hackr.de

die romantische komödie


Reader--

eine kleine Sammlung meiner Artikel zum Ende von Google Reader.



Moral Hazard

rt @google

Blogs, open feeds, readers help people connect and share dots, learn, get inspired and stay current.

hmm, oops, ne da stimmt was nicht, das stammt ja nicht von Google sondern aus dem Blog von Feedly . Aber ich glaube dieser Moment der kurzen Verstörung zeigt eines sehr schön: dass Google mit der Vernichtung des Readers neben vieeeelen anderen negativen Effekten auch die moralische Autorität verloren hat, sich künftig über solche Dinge zu äussern und sich den Heiligenschein aufzusetzen, ohne sich dabei lächerlich zu machen.

Das Absurde daran: sie waren de facto die einzigen, die im Komplex RSS (und also auch in den damit assoziierten konnotationshöfen offenheit, freiheit, fluss von informationen, etc.) diese moralische Autorität hatten; nicht weil sie jemals besonders viel für RSS getan hätten, aber weil sie mit dem Reader die für den Menschen wahrnehmbare Schnittstelle kontrollierten. Einfach. So. Weggeschmissen.

Und das steckt natürlich an, das lässt sich nicht auf den (für Google) Störfaktor RSS begrenzen. Die moralische Autorität bröckelt dann ganz automatisch auch bei so Dingen wie Google Books, Google News, usw, egal ob dort dann berechtigt oder nicht.

aus der serie: Reader—

03.04.2013 # https://hackr.de/2013/04/03/moral-hazard

Made in America (The Google Reader)

made in america, the end google reader

^ das serienende vom GR

(video leider wegen don’t stop believing von der gema gesperrt, grrr, und die subtile, vl. sogar sublime qualität kommt im drehbuch leider nicht ganz rüber, aber die idee war, über den soundtrack der letzten szene der sopranos einen screencast der benutzung vom google reader zu legen, der dann, wie bei den sopranos, auch plötzlich schwarz und tonlos wird)

aus der serie: Reader—

01.04.2013 # https://hackr.de/2013/04/01/made-in-america-the-google-reader

aUiafUYzJED

On average Google kills services after 4 years. Obviously a lot of the sites have been duds, but since Google #Reader we know that Google might strike and attack even their best services at any time.
23.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/23/auiafuyzjed

K2wYd5qCLMx

just going through my feeds... - a massive collateral damage of the death of Google #Reader will be that the archive of feeds which died will be gone too. This was highly useful, e.g. for historical research on startups.
Google really is burning down a cultural and historical Oasis here, just because they can ...
23.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/23/k2wyd5qclmx

The Evolution Of Google Reader Started With A Crash

TechCrunch mit einer kleinen Geschichte vom Google Reader.
23.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/23/news-2013-03-23-the-evolution-of-google-reader-started-with-a-crash

The demise of Google Reader: Stability as a service

Radar über das verlorene Vertrauen in Google.
21.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/21/news-2013-03-21-the-demise-of-google-reader-stability-as-a-service

Google's Google problem

Der Economist über das Problem von Google mit sich selbst.
21.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/21/news-2013-03-21-google-s-google-problem

Shoemail

shoemail

^ hab aus psychohygienischen gründen und aus gründen symbolischen zivilen ungehorsams bei allen google diensten mit custom background einen schuh als hintergrundbild genommen. hat übrigens geholfen.

20.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/20/shoemail

Abfall für Alle (Reader Edition)

ich frage mich gerade, warum die – ich sag mal – erregung über das kommende aus vom google reader primär aus rezipientensicht betrieben wurde, sprich: es wurde primär darüber gejammert, dass man selbst nicht mehr so gut feeds lesen kann (und mit einem spektrum an angedachten alternativen und konsequenzen). und es wurde gejammert. gejammert haben aber eben nur die unmittelbar betroffenen benutzer des google readers.

tatsächlich zumindest gleichviel, wenn nicht mehr grund zum jammern hätten nämlich die produzenten der feeds, besonders also die blogger, und tatsächlich alle blogger, egal ob sie selbst den google reader verwenden oder nicht. denn mit dem ende vom reader verliert jedes blog einen signifikanten teil seiner leser, einfach weil es im prozess der migration eine ganze reihe an ausschuss und abfall gibt (einige gr-nutzer werden gar nix machen, einige werden zu einem anderen feedreader wechseln und dabei ausmisten, einige werden sich im social media strom auflösen und ggf. auf twitter einen reader emulieren wo vieles rausfällt, etc.). ich schätze diesen wechselbedingten verlust an lesern auf 10-30%, das variiert aber sicher von blog zu blog.

