Papierkorb pt. 150
(auch nur am rande, aber weil das in letzter zeit zunehmend vorkommt: man sieht ja immer öfter irgendwelche statistiken, die behaupten, dass die reichen immer reicher werden, dass sich die klüfte in den einkommens- und besitzverhältnissen immer mehr verschieben, usw.; und immer wenn so eine statistik publiziert wird dauert es nicht lange, bis einer daherkommt und kommentiert, dass das ja völlig irreführend sei, weil nicht nur die allerreichsten halt viel viel viel viel viel veil reicher wurden, sondern weil es auch der mittelklasse besser geht und sogar den allerärmsten. noch nie ist es so vielen so gut gegangen. und wenn man genau hinschaut, dann haben die allerärmsten sogar viel mehr profitiert als die allerreichsten, weil sie etwa in den letzten 100 jahren ihre lebenserwartung von 30 jahren in einer mine auf 65 jahre erhöht haben, während die wohlhabendsten im gleichen zeitaum ihre lebenserwartung vielleicht nur um 20 jahre erhöht haben, siehe etwa epstein bein econtalk .
was da aber immer vergessen wird ist die baseline: es ist nicht sinnvoll vorher und nachher absolut zu verlgeichen, sondern mit dem, was zu einem gegebenen zeitpunkt die soziotechnologische baseline ist, die unter ‘gerechten’ vervältnissen machbar wäre, was alle also auf basis des entwicklungsstandes locker bekommen könnten. und nur bzgl. dieser baseline sollte man sich anschauen, wer nach oben oder unten abweicht und wer ggf. was abzapft)
Papierkorb pt. 149
(wenn man einmal im halben jahr über ein blog stolpert, das noch so ein feedburner chicklet eingebaut hat, weiß man: you are in for a treat)
Previously on Earth
Google widmet sich auf Google Arts and Culture jetzt auch der Naturkunde (ann)
740x14957 Pixel
habt ihr sicher schon gesehen aber sehr super: die Earth Temperature Timeline von xkcd.
FYI 072
fyi: je älter man wird, desto dümmer wirken alle anderen. und desto dümmer wirkt man selbst für alle anderen.
Plus Balling
auch eher der dokumentarischen vollständigkeit halber: G+ hat nun wohl endlich seine mittelfriste form (ich will nicht sagen seinen limbus) gefunden:
(ich will nicht nur ätzen, von allen idiotismen abgesehen ist es gar nicht völlig schlecht, es würde sogar kollaborative hacks und coole dinge erlauben, blöderweise nur jenen, die wohl auch schon die besseren möglichkeiten kennen, aber immerhin)
Papierkorb pt. 101 Revisited
kl. Nachtrag zu Papierkorb pt. 101 :
dieses noch immer absolut unsägliche automatische Weiterleiten zur Startseite hat sich als resilienter als von mir erwartet erwiesen und ziert auch ein Jahr später Legionen an News- und ambitionierteren Blogportalen.
(lustigerweise ist mir just beim erstellen dieses screenshots das erste mal aufgefallen, dass diese weiterleitung zumindest auch visuell angekündigt wird, der balken füllt sich beim scrollen sukzessive auf und gesprungen wird dann erst am ende; ich gebe ihnen, dass sie den erwünschten verbleib auf der aktuellen seite offensichtlich zumindest mitgedacht haben, nur funktioniert die implementierte lösung halt nur, wenn man im schneckentempo scrollt, aber nicht wenn man etwa keyboard shortcuts verwendet)
Kurz danach hat sich jedenfalls eine noch nervendere Technik ausgebreitet: modale Overlays mit dem Hinweis, dass sich die Homepage vom Portal verändert hat und ob man die deshalb also nicht aufrufen möchte, statt den Artikel fertig zu lesen, mit dem man gerade begonnen hat.
