hackr.de hackr logo abt. featured

die romantische komödie


Leftovers 2012 (Opinion Edition)

auch nicht wirklich weitergekommen sind wir 2012 jedenfalls mit dem konzeptionellen trennen zwischen ‘anderen meinungen’ und ‘anderen positionen’.

(nix gegen meinungen, aber die braucht man ja nicht zu verteidigen und die hat ohnehin jeder und zu jedem thema. das ding mit den – konfliktierenden, anderen, widersprechenden, .. – meinungen, die wir, so bekommen wir es ja von der muttermilch an eingetrichtert, respektieren, schätzen, berücksichtigen, etc. sollen, ist, dass sie für uns zunächst einmal jenseits ihrer statistischen faktizität, die vl. für umfragen und realpolitik relevant ist, völlig wertlos sind, weil nicht klar ist, auf basis welchen vorwissens und welcher kognitiven eigenleistungen der jeweils meinende bei seiner jeweiligen meinung gelandet ist. was für uns ggf. interessant ist, ist eine ‘andere position’, die sich vielleicht in der anderen meinung versteckt. was man hierzulande ‘debatten’ nennt, läuft meistens leider auf der ebene der meinungen und nicht auf der ebene der positionen ab. grundsätzlich jedenfalls gilt: während andere meinungen meistens völlig wertlos sind, können andere positionen äusserst wertvoll sein)

26.01.2013 # https://hackr.de/2013/01/26/leftovers-2012-opinion-edition

Procatinator

cat loading

^ ziemlich sicher die anwendung des jahres – ich sehe nichts, was das noch toppen könnte: der procatinator

(h/t)

23.01.2013 # https://hackr.de/2013/01/23/procatinator

Leftovers 2012 (Hillbilly Edition)

auch nicht wirklich weitergekommen sind 2012 jedenfalls die deutschen massenmedien/zeitungen mit ihrer disposition gegenüber dem web.

(es wurde zwar in den letzten 2, 3 jahren ein bisschen besser, sprich: die absoluten pflichtübungen (ein twitter account, ein paar hausblogs, kommentare auch am wochenende, eine ipad app, vl. ein bissl datenjournalismus, vl. sogar mal ein hangout auf google+, …) werden mittlerweile von fast allen gemacht, die ganz ganz blöden artikel sind eig. auch schon fast verschwunden, im letzten jahr wurde sogar auf twitter (sic) beschlossen, dass man sich ja auch gegenseitig verlinken könnte, usw. aber man spürt doch deutlich, dass alle zusammen in jeder faser ihres seins das web als einen zu bekämpfenden eindringling empfinden, für den es antikörper auszubilden gilt, und nicht als vor den eigenen augen aufgehenden möglichkeitsraum, in dem man sich auf ganz anderem niveau neu erfinden könnte – was natürlich auch eine option gewesen wäre. konkret etwa: rücksichtsloses leistungsschutzrecht mit unabsehbaren externen kosten statt neugier und erforschung.

das ist natürlich eh klar und nix neues, allein es war zumindest mir nicht klar, warum. und beim warum vor allem die frage, warum gerade die deutschen qualitätszeitungen, denen ja ansonsten durchaus und noch immer ein weltniveau zugeschrieben werden kann, bei ihrer beschreibung des entstehenden webs so daneben war und noch immer ist, während die kollegen bei der nyt, der washington post, des guardians diese macke nicht oder in deutlich kleinerem ausmaß hatten.

beim retro egoing bin ich dann aber über plastilin aus dem jahr 2006 gestolpert und retrospektiv bekommt dieser kleine text eine neue bedeutung, die dann zumindest eine erklärung mit gewisser plausibilität ermöglicht:

Web 2.0 ist ein plastischer Begriff. Die Bedeutung ist nicht festgelegt oder fixiert, sondern muss gewissermassen von jedem für sich selbst erarbeitet werden. Es gibt keine ultimative Referenz oder Definition. Die Aussagekraft des Begriffes hängt deshalb also von der Arbeit ab, die man selbst hineinsteckt. Wer es sich leicht macht (wie etwa ein Großteil der Massenmedien, wo ein Journalist mal schnell irgendwas zusammengesampelt hat und die anderen die immer gleichen Ressentiments, Vorurteile und 5 Paradebeispiele von Firmen dann abgeschrieben und weitergetragen haben), der agiert dann mit einem einfachen, aber eben auch undifferenzierten Begriff, der dann halt tatsächlich auch wenig bzw. nichts bringt.

Das bedeutet nicht, dass man Web 2.0 beliebig definieren kann – zumindest wenn man mit anderen kommunizieren will. Web 2.0 entsteht sicherlich irgendwo als Beschreibung der Ensembles von neuen Möglichkeiten, die die zunehmende Ausdifferenzierung der beteiligten Systeme (Mensch und Maschine, Soziologie und Ökonomie, …) und deren Zusammenspiel, zunehmende Interpenetration und Koppelungen, etc. ermöglichen. Je nach Interesse machen dabei unterschiedliche Beobachtungspostionen Sinn, man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass es immer auch andere gibt. Wer Tomaten auf den Augen hat und glaubt, da sei überhaupt nichts ausser einem Buzzword oder Hype, dem kann man auch nicht helfen.

