hackr.de

die romantische komödie


Feed Studies

in dieser ‘Collection’ sammle ich Posts zum Thema RSS resp. Feeds. Siehe auch die Sammlungen Reader- und Reader— die den Kampf von Google gegen sich selbst dokumentieren.


Flavor of the Day

RSS is quiet and fast and professional and largely hype-free. Perhaps that’s why it’s not the flavor of the day.

Seth Godin … zum gerade wieder keimenden rss ist tot, nein doch nicht kammerspiel.

(kl. datenpunkt am rande: techcrunch hat vor kurzem das momb verlinkt und der ausgelöste traffic hat sich mehr oder weniger paritätisch zwischen tc.com und google.com/reader verteilt, und das sagt zwar nichts über die gesamte leserschaft von tc aus und wie sie es liest (ich vermute doch stark, dass tc wesentlich mehr besucher und streunende leser auf der webseite als im gr hat), aber es sagt etwas über die sich auch aus tc raus- und weiterklickende leserschaft von tc aus, und zwar, dass diese tc zur hälfte im google reader liest; nochmal: jeder 2te proaktiv klickbegierdige leser von tc liest es im google reader. tc sieht das nicht in ihren stats, weil die nur das reinkommende messen, aber die hälfte ihrer strahlkraft nach aussen entsteht selbst aussen und zwar via rss.)

((bonuszitat meiner mutter:

für die einfach gestrickten ist immer nur das allerneueste fortschrittlich.

damit erklärt sich nicht nur die unsägliche rss-ist-tot trope, sondern auch das wer-bookmarked-denn-heute-noch? gedöns und vieles andere; feeds abonnieren und lesen bzw. (auch anti-) soziales bookmarking sind auf ihre art perfekte technologien, die aber ihren wert nur durch jeweils konkrete individuelle aktualisierungen erzeugen und erfahrbar machen; dieser dem jeweiligen individuum unmittelbar zugängliche weil eben selbsterzeugte wert ist halt im sensorium der socmed-crowd nicht wahrnehmbar, und irgendwie scheint es auch unter den (immer noch) aktiven selbst zu periodischen sinnkrisen und selbstzweifeln zu kommen, ist der strom nicht am ende doch viel besser/intensiver/weiter/etc.? aber zumindest den längenvergleichsbasierten krisen könnte man mit einer milchmädchenrechnung zum grundsätzlichen marktanteils begegnen, etwa (quantitativ): es gibt halt 100x mehr leute, die kurze nachrichten für freunde schreiben (twitter/fb), als leute, die längere texte für fremde schreiben (blogs); oder (qualitativ): ein link, das man nach dem durchprozessieren von 500 anderen links als speicherungswert für die eigene ewigkeit und also primär für sich selbst auserkiest (delicious), hat eine andere qualität und haltbarkeit (vor allem für einen selbst) als ein link, das im vorbeifahren und/oder während dem vorprozessieren mal schnell und aus den verschiedensten motivationen getwittert wird; bzw. das quantitiv umgeschrieben: es gibt halt viel mehr zeugs, in dem man suchen kann, als was man finden kann, uswusf.))

05.01.2011 # https://hackr.de/2011/01/05/flavor-of-the-day

The Night of the Living Feeds

Schöner Satz zum RSS ist wieder einmal tot hubbub von Dave Winer:

I keep saying the same thing over and over, the Google Reader approach is wrong, it isn’t giving you what’s new — and that’s all that matters in news.
Succinctly put — news is about what’s new — and that’s it.

Die eigene Antwort auf die