(eher der dokumentarischen vollständigkeit halber, die scheinen sich nämlich gerade wieder zu verabschieden; die gab’s auch ein paar monate lang bei den gleichen, die auch die erste technik adaptierten, aber viele haben es wieder rausgenommen, vl. weil sie besonders auch alle im schneckentempo tangiert)
Papierkorb pt. 148
(auch nur am rande aber weil ich mir gelegentlich bei papierbasierten büchern denke, dass sogar der eine oder andere absatz oder die eine oder andere seite den oft absurden preis von 10, 20 oder auch 30 euro mehr als wert ist: auch den nutzen von twitter müsste man eigentlich ganz konkret in bezug auf die lebenshaltungskosten für den jeweiligen zeitraum berechnen, einfach weil die tweets immer nur im jeweiligen zeitstrom auftauchen, und da ist es dann ganz einfach so, dass es in einem monat halt 10 oder 20 oder vl. auch 30 wirklich mindblowing-gute tweets gibt, die aber eben die lebenshaltungskosten für den gesamten zeitraum als bezahlt vorausgesetzt haben müssen, während bücher ausser der lesezeit keine weiteren lebenshaltungskosten verursachen usw.)
Hype Cycle 2016
und alle Jahre wieder der Hype Cycle von Gartner (siehe auch hype cycle und hype cycle 2008 und hype cycle 2009 und hype cycle 2010 und hype cycle 2011 und hype cycle 2012 und hype cycle 2013 und hype cycle 2014 und hype cycle 2015 und wie immer siehe auch die siggi beckersche sozio-technologische voraussetzung für einen hype)
Papierkorb pt. 147
(auch nur am rande aber was mich immer öfter nervt: wie feeds mit einem assoziativen, imaginativen, whatever stockfoto als prefix ausgeliefert werden, das dann den gesamten inhaltlichen einstieg der ersten zwei textlichen absätze überdeckt)
((es steckt glaub ich keine bösartigkeit dahinter, es wird halt vom cms einfach das header-image übernommen, das dem artikel im web in der single article view die besondere bedeutsamkeit verleihen soll und das dort zumindest besser funktioniert1; es zeigt aber trotzdem das völlige nichtverstehen der infoökonomischen prinzipien von feedreadern, die sich üblicherweise mit den tasten j/k durch hunderte artikel durcharbeiten müssen und wo der ‘real estate’ des ersten eindrucks für die entscheidung zum weiterlesen oder nicht absolut entscheidend ist und der also einfach weggeworfen wird))
1 besser funktionieren beinhaltet hier übrigens auch, dass das bild selbst das lesen des artikels optional macht, weil es selbst schon eine ausreichend zufriedenstellende erfahrung offeriert. wenn unter der falte nix mehr kommt, zumindest hat sich einer im photoshop bemüht usw.)
Tweet des Tages 766213982185222145
Olympic Material
eher devoha, aber an der aktuellen anpassung von google an die olympischen spiele kann man wohl schön die richtung sehen, die google in den nächsten jahren designtechnisch einschlagen wird. oder genauer: wie sie ihr neues motto mobile first implementieren. und sie tun es doch eher penetrant:
einerseits verwenden sie ihren doodle in der webversion für nichts anderes, als ihre mobile app zu promoten, in der man dann den doodle spielen kann. RLY?!
andererseits gehen sie in ihrer minipage mit den infos mit ihrem material design all in. und während das auch bei mobilen apps je mehr nervt und/oder langweilt, desto öfter man ihm begegnet (und interessanterweise tatsächlich immer dümmlicher wirkt, je besser man ihre philosophie dahinter kennt, die sie allen vortragen, die nicht bei drei auf den bäumen sind), so hat die 1:1 umsetzung als webseite fast schon eine unfreiwillige komik. ihr problem war, ist und bleibt, dass sie sich selbst glauben.
FYI 071
fyi: auch lacan funktioniert nur noch socialmedial abgeleitet, also vom subject supposed to know zum subject most likely to multiply usw.