^ plastilin

(nts: mich öfter selbst zitieren)

in den deutschen medien gab es aber von anfang an nur eine retrospektiv fast schon als debil zu bezeichnende differenziertheit der begrifflichkeiten rund um das web, die sie in der folge bis heute nicht wirklich verfeinert haben. das web war ein einziger container, in den dann einfach alles geworfen wurde bzw. eben in ermangelung genauerer begriffe geworfen werden musste, was nur irgendwie im web stattgefunden hat. nur als beispiel: der begriff internetcommunity oder die differenz internetbefürworter/-kritiker sind beides völlig sinnlose abstraktionen, die nicht nur nichts erklären, sondern die sogar falsches suggerieren. es gibt keine internetcommunity, es gibt nur x-millionen konkrete individuen mit je spezifischen und wiederum konkreten situationen, motivationen und hoffnungen, die einen zugang zum internet haben und damit ihr leben (ihr eigenes, das ihrer freunde, das der gesellschaft) ergänzen und hoffentlich bereichern oder auch nicht.

gepaart mit diesen wenigen, viel zu grossen und oft falsch gewählten containern oder begrifflichen schachteln war eine vorzeitige und durchaus als ignorant zu bezeichnende festlegung auf einen x-beliebigen anwendungsfall mit einem y-beliebigen bewertungskriterium. blogs wurden als internettagebücher abgetan (das ist auch die erklärung 2013) und ausschliesslich in ihrem wert als alternativer journalismus bewertet, dabei sind blogs ganz einfach aber auch nicht weniger als die summe aller realisierten möglichkeiten1 vom format blog. und wasauchimmer das sein mag, es ist zumindest der möglichkeitsraum, der entsteht, wenn jeder mensch, der will, öffentlich publizieren kann, was er will, ohne davor irgendwelche prozesse durchlaufen oder redaktionelle filter passieren zu müssen, wasauchimmer das dann bedeutet (wie immer: alles innerhalb der filigranen prozesse einer vernetzten ökonomie der produktion, rezeption und distribution, die halt auch nicht immer so ablaufen, wie man sich das wünschen würde). twitter wiederum wurde die längste zeit als narzisstisches miniinternettagebuch (was ich gerade esse) abgetan (und wen interessiert das?), während auch twitter natürlich nichts weniger als die summe aller realisierten möglichkeiten vom format ‘vernetzt sozialisierte 140 zeichen’ ist, wasauchimmer das wieder sein mag, mitunter ist es jedenfalls auch ein infoökonomischer durchlauferhitzer für alles, was eine URL hat, weil man die ja (gerne auch annotiert) twittern kann, ein sozialer sechster sinn und vieles mehr.

es bleibt natürlich die frage zu beantworten, wie und warum sie – entgegen allen empirischen offensichtlichkeiten und trotz von anderen kulturkreisen durchgekauten diskursserien, an denen man sich orientieren könnte – in der folge doch erstaunlich undifferenziert und lernunfähig geblieben sind bzw. bleiben konnten. es ist ja nicht so, dass man die wichtigsten aussagen nicht einfach nachlesen könnte. es reicht ja schon kelly und techdirt und vl. noch shirky zu lesen und man hat zumindest pareto-mässig das wichtigste auf dem radar.

eine mögliche und durchaus wahrscheinliche antwort findet sich in einem der lieblingsthemen der zeitungen: der filter bubble. übersehen haben sie bei ihrem abfeiern der bubble jedoch, in welchem noch viel grösserem umfang das auf sie selbst zutrifft. journalisten lesen – zumindest wenn es um das thema web geht, in anderen feldern schaut das hoffentlich anders aus – tatsächlich nur andere journalisten, und dann vl. noch einige wenige andere mögliche quellen, wenn sie sich auf die irgendwie als ‘experten’ beziehen können. aufwandstechnisch ist das sinnvoll: man erspart sich das denken oder ausprobieren (ausprobieren ist überhaupt eine sehr unterschätzte technik, dabei ginge das besonders im web oft recht einfach; nachdenken eigentlich auch), die verifikation der aussagen wird einfach zum experten oder eben anderen journalisten ausgelagert, passt! das problem dabei: man schottet sich von sämtlichen inputs von aussen ab und alle lesen, schreiben und glauben das gleiche und das wie gesagt auf niedrigstem niveau. (man sieht das ja auch am nennen der quellen. wenn überhaupt jemals auf die idee eines blogs zurückgegriffen oder ein thema aus der blogosphäre aufgegriffen wird, dann wird das entweder überhaupt verschwiegen, oder es wird ein ominöser, vl. bekannter ‘blogger’ ansonsten nicht weiter benannt und üblicherweise ohne link referiert. ausgeborgte fotos oder videos werden mit quelle: flickr oder quelle: youtube aber nie namentlich attribuiert geschweige denn konkret verlinkt, usw.)