ich glaub nicht, dass blogs die echten freunde – btw: danke! – des blogs verlieren, die machen bei sich zur not im browser ein bookmark oder schreiben sich die url ins moleskine. aber man darf auch nicht den wert von losen leser/schreiber-koppelungen unterschätzen (gelegenheitsleser machen einen eher auf einen etwaigen bullshit aufmerksam, den man verzapft, usw.)

die erregung sollte also durchaus auch von den produzenten – also allen bloggern – getragen werden, denn google verschlechtert einfach die infoinfrastruktur für alle. für die blogger werden die auswirkungen nicht am ersten tag nach dem ende sichtbar sein, zumal sich die leser mit dem google reader nicht in den referrern wiederfinden. der schwund wird sich aber langsam und indirekt einschleichen, das uh-oh wird dann aber umso stärker.

aus der serie: Reader—

18.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/18/abfall-fuer-alle-reader-edition

313638472986537985

hmm vl. ist es auch nur für google wirklich neu, dass leute was von ihnen wirklich mögen (was gibts sonst? suche, gmail, maps) #googlereader
18.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/18/313638472986537985

HQCSHkidRCh

(honorable beta of the day)
17.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/17/hqcshkidrch

The Night of the Living Feeds Revisited

aus gegebenem anlass muss ich fast ein posting aus 2010 ausgraben: The Night of the Living Feeds (daraus die zitate unten; nts: mich öfter selbst zitieren); damals ging es um die auslaufrille rss ist tot, aber zwei angesprochene punkte wurden eben wieder relevant:

1. interesse

ob das (aufwändigere) lesen von feeds für einen sinnvoll ist, oder ob das dahinplätschern im social media strom nicht ausreicht, hängt vom grad des eigenen interesses an einem thema ab.

Interessiert man sich für die die Neuigkeit der Neuigkeit an sich, dann haben Feedreader tatsächlich ausgedient. Twitter ist da einfach der wesentlich effektivere Kanal, und die vollständige Anschlusskommunikation findet auf Twitter selbst (durch wiederholung der nachricht mit eigenem senf, durch retweets) statt. Was dabei neuigkeitswertig ist, ist systemeigenrichtig (um bolz zu paraphrasieren) – ist eine Nachricht neuwertig, dann findet sie mich automagisch indem ich den Strom einschalte; was mich nicht findet, kann es per definitionem nicht sein, sonst würde es ja im neuigkeitsrelevanten Zeitfenster von [die letzten 10 min, in de die letzten 10h] auftauchen. Zur Lückenfüllung am Abend noch Techmeme und passt.

wenn man sich ein bisschen interessiert, dann treibt man am besten im strom und fischt aus dem vorbeitreibenden heraus. das wichtigste ist da sicher dabei und sicher auch was nettes und was zufälliges, das reicht völlig aus.

wenn man sich doch schon für etwas interessiert, dann treibt man am besten im strom und schaut vielleicht, dass man einigen menschlichen filtern folgt, die einem einige nuggets herauspicken, und checkt am abend vl. den aggregator zum thema. auch das reicht dann völlig aus.

wenn man sich wirklich für etwas interessiert, dann fischt man natürlich auch im strom, aber dann kommt man um das lesen von einem selbstselektierten bündel an feeds nicht herum, weil man dann ja alles wissen will, weil man selbst derjenige ist, der die anderen spezialisten kennt, der für andere kuratiert, weil man die allerbesten texte tatsächlich nie im strom und schon gar nicht auf einem aggregator findet.

(nur zur sicherheit: ob man sich bzw. wie sehr man sich für etwas interessiert ist keine leistung an sich, man interessiert sich oder man interessiert sich nicht, das ist halt so. aber der grad des interesses korrespondiert idealerweise mit der den techniken des rezipierens. und wer sagt, dass er keine feeds braucht, weil ihn twitter ausreichend informiert, der sagt damit halt auch, dass er sich nicht sehr für das thema interessiert)

^ ((diese klammer als satzzeichen wurscht lesen. wurscht auf, wurscht zu, alles dazwischen ist wurscht))

2. nihilismus des schwarms

das strömen in tweets und das lesen von feeds führt zu verschiedenen strukturen:

Die erste Disposition führt als Organisationsstruktur zu einem (hypereffektiven, postmodernen) Schwarm, die zweite zu mehr oder weniger einsamen (existentialistischen, modernen) Individuen, die im Levy Flight herumkrebsen.