Lazy Blog Ep. 66
(blogpost über DAS infoökonomische dilemma des derzeitigen webs: den umstand, dass es zu vieles gibt, von dem man alles gelesen haben sollte, alles gesehen haben sollte, alles gehört haben sollte, usw.)
((hint: der verpflichtung zum ‘alles von’ könnte man sicherlich die option der selektion entgegenhalten, die sich allerdings immer auf eine urteilskraft stützen müsste, die sich selbst wiederum der kritik stellen müsste, wobei sich zumindest die effektivität auf ihre reine performanz beziehen könnte, aka: so falsch es ist, der gute journalist funktioniert als subject supposed to know, der die bedingungen der möglichkeit zum urteil bei den allermeisten erst generiert, usw.))
(((bonuspunkte wie immer für konkrete ethnographische und ökonomische beschreibungen und sternchen für eine umfassende typologie)))
Lazy Blog Ep. 65
(blogpost über DAS fundamentale dilemma des derzeitigen webs UND der derzeitigen welt: den umstand, dass die vernetzung von menschen mit menschen zumindest den durchschnittlichen diskurs der menschen immer dümmer macht, während die vernetzung von maschinen mit maschinen zumindest den durchschnittlichen diskurs der maschinen immer effektiver macht, was mittelfristig kein gutes ende finden kann)
((bonuspunkte wie immer für konkrete ethnographische und ökonomische beschreibungen und sternchen für eine umfassende typologie))
Papierkorb pt. 146
(auch nur eine minirandbemerkung: während man auf youtube oder in den interwebs doch oft das gesuchte findet, das wirklich gute findet man dort dann doch nicht, was natürlich die archivkraft vom dispositiv aufs briefmarkensammeln reduziert)
Lazy Blog Ep. 64
(blogpost über DAS fundamentale dilemma des derzeitigen webs: den umstand, dass smartere und oder eigensinnigere tools – man denke etwa an greasemonkey, pipes, ifttt, usw. – mehr oder weniger zum scheitern verurteilt sind, einfach weil sie ein minimum an aufwand und pflege verursachen)
((bonuspunkte wie immer für konkrete ethnographische und ökonomische beschreibungen und sternchen für eine umfassende typologie))
Do You Yahoo?
^ devoha: Verizon to acquire Yahoo’s operating business
Papierkorb pt. 145
(auch nur am rande: diese blödsinnige deutsch/europäische forderung nach ‘erklärung von algorithmen’ könnte eine can of worms öffnen, nämlich die dann nicht weniger plausible forderung nach einer erklärung der algorithmen aka verfahrensanweisungen und prozesse von allem anderen, sei es staat, unternehmen, vereinen oder sonstigen institutionen oder organisationen)
754309616087998464 Revisited
kl. nachtrag zu 754309616087998464 : weil ich diese woche in die anfängerkurse von udacity hineingeschnuppert habe und doch darüber erstaunt bin, wie weit man in 10 tagen kommen kann:
nach den schnell durchzuschauenden ud837 und ud839 hat man sich android studio eingerichtet und sein handy im entwicklermodus angeschlossen; hat ein verständnis vom zusammenhang zwischen den java-files und den diversen resources (layout, values, drawable, assets, usw.) und zumindest ein grundverständnis vom android framework; kennt einige layouts (frame, linear, list, grid) und deren möglichkeit zur interaktiven verschachtelung, was viele szenarien zumindest rudimentär abbildet; kennt einige views (text, image, web, list, button) und deren möglichkeit zb. zur dynamischen befüllung via adaptern und kann sie auch via listenern und handlern ‘autoreaktiv’ machen und sowohl explizite als auch implizite intents triggern; und kann via webviews webseiten integrieren oder sich via json diverseste daten schnappen und integrieren. was zumindest eine minimalistische version von so einigem ermöglicht.