auch hier versteht man zumindest das motiv: ihre macht besteht in der entscheidung etwas zu benennen oder zu verschweigen, und sie sichern sich selbst primär dadurch ab, eben alles andere zu verschweigen und nicht in die welt zu schreiben (und dadurch gar als wesen auf gleicher augenhöhe zu betrachten). was sie dabei aber übersehen, ist, dass sie sich selbst dadurch über die hintertür ein viel grösseres problem einhandeln, weil sie auch das gute nicht hineinlassen und also nur in ihrem eigenen sud dahinkochen (leider sind sie kein gulasch). das geht in deutschland, weil sie keinen grossen wettbewerbsnachteil haben, weil die anderen auch nichts anderes machen, aber im internationalen vergleich verlieren sie natürlich zunehmend den anschluss – was übrigens auch für den wirtschaftsstandort deutschland ein problem wird, zumal sich die deutschen politiker ausschliesslich an den deutschen medien orientieren und überhaupt nicht ahnen, wie sehr deutschland in sachen internet schon hinterherhinkt und wie lächerlich sich deutschland mit themen wie leistungsschutzrecht, gema, verpixelung, etc. international macht und wie sehr das dem über jahrzehnte durchaus zurecht aufgebauten image als innovativ, fortschrittlich und technologiefreundlich schadet. der schaden ist, nur so dahingesagt, wohl dutzende oder auch hunderte male grösser, als alles, was ein etwaiges lsr jemals von google abzwicken können wird, weil ich mir auch als eric schmidt oder marc zuckerberg oder beliebiger anderer ceo eines techunternehmens denken würde, was sind denn das für hinterwäldler, usw., aber das ist wirklich ein anderes thema.

bleibt die frage, ja gut, gähn, aber warum jetzt diese plattitüde und/oder tirade? eigentlich nur deshalb, weil es doch ein schönes beispiel für den wert einer erbsenzählerisch/analen kritik an (aber eben auch ein plädoyer für die entwicklung von) begrifflichkeiten ist, die uns dann doch mit dem web gesteigert entweder zum nutzen kommen oder eben auch in den arsch beissen werden, weil sich dort fast alles auf der ebene des symbolisch vermittelten imaginären abspielt – die begriffe wirken sich dann auch ganz real aus. und weil es eben auch ein schönes beispiel für eine art ethik der begriffe ist, die die richtung der feedbackloops quasi eingebaut hat, nur ist das noch nicht bei allen angekommen. und weil es aber auch bedeutet, dass man sich nicht nur die ‘bösen’ sondern auch die ‘guten’ begriffe etwas genauer anschaut und dekonstruiert, weil uns gut gemeinte aber ungenaue ‘gute’ begriffe (offenheit, …) ebenso wenig weiterbringen.

1 es gibt bei dingen natürlich immer: (1) einen grundsätzlichen allgemeinen möglichkeitsraum, den tautologischen raum aller möglichen möglichkeiten, (2) als subset davon das zu einem gegebenem zeitpunkt realiserbare latente potential, (3) als subset davon die zu einem gegebenem zeitpunkt konkret stattfindenden und also empirisch wahrnehmbaren realisierungen dieses potantials; nicht alles was möglich wäre wird realisiert, und (4) die geschichte und geschichtliche ausdifferenzierung dieser verläufe aka das dispositiv, das wiederum auf (2) und (3) einwirkt. ich verkürze das hier auf (3).

(abt. supermarket studies)

20.01.2013 # https://hackr.de/2013/01/20/leftovers-2012-hillbilly-edition

Let Me Out

plato notes

^ wired über plato notes, das community memory terminal, memex und andere urahnen von ‘social media’

(abt. früher war alles besser)

((nur am rande: das ist auch eine spur für die frage, wer die wiederentdeckung des selbst wie und warum macht, von martin lindner : man entdeckt sich mitunter dann wieder, wenn man ein déjà vu hat, das hatten wir doch schon mal, wo war denn das noch schnell? wenn dieses gefühl unwahrscheinlich viele gleichzeitig haben, dann deutet das darauf hin, dass wir uns ein einer neuen grösseren loop auf sozialer ebene befinden, sprich: eine breitere gruppe an neuen/anderen leuten beginnt das eigentlich schon bekannte in ihrer eigenen timeline zu entdecken. die tragikomik entsteht, weil sich die timelines der explorativen hacker und der implorativen macher nicht synchronisieren, dass also diejenigen, die die grundsätzlichen möglichkeitsräume abstecken und zeigen, wie und was man mit irgendwas technisch machen kann, schon längst wieder weg sind, wenn diejenigen auftauchen, die mit irgendwas tatsächlich was machen könnten oder wollten, was suboptimal ist, weil die oft nicht die besten trüffelschweine für praktiken und pragmatische lösungen oder bastler innerhalb von einschränkungen sind, weswegen die ausdifferenzierung dann auf niedrigem niveau erfolgt, wir kennen ja das muster. noch mehr am rande: das ist auch der grund, warum viele journalisten die letzten sind, die blogs entdecken, oder warum viele professionelle photographen die letzten sind, die flickr entdeckt haben, was dann selbst wieder in der signifikanz weggespült wurde, weil halt facebook und instagram dann wirklich jedem unmittelbar einleuchtet usw.))