interessanter aber ist fast, wie sehr sich der damals schon spürbare nihilismus seither verstärkt hat:

Ich mag beide Formen, was mich aber zunehmend nervt ist der latente Nihilismus des Schwarms. Es reicht ihm nicht der Wille zur Macht (unter den kollektiv geführten aber singulär repräsentierten regimen von facebook, twitter, 4chan, etc.), öfter als nicht ist damit auch eine Lust am Zerstören aller anderen Formen verbunden (können wir bitte RSS und das damit verbundene schuldgefühl der unread items endlich beerdigen und uns alle auf twitter einigen?

der ganze bullshit von twitter seit dick costolo und der ganz blödsinn von google, seit sie auf social machen, auf der spitze der schwachsinnigkeit eben jetzt die vernichtung vom google reader, das alles ist ein symptom dieses nihilismus, der den verbliebenen frei flottierenden eigensinn am liebsten weglöschen will. ich beginne langsam zu befürchten, google weiß, was sie da tun (auch wenn sie wohl nicht mit diesem grad an aufschrei gerechnet haben und auch wenn ihnen wohl die indirekten folgekosten erst jetzt langsam zu dämmern beginnen), die wollen das ökosystem zertrampeln im naiven glauben, teile werden sich schon auf g+ reterritorialisieren.

aus der serie: Reader—

16.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/16/the-night-of-the-living-feeds-revisited

XrXZjvUpZmY

even standing cat is pissed with Google #caturday
16.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/16/xrxzjvupzmy

300,000+

Since October 7, 2005 you have read a total of 300,000+ items

^ kleiner nachtrag zu 299,999 und witzigerweise bin ich gerade jetzt an diesem 300k limit angekommen, ob das was bedeutet? joyent (home u.a. vom momb) wird auch diese stunden zurück zu textdrive migriert, irgendwas ist infrastrukturbiorhythmisch eindeutig im busch.

(nur am rande: die diskussionen rund um den google reader zeigen eins, was mir in dieser form überhaupt nicht bewusst war auch wenn es nicht wirklich verwunderlich ist, ganz megadeutlich: das spektrum der feedreaderbenutzer ist ein regenbogen über ein wildestes spektrum an eigenen motiven, wissenständen, zielen, setups, wünschen, etctrara. da einmal einen blick über den eigenen tellerrand hinaus zu bekommen ist echt informativ. bin mir allerdings nicht sicher, was das für eine mögliche rekonsolidierung bedeutet, eigentlich deutet das eher auf eine verteilung auf spezifisch ausdifferenziertere tools hin, was nicht das schlechteste sein muss)

15.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/15/300000

5X96YXTVGTX

if they pull it off that would be quite a comeback. We're Building A Reader
15.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/15/5x96yxtvgtx

Killing Google Reader is like killing the bees: we'll all be worse off

Der Guardian sehr schön über die Auswirkungen des Endes vom Google Reader.
15.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/15/killing-google-reader-is-like-killing-the-bees-we-ll-all-be-worse-off

Fans Audition Replacements

NPR über das Ende vom Google Reader, über eine Petition und über die Suche nach Alternativen.
15.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/15/news-2013-03-15-fans-audition-replacements

Iran’s Web censors vs. Google Reader

Die Washington Post über die politische Dimension des Endes vom Google Reader, der in einigen Regimes der nicht zensierbare Kanal war.
15.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/15/shared-2013-03-15-iran-s-web-censors-vs-google-reader

Google to retire RSS news-feed service

Die BBC über Google als Zerstörer von Ökosystemen.
14.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/14/news-2013-03-14-google-to-retire-rss-news-feed-service

Döödel

google has lost its motherfucking mind

Google will also den Google Reader killen

Ich spare mir den Rant, ich hab echt keine Lust mich da hineinzusteigern, was ich wohl würde, wenn ich darüber nachdächte, siehe Googleheimer, aber trotzdem zwei Anmerkungen:

(1) Es ist schlecht für das Web

Das Ende vom Google Reader ist nicht deshalb so schlecht, weil es keine Alternativen gibt. Die gibt es. Das Ende vom Google Reader ist deshalb schlecht, weil er die Default-Anwendung für die Technik Lesen von Feeds ist.

