedenfalls nicht)
einen herzlichen dank an alle, die hier noch immer vorbeischauen, ohne euch wäre es nicht so lustig!
Nützliche Unterscheidungen pt. 58 (The Flood Edition)
Eine weitere zumindest pragmatisch sehr nützliche Unterscheidung ist die Unterscheidung ob ein Problem ein Ebbe- oder ein Flut-Problem ist, also ob sich eine ‘Problemstellung’ je nach Gezeit (im weiteren sinne als erwartbar periodisch wiederkehrend verstandend) ändert.
(das erkennen von ebbe-problemen ist nützlich, wenn man den eigenen aufwand für die problemlösung priorisieren muss. lösungen, die von der nächsten flut überschwemmt werden, sind etwa nur in kontexten von unendlichen resourcen praktikabel. sie sind aber nicht sinnlos, man denke an sandburgen am strand)
(abt: draw the distinction!)
Nützliche Unterscheidungen pt. 57 (The Scientific Edition)
Eine weitere pragmatisch sehr nützliche Unterscheidung ist die Unterscheidung ob es notwendig ist ob eine Aussage ‘wissenschaftlich’ richtig ist oder nicht (und egal ob oder ob nicht, was das dann jeweils im anschluss bedeutet oder nicht, ob es was hilft oder nicht usw.)
(etwas umformuliert: wisschenschaftlich richtige aussagen können für empfehlungen völlig wertlos sein, wenn sie nicht praktikabel sind, gleichzeitig können techniken die auf wissenschaftlich falschen annahmen beruhen wunderbare ergebnisse liefern, vor allem wenn ihre art der falschheit ‘orthogonal’ zur wissenschaft sind und sie gleichzeitig indirekt wirksame praktiken ermöglichen)
(abt: draw the distinction!)
Nützliche Unterscheidungen pt. 56 (The Invariant Edition)
Eine weitere zumindest pragmatisch sehr nützliche Unterscheidung ist die Unterscheidung ob etwas im Zuge der Digitalisierung/Vernetzung/Sozialisierung/Rekalibrierung/whatever konstant bleibt oder nicht bzw. konzentrierter gefragt: was?
(es ist übrigens nicht immer das, was man vermuten würde)
(abt: draw the distinction!)
Zwei Pole
^ endlich die pole to pole badge für 20.003 gegangene kilometer bei fitbit.
FYI 117
fyi: corona ist der zweite echte intelligenztest für unsere gesellschaften.
(siehe FYI 005 für den ersten)
signing up 13
heute vor dreizehn jahren: 11746761
just setting up my twttr 14
Huch, vor 14 Jahren wurde der erste Tweet abgesetzt.
(siehe just setting up my twttr 13, just setting up my twttr 12, just setting up my twttr 11, just setting up my twttr 10, just setting up my twttr 9, just setting up my twttr 8, t7, just setting up my twttr 6, just setting up my twttr 5, just setting up my twttr 4, just setting up my twttr, 2 jahre twitter und immr)
Rivvvvvvvvvvvvva
^ 2007
^ 2020
kleines update zu Rivva : Rivva wird heute dreizehn Jahre alt.
Happy Leap Day
^ devoha der leap day doodle.
Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 44: Das Millenial
Das Millenial (m/f) ist ein jüngerer, in letzter Zeit eig. überall zu sehender, schon in die Jahre gekommener Zeitgenosse, der sich dadurch auszeichnet, dass er die Welt primär als Zeichensystem erfasst.
(das ist eine etwas idiosynkratische konzeption der millenials, die ja üblicherweise eher über den jahrgang und bestimmte kulturelle charakteristika und technopolitische umstände verstanden werden, aber es ist vl. die wesentliche neue qualität, die sie von gen x’ern, ok boomern, etc. genuin unterscheidet. ich beobachte das natürlich nur lateral, aber zwei phänomene schimmern doch recht deutlich: einerseits eine ‘intensive’ wirkung nach innen, bei der (pop)kulturelle produkte (bücher, tv serien, spiele, mode, gadgets, etc.) immer komplexere (aber gleichzeitig einfache, weil bestimmbare) systeme von attributen, regeln und (fort)schritten entwickeln, was sich etwa auch in den buchserien, über mehrere seasons laufende fernsehserien, den seasons in spielen, etc. wiederspiegelt, andererseits eine ‘extensive’ wirkung nach aussen, bei der imaginiert wird, dass die benennung im system selbst schon einer aussenwirkung entspricht. ganz witzig jedenfalls, dass die bedingungen des webs als erstes eine phase des angewandten strukturalismus getriggert hat)
Konzept des Tages: Der Fad
Most new things in technology turn out to be fads: patterns of talking and doing that come and go without leaving a permanent mark.
How Big Technical Changes Happen at Slack
(der fad ist deshalb recht nützlich, weil er eine vglw. neutrale bezeichnung für einen umstand ist, der gleichzeitig sowohl unbestreitbar als auch unerträglich ist. als konzept halt der fad gwm. die zukunft in die gegenwart)
The Decade In Review (2010s Edition) Pt. 5
^ audrey watters mit einer wirklich guten liste (und einem guten begleitenden take) der 100 größten debakel im bereich ed-tech
Apple Rev 2015-19
^ random abfallchart, aber weil apple vor kurzem die quartalszahlen veröffentlicht hat und ich da ein google sheet immer brav aktualisiere, ich weiss gar nicht mehr warum, ich fand jedenfalls ganz interessant, dass sich die für ein kalenderjahr aggregierten revenues von apple in den letzten 5 jahren eig. kaum verändert haben, iphone, ipad und mac tuckeln egal was dahin usw.
bonuslink: auch google hat das getan, diesmal haben sie anscheinend das erste mal die zahlen für youtube und ihre cloud ausgewiesen: exhibit 99.1 (pdf).
Lazy Blog Ep. 73
(blogpost ausnahmsweise mal über kein dilemma, sondern über den umstand, dass es vl. doch gar nicht schlecht wäre, wenn alle programmieren lernen würden)
((wenn man der sache nachgeht würde man vermutlich herausfinden, dass der wert weniger in dem besteht, was bei diesen etwa biennalen wellen an forderungen von politikern, consultants oder zukunftsforschern herbeivermutet wird, das ist ziemlicher quatsch, was aber nicht bedeutet, dass es nicht andere nützlichkeiten haben könnte. nur ein paar ideen: programmiersprachen als kontemporäre philosophien, die alle ihre eigen- und nützlichkeiten und plätzchen im technosozialen gefüge haben; computation als gesellschaftliches spiegelstadium, in dem wir das erste mal gezwungen sind uns selbst sehen zu können; usw.))
((bonuspunkte wie immer für konkrete demographische, soziologische und semiotische beschreibungen und sternchen für eine umfassende typologie))
The Year In Review (2019 Edition) Pt. 9
^ das Jahr in Apple
Nützliche Unterscheidungen pt. 55 (The Affect Edition)
Eine weitere zumindest pragmatisch sehr nützliche Unterscheidung ist die Unterscheidung ob etwas einen persönlich tangiert oder nicht.
(eine ganz andere frage ist, was das bedeutet resp. welche konsequenzen man daraus zieht, und machen wir uns nichts vor, so souverän wie katzen werden wir nie sein, aber ab und an würde es das leben doch einfacher/leichter/besser/schöner machen, wenn man das als kriterium zumindest im hinterkopf behalten würde)
(abt: draw the distinction!)