08.01.2013 # https://hackr.de/2013/01/08/let-me-out

New Year's Resolution 2013 Pt. 4

#nts was ich wirklich einmal einfach rein psychohygienisch für mich machen sollte, wäre diesen komplex (dumme) materialität – realität – potentialität – virtualität – virealität usw. zu konkretisieren und terminologisch abzustecken. kann ruhig idiosynkratisch sein, aber eine gewisse festlegung vereinfacht den kognitiven overhead sicher. was sagt man zb, wenn man die grundsätzliche totalität aller möglichkeitsräume einer sache bezeichnen will (die totalität der möglichkeiten von blogs, twitter, facebook, …)? oder was sagt man, wenn man den konkreten, durch das (historisch natürlich kontingente) dispositiv gefilterten und also aber auch aktualisierbaren möglichkeitsraum einer sache bezeichnen will (die zu einem jeweiligen zeitpunkt konkret möglichen realisierungen der möglichkeiten von blogs, twitter, facebook, … sowie die damit verbundenen milieuverschiebungen)? und wie bezeichnet man die übergänge von potentialitäten zu realitäten oder (auf der ebene des imaginären realen) virtualitäten? welche funktionen gibt es überhaupt, die zwischen den aggregatzuständen vermitteln? und natürlich das web als möglichkeitsraum für möglichkeitsräume usw.

11.12.2012 # https://hackr.de/2012/12/11/new-year-s-resolution-2013-pt-4

Lazy Blog Ep. 17

(blogpost über DAS fundamentale dilemma im derzeitigen web: den umstand, dass das dilemma (meta!) immer als krise der startups lokalisiert wird, was in der folge dann zu vielleicht nicht schädlichen, aber unterm strich völlig sinnlosen massnahmen und prozessen führt, während wir es eigentlich mit einer krise der user zu tun haben, die man natürlich auf ganz andere, wesentlich effizientere weise adressieren könnte.)

((ich weiss, ich wiederhole mich auch wie eine auslaufrille, aber mit ein wenig webtechnischer basisbildung würden sich 95% aller diskussionen und die meisten ignorant-radikalen positionen von allein erledigen und die energie könnte in produktivere und kreativere diskussionen und aktivitäten gesteckt werden. und das wäre, was die startups mehr bräuchten als alles andere, weil sich die qualität ihres eigenen angebots natürlich nur in dialektik mit den usern entwickeln kann, etctrara. bonuspunkte wie immer für konkrete fallstudien, sternchen für eine umfassende typologie einer web literacy))

23.11.2012 # https://hackr.de/2012/11/23/lazy-blog-ep-17

Lazy Blog Ep. 16

(blogpost über DAS fundamentale dilemma im derzeitigen web: den umstand, dass blogs zwar tatsächlich ein ‘ideales’ format sind, dass das ihnen inhärente potential aber gedämpft wird, weil sie selbst in der triade produktion/distribution/rezeption nur die produktions- und rezeptionsbedingungen in der eigenen hand haben, nicht aber die distributionsketten. die tragik des dilemmas ist, dass die distribution grundsätzlich gelöst ist – aka google reader -, dass der dafür notwendige aufwand aber, so minimal er ist, eine unüberwindbare hürde darstellt. bonuspunkte wie immer für konkrete fallstudien, welche alternativen serien mit welchem erfolg entstehen (tumblr, das eigene distributionscommunities via following und likes etabliert, etc.) und sternchen für eine umfassende typologie aller textbasierten formate)

22.11.2012 # https://hackr.de/2012/11/22/lazy-blog-ep-16

Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 5: Die Bauchrednerpuppe

Die Bauchrednerpuppe ist ein in letzter Zeit öfter gesehener Zeitgenosse, der sich dadurch auszeichnet, dass er Aussagen produziert, die ganz offensichtlich von woanders her kommen und dabei ein unheimliches Verhältnis zum Ausgesagten definieren.

Die Aussagen selbst sind dabei oft gar nicht falsch, die verwendeten Wörter stimmen alle und stammen aus dem aktuellen Diskurs. Was aber irgendwie nicht stimmt ist die Rekonstruktion der Position aus der sie gesagt werden. Wenn man will kommt es zu keiner Schliessung zwischen den Wörtern und den Worten im Imaginären.

(nur als beispiel: einige stellungnahmen oder programme von organisationen oder parteien klingen in letzter zeit entgegen jeder davor gezeigten disposition plötzlich, als wären sie mal schnell von netzpolitik via copy und paste genommen. inhaltlich ist es nicht zu kritisieren, aber man spürt auf der anderen seite der signifikanten nur einen unheimlichen abgrund)

(den begriff beziehe ich übrigens weniger auf subjekte als auf den diskurs selbst; ein verwandtes, aber genuin davon zu unterscheidendes phänomen ist das von they live bekannte prinzip des geheimen/anderen subtextes, also das eine zu sagen aber das andere zu meinen. bei der bauchrednerpuppe ist das verhältnis zum gesagten selbst gespenstisch)

(abt. supermarket studies)

01.11.2012 # https://hackr.de/2012/11/01/die-zeitgenossen-der-gesellschaft-pt-5-die-bauchrednerpuppe

Bartleby

scrivener

Mit meinen Infoflows, speziell meinen Outputflows, stecke ich ja schon lange in der Krise. Ich hab mich zwar nach einigen – üblicherweise reduzierenden – Iterationen auf einem funktional sinnvollen (rein Text/Textile basierten) Setup eingependelt, aber dieses mich tatsächlich schon seit Jahren beschleichende Gefühl der Nicht-Zeitgemäßheit bin ich nie wirklich losgeworden.