Defaults sind deshalb so wichtig, weil sie keiner Erklärung bedürfen und gwm. eine solide Basis für ein Feld/einen Bereich/ein Thema bereitstellen. Sie müssen nicht das beste Tools sein und oft gibt es für spezifischere Anwenderbedürfnisse bessere Tools, aber sie sind die Tools, die man gedankenlos verwenden kann und bei denen man wissen muss, warum man sie nicht verwendet, wenn man ein alternatives Tool verwendet. Und es sind die Tools, die man Newbies bedenkenlos empfehlen kann, ohne sie mit einer Auswahl zu überfordern, die für sie unmöglich ist, weil sie ja noch nicht die Kriterien für das Auswählen kennen, die ergeben sich ja erst durch die Benutzung.

Defaults sind auch deshalb so wichtig, weil sie die Koppelung von Systemen ermöglichen. Nimmt man das Default raus, dann zerfällt oft das ganze Gewebe. Man denke an Delicious: Delicious war die Default-App fürs Bookmarking. Hätte Yahoo nicht Delicious an die Wand gefahren, dann würde es heute in jeder iOS-App neben dem ‘Tweet This’ einen ‘Save at Delicious’ Button geben. Stattdessen streiten sich alle anderen darum und im Ergebnis integrieren nun einige wenige Apps Instapaper und Bookmarking hat sich ansonsten insgesamt fast erübrigt. Defaults wachsen also nicht automagisch nach, manchmal zerfällt auch die Struktur.

Mit dem Ende vom Google Reader verliert der Komplex Feeds, der ohnehin schon in einer Art Krise steckt, sein Default und es ist leider kein anderes in Sicht.

(2) Es ist armselig von Google und es zeigt ihren wahren Charakter

Aufräumen zu wollen ist ein verständliches Motiv. Google ist tatsächlich zehn Jahre lang rhizomatisch in die verschiedensten Richtungen gewuchert. Aber dann ausgerechnet eines der ganz wenigen Produkte einzustellen, das wirklich sinnvoll und gut ist und das auch seine Fans hat, während sie daneben einen obstrusen Facepalm nach dem anderen produzieren, das ist einfach unverständlich. Ohne die Betriebskosten vom Google Reader zu kennen, ich bin mir sicher, dass das Privacy-Oops mit Google Buzz (wo sie sich mit einer stunde nachdenken was man per default anzeigt und was nicht (schon wieder: der wert der defaults…) 8,5 mio dollar sparen hätten können) den Betrieb vom GR einige Jahre tragen hätte können. Und es ist ja auch nicht so, dass sie plötzlich insgesamt mehr Fokus hätten, sie schiessen ja noch immer mit der Schrotflinte auf jedes Moorhuhn, das sie sehen.

Ihr altruistisches Gehabe können sie sich fortan jedenfalls sparen. Wenn sie eines der wichtigsten Tools zur offenen (und unabhängigen, und personalisierten, und etc.) Informationsrezeption und -prozession einfach so schliessen, ein Tool, das fast paradigmatisch ihre Mission ‘organize the world’s information and make it universally accessible and useful’ personalisiert, ein Tool, das vl. nicht mehr zig Millionen, aber sicherlich Hunderttausende wirklich lieben, während sie an anderer Baustelle mit der Übernahme von DailyDeal mal schnell 100 Mio Dollar versenken, was mit ihrer Mission nichts zu tun hat, dann sieht man, wo sie stehen.

ein paar stimmen:

und sammler:

aus der serie: Reader—

14.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/14/doeoedel

Tips for Google Reader users migrating to feedly

Welcome to all the new Google Reader users migrating to feedly. Here are some tips on how to adapt to the feedly desktop interface.

14.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/14/chronicle-2013-03-14-tips-for-google-reader-users-migrating-to-feedly

Transitioning from Google Reader to feedly

If you are a Google Reader, give feedly a try before July 1st

14.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/14/chronicle-2013-03-14-transitioning-from-google-reader-to-feedly

KCCsuPF7kHd

"So, on July 1, 2013, we will retire Google Reader." - google has lost its motherfucking mind.
14.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/14/kccsupf7khd

The Killing Of Google Reader Highlights The Risk

... Of Relying On A Single Provider. Techdirt über das Ende vom Google Reader. In dem Fall stimme ich ihm nicht zu, das Problem beim Reader ist nicht das private Risiko seine Eier zu einem Anbieter zu legen.
13.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/13/the-killing-of-google-reader-highlights-the-risk

Google Illiterate

erhellender Thread auf Metafilter zur Dummheit von Google.
13.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/13/shared-2013-03-13-google-illiterate

Powering Down Google Reader

Thank you again for using Reader as your RSS platform.

13.03.2013 # https://hackr.de/2013/03/13/chronicle-2013-03-13-powering-down-google-reader