Mit Scrivener habe ich jetzt vielleicht das Tool gefunden, das die Lösung aller Probleme und die Erfüllung aller Hoffnungen ist, diedeldum. Seit Gmail und Delicious hat bei mir kein Tool mehr so schnell so intensiv geklickt, und die waren 2004.

Ich spare mir hier eine Beschreibung des Funktionsumfangs und eine Auflistung aller Vor- und Nachteile, aber vl. kann ich einen von euch mit zwei Anmerkungen etwas dafür interessieren, Scrivener gibt’s nämlich noch 4 Tage oder so im Macheist 4 Bundle , ist derzeit also auch ein Schnäppchen:

1. es geht Scrivener um ein Recherche-basiertes Schreiben, und das spürt man in vielen getroffenen Entscheidungen. Wer also primär am Layout von Texten arbeiten will, ist bei Scrivener falsch (wobei ganz normale Formatierungen oder Layouts ganz normal möglich sind). Wer Texte kollaborativ erstellen will, auch (wobei auch das über den Folder-Sync möglich ist, zumindest was Inhalte betrifft). Wer aber Texte zerstückeln, bearbeiten und dann wieder (gleich oder anders) rekombinieren will, wer Texte effizient und mit Keyboard-Shortcuts unbundlen und rebundlen will, wer neue – via Suchen, Labels oder Metatags parametrisierbare – Schreib- und Leseflows tatsächlich spüren und ausprobieren will, der ist bei Scrivener richtig. Und das klingt jetzt viel abstrakter als es ist und es stimmt eigentlich gar nicht, dass man diese Funktionen für einen ich sag mal ‚postmodernen‘ Schreibstil haben wollen muss. Eher umgekehrt: die von Scrivener offerierten Funktionen Texte zu splitten, als Chunks zu editieren, beliebig zu verschieben und (re-)organiseren und zu (re-)kombinieren läuft völlig intuitiv ab und dient nur dem Zweck, leichter und besser zu schreiben. Auch die (in einigen Reviews gelesene und anscheinend recht verbreitete) Verlustangst über die Integrität des Textes ist völlig unbegründet – die Ansicht über den gesamten Text ist immer nur einen oder maximal zwei Klicks entfernt und auch der Export zu einem finalen ‚Werk‘ – neben PDFs und RTFs und einigen anderen Formaten kann man den Text übrigens auch als E-Book (epub, kindle, sogar iBook) kompilieren – geht ruckzuck.

2. Scrivener ist offen genug. Was man reinsteckt und drinnen verfasst bekommt man zumindest als PDF, RTF oder TXT auch wieder raus. Und noch besser: Projekte können mit Dropbox synchronisiert werden. Der eigentliche Text kann also grundsätzlich mit jedem beliebigen Editor und auf jedem beliebigen Gerät verfasst (oder erfasst) werden. Scrivener lässt sich also in andere Workflows integrieren und kann andere Workflows integrieren.

21.10.2012 # https://hackr.de/2012/10/21/bartleby

Nützliche Unterscheidungen pt. 7 (The Moo Edition)

Eine weitere besonders nützliche Unterscheidung ist ganz sicherlich die Unterscheidung: ist ein Argument ein Moo Point oder nicht?

Das Konzept des Moo Points stammt natürlich von Joey Tribbiani: ein Argument, das so relevant ist, wie die Meinung einer Kuh. Unwichtig, also moo.

(nur als kleines beispiel: sagt man etwa etwas negatives über app.net, kommt unweigerlich einer angelaufen, der sagt: „aber du übersiehst den wichtigsten punkt. app ist kein twitterklon, app will viel mehr – ein central messaging bus für das offene web, ein offenes ökosystem/plattform und nicht nur die app (haha) – sein, offeriert ja eine uneingeschränkte API, etc..“ das problem dabei ist natürlich, dass es einen unterschied zwischen dem ‘etwas sein wollen’ oder dem ‘sagen etwas zu sein’ und dem ‘etwas sein’ gibt.

es ist dabei durchaus legitim, den eigenen ansatz zu kommunizieren und mit den technischen attributen zu bewerben. aber es liegt im wesen von netzwerk-, plattform- und ökosystemeffekten, dass sie erst ab einer gewissen größe auftreten. bis dahin ist das kommunizieren des potentials – und das haben vor app schon dutzende sich anschickende ökosysteme gemacht und das werden auch nach app noch dutzende sich anschickende plattformen machen – eben leider moo. was wiederum nicht gegen app spricht, aber halt das argument relativiert)

(abt: draw the distinction!)

20.10.2012 # https://hackr.de/2012/10/20/nuetzliche-unterscheidungen-pt-7-the-moo-edition

Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 3: Der Sturschädel

Der Sturschädel bleibt stur bei einer Verhaltensweise, die er als richtig empfindet, auch wenn ihm die Welt das Gegenteil sagt.

Dabei ist grundsätzlich egal, ob er mit seinem Konstrukt ‘hinten’ oder ‘vorne’ ist, ob er re- oder deterritorialisieren will, ob er alte Machtstrukturen bewahren oder utopische Kraftstrukturen bewirken will – der Punkt ist, dass er sein Handeln an seinem Glauben wie es sein sollte und nicht an der Welt wie sie ist ausrichtet.

(für systemische ausdifferenzierungen ist der sturschädel wichtig, weil er – anders als der binäre switcher oder der solipsistische generalisierer – verharrt und damit stabilisiert; ein system bekommt natürlich ein problem, wenn es zu viele sturschädel gibt. und er ist wichtig, weil ‘glaube’ auch systemwirksam werden kann)

(abt. supermarket studies)

15.10.2012 # https://hackr.de/2012/10/15/die-zeitgenossen-der-gesellschaft-pt-3-der-sturschaedel

Nützliche Unterscheidungen pt. 5 (The Inception Edition)

Eine weitere besonders nützliche Unterscheidung ist ganz sicherlich die Unterscheidung: auf welcher Ebene befinde ich mich mit meinen Unterscheidungen (meta!) und Beschreibungen und was bedeuten die diagnostizierten Effekte und Gesetze eigentlich eine Ebene darüber oder darunter?

(systemtheoretisch stellt sich diese frage natürlich nicht, weil in den systembeschreibungen davon ausgegangen werden kann, dass die jeweiligen systeme ihre selektionsroutinen usw. selbst generieren, da ist es wenn als strategische kalkulation der möglichen umweltreaktionen relevant, das für sich durchzuspielen; die vorgeschlagenen unterscheidung meint eher die groben vertikalen schichten; und da vermute ich, dass von vielen auf der einen ebene stattfindenden prozessen, beschleunigungen und potentialitäten oft – sicher nicht immer, es gibt natürlich eine ganze palette der möglichen interpenetrationen und nichtlineare relationen wie tipping points – auf der anderen eigentlich wenig übrigbleibt, zb weil die betrachtete ebene das phänomen ganz gut einkapselt; sprich: manche dinge wirken zwar unglaublich interessant, sind aber schon eine ebene höher völlig irrelevant)

(abt: draw the distinction!)

09.10.2012 # https://hackr.de/2012/10/09/nuetzliche-unterscheidungen-pt-5-the-inception-edition

Near Miss Squirrel

squirrel

In einer Zeit technischer Perfektion ist der gut ausgewählte near miss interessanter als das, was das System für einen hit hält.

g. hack : Q8AUHBRsx5H

(irgendwie eine gute zustandsbeschreibung von eigentlich fast allem; auch diskurse etwa brauchen ‘ausgewählte’ unscharfe begriffe/müssen ein katalysierendes mass an fehlern und irritation enthalten, um anschlussfähig zu bleiben, eine lücke im realen offen zu lassen, usw.)

09.10.2012 # https://hackr.de/2012/10/09/near-miss-squirrel

Nützliche Unterscheidungen pt. 4 (The Problematic Edition)

Eine weitere besonders nützliche Unterscheidung ist ganz sicherlich die Unterscheidung: ist etwas ein Problem oder nicht? wenn man nur solche Dinge als Probleme definiert, die sich nicht durch ein zumutbares Maß an wissbarem Wissen oder machbarem Machen von selbst erledigen.

(das ist natürlich eher eine phantastische differenz, weil man deren effekte nur selbst aber dafür sehr bestimmt sieht)

(abt: draw the distinction!)

05.10.2012 # https://hackr.de/2012/10/05/nuetzliche-unterscheidungen-pt-4-the-proplematic-edition

Nützliche Unterscheidungen pt. 2 (The Society of Control Edition)

Eine weitere besonders nützliche Unterscheidung ist ganz sicherlich die Unterscheidung brauch ich die publizistische Kontrolle über meinen Output/oder nicht.

Die muss man niemandem erklären, aber es ist eine andere Sache, den eigenen Output dann auch (a) tatsächlich so zu unterscheiden und dann (b) auch an die Unterscheidung zu halten und das geeignete Medium zu wählen.

(ein nicht nur gelegentlich gesehenes problem entsteht dann, wenn man so tut als müsste der inhalt unbedingt unter der eigenen kontrolle stehen, man aber gleichzeitig eine plattform wie facebook/twitter/g+ verwendet, die jederzeit ihre bedingungen ändern kann und das in der vergangenheit wohl auch getan hat. der saure apfel ‘gut, dann hoste ich das selbst’ ist da zwar die eine option, die andere ist aber, einfach den anspruch an die kontrolle bewusst abzugeben; dann lebt es sich leichter und man kann es sich auch in einem (mit sterling gesprochen) favela gemütlich machen und die kommunikation eher als mündliche und abschreibbare zu verstehen, was sie in den meisten fällen ohnehin ist, nur fallen die kosten für das so-tun als wär es nicht so und die gesamte unsicherheit weg)

(abt: draw the distinction!)

24.09.2012 # https://hackr.de/2012/09/24/nuetzliche-unterscheidungen-pt-2-the-society-of-control-edition

Nützliche Unterscheidungen pt. 1 (The Trinity Edition)

Eine besonders nützliche Unterscheidung ist ganz sicherlich das Bündel der Dreiheit Produktions-, Distributions- und Rezeptionsbedingungen.

Wenn man sich überlegt, welche Auswirkungen das Web (oder eine neue Technologie, oder eine soziale Praktik oder Plastik, etc.) auf die Art, wie und warum wer oder was produziert, wie und warum das in der Folge verteilt werden kann, wer was wie und warum konsumiert haben könnte und wie sich diese drei Faktoren auch wechselseitig beeinflussen und zu welchen Milieus sie sich formieren könnten, dann bekommt man eine durchaus gute Intuition von den mittelfristig erwartbaren Effekten.

Man kann damit nicht wissen, wie sich das dann im Detail realisieren wird, aber man wird sich über wenig wirklich wundern müssen und man wird auch naive Vorhersagen oder Arbeiten an unfruchtbaren Äckern als solche erkennen können.

(abt: draw the distinction!)

ad hoc bonus case study: bildung

(nur als oberflächlich angerisses beispiel zur bestimmung des ballparks könnte man sich zb die frage stellen, wie sich das internet auf unser bildungssystem, unsere ausbildung, weiterbildung, bildungsinhalte, etc. auswirkt. konkrete analysen sind natürlich etwas differenzierter und ich schliesse hier die ‘erzeugung von neuem wissen’ aus, da schaut es nämlich etwas anders aus und kombiniert würde das schnell wieder eine verkettung von bedingungen und ein- und ausschlussklauseln etc. geben. und ich schliesse hier auch konkretes handlungswissen wie kochen oder stricken oder diy etc. aus, auch das hat nämlich wieder eine andere dynamik. der faktor produktion bezieht sich also eher auf die erzeugung und bündelung von (durchaus auch nano- aber) kanonischen lehrinhalten. und es geht auch nicht um die problematisierung der gesellschaftlichen interpenetration, also die funktion von ausbildung als produktionsfaktor von arbeitsfähigen subjekten, etc. als beispiel hier geht es wirklich nur – und das ist ja trotzdem massiv – um die dynamik der vermittlung bestehender wissenssysteme, also schulwissen und nicht forschendem universitärem und sonstigem fachwissen)

  • produktion

schocker: im bereich der produktion ändert sich nicht viel.

(grund: es bleibt im grunde genauso teuer, inhalte zu erzeugen und die ‘kosten’ dafür liegen jedenfalls deutlich über dem ‘ich mach dann halt mal so’, das sieht man jetzt schon auf vielen lernplattformen mit ugc: nach dem hello world ‘so geht in javascript die for-loop’ verlässt fasst alle die lust. es ändern sich teilweise die motivationsstrukturen, einige sonderfälle werden sicherlich getriggert; vor allem bei inhalten an den rändern wird man das vl. auch spüren; und es gibt einige neue formen – youtube, ipad, plattformen wie moodle oder course builder – die befüllt werden wollen, aber that’s about it.)

((in einer zweiten iteration gibt es dann eine riesiges möglichkeitsfenster für die, die die inhalte unter den neuen distributions- und rezeptionsbedingungen reproduzieren, man denke an udacity, wenn sie ihren coursera-komplex nicht hätten, aber auch das ist ein eher triviales und rein technisches problem. die inhalte selbst sind da.))

  • distribution

omg: hier ändert sich alles, das problem ist mit dem web im grunde gelöst.

(sprich: das gesamte wissen – das gesamte schulwissen und jede vorlesung und die gesamte aufgezeichnete vorgeschichte – könnte grundsätzlich jedem zur verfügung stehen. nur inhalte, die sich explizit verweigern, würden es nicht. aber auch die verweigerung tut (anders als bei anderen bereichen wie literatur, film oder musik) dem system nicht weh, weil dann halt ein anderer (oder tausend andere) den inhalt zur verfügung stellt.)

  • rezeption

autsch, die wird für den ‘lernenden’ teuer, plötzlich hat nämlich er das problem.

(etwas überspitzt sehen wir den übergang von einem vorgegebenem linearen system mit wenigen auswahlmöglichkeiten – welche schule vor ort, ggf. welcher studiengang bei welcher uni – bei denen die leistung institutionell überprüft und sanktioniert wird zu einem völlig rhizomatischen system mit hundertausenden ein- und ausgängen. das ist zwar grundsätzlich super, aber die möglichkeiten triggern eine palette an problemen – suche von inhalten, die riesigen kosten der bewertung von inhalten für den lernenden, motivation, legitimation, etctrara. -, die eine lösung suchen und deren ausdifferenzierung das feld in den nächsten jahren massgeblich festlegen werden (und wo es noch lange nicht ausgemacht ist, welcher anteil am potential freigesetzt werden kann, wir sehen jetzt schon, wie sich frühe verkrustungen bilden, wie etwa coursera die luft aus dem raum ‘vertrauen durch reputation’ saugt)).

(abt: draw the distinction!)

23.09.2012 # https://hackr.de/2012/09/23/nuetzliche-unterscheidungen-pt-1-the-trinity-edition

Lazy Blog Ep. 12

(blogpost über DAS fundamentale dilemma im derzeitigen web: den umstand, dass man irgendwann voll ist – voll an tools, die man verwendet; voll an feeds, die man abonniert hat; voll an ‘freunden’ bei tfg+, etc. – und dass sich völligkeitsbedingt aber verkrustungen bilden und man immer weniger im strom schwimmt; bonuspunkte für eine theorie der escape velocity dafür)

18.09.2012 # https://hackr.de/2012/09/18/lazy-blog-ep-12

Swan Farming

Paul Graham’s September Sermon geht um schwarze Schwäne und gute schlechte Ideen.

Seine Theorie der guten schlechten Idee orientiert sich dabei an Peter Thiel und geht etwa so:

der sweet spot für Startups sind Ideen, die wie schlechte Ideen klingen (sonst wären sie schon gemacht1) aber gute Ideen sind (sonst wär es witzlos sie zu machen) und nur die Gründer erfolgreicher Startups erkennen das.

Facebook zb. klang für ihn wie eine wirklich blöde Idee – eine Seite auf der Studenten abhängen könnnen, wtf – aber Zuckerberg hat das durchschaut und jetzt sehen wir ja wie nützlich so eine Weitsicht sein kann.

Die falsche Grundannahme – wir kennen das Thema langsam – ist natürlich zu glauben, dass Ideen schon mit einer ihnen eigenen inhärenten Qualität geboren / formuliert werden. Die Qualität / der Wert einer Idee ist ihr aber nicht eingebaut, also kein latentes Potential, sondern ein Virtual für alle möglichen Zukünfte, das nur retrospektiv in seiner Realisierung beschrieben werden kann.

(etwas schwammige analogie: aus jedem spermium oder eizelle könnte der nächste zizek werden und aus einigen wird auch zumindest was respektables, aber man sieht es halt nicht unter dem mikroskop)

((wenn man will ist graham also ein naiv/romantischer modernist, während die samwers schon viel weiter sind und eher als zynische postmodernisten beschrieben werden können; auch bzgl. der phantasie sind die samwers weiter als graham: paul träumt eher davon, dass sich investments vermillionenfachen und sich die startups in ein schlaraffenland verwandeln; die samwers suchen eher die intensitäten an den oberflächen))

1 man fühlt sich auch an den witz erinnert, bei dem ein ökonom auf der strasse 20 dollar sieht, sie aber nicht aufhebt, weil sie schon ein anderer aufgehoben hätte, wenn es echte 20 dollar wären

11.09.2012 # https://hackr.de/2012/09/11/swan-farming

Lazy Blog Ep. 8

(blogpost über DAS fundamentale dilemma im derzeitigen web: den umstand, dass von allen – ich sag mal – massensozialen plattformen, also google, facebook, apple und twitter, ausgerechnet facebook als einzige alles (ok, den börsengang vl. ausgenommen) richtig macht, während alle anderen immer noch sozialdümmer werden und ihre eigentliche grimasse zeigen. bonuspunkte für einen schlüssigen quadranten der sozialen kompetenz, falls sich einer anbietet, etwa: facebook will und kann, google will und kann nicht, twitter will nicht und kann, apple kann nicht und will nicht oder so)

29.08.2012 # https://hackr.de/2012/08/29/lazy-blog-ep-8

Text and Nothingness


(nts: mich öfter selbst zitieren)

sorry, eindeutig zu viele quizzes lately. also nur noch schnell meine antwort für quiz pt. 67 die natürlich mit dem gleichen grundgedanken spielt, wie social and nothingness, die antwort auf quiz pt. 64, nämlich dass sascha schon wieder (genauer gesagt auch schon davor) den falschen prozess (bloggen erleichtern) für das falsche problem (texte aus den klauen der plattformen emanzipieren) fordert. ich ersetze mal in social and nothingness sozial mit diskurs:

“die falsche grundannahme (nicht nur von lobo, auch von allen anderen ohnehin reflexartig geforderten ‘befreiungen’ von auf ‘geschlossenen’ plattformen geführten texten, aussagen und diskursen) ist, dass es ein abstraktes mitgeteiltes gibt, das eine öffentlichkeit sucht.

es gibt aber keinen ungebunden diskurs, der an keine konkrete formation gebunden ist. diskurs ist im web immer an eine konkrete formation (und deren je spezifische produktions-, rezeptions- und resonanzbedingungen) gebunden. vielleicht nachvollziehbarer: es gibt auch kein abstraktes bedürfnis sich mitzuteilen, für das man nur einen container sucht, und falls es der eine nicht tut, dann verwendet man halt den anderen. jede erfolgreiche plattform erzeugt ihre diskurse aus dem nichts. (das ist die saure lektion, die blogger noch verstehen müssen.) und es gibt auch keinen abstrakten text, den man halt bei gelegenheit aus facebook oder twitter oder g+ ausräuchern und an einem offenen blog in freiheit reterritorialisieren könnte.

der diskurs ist nicht die ursache für, sondern der effekt von plattformen (und wieder: deren je spezifische produktions-, rezeptions- und resonanzbedingungen). und das verhältnis ist nicht struktur-funktional, sondern – wenn man will – quantenphysikalisch.”

(passt zwar nicht ganz, aber gar nicht so schlecht. wer sich betätigen will: siehe Lazy Blog Ep. 3)

23.08.2012 # https://hackr.de/2012/08/23/text-and-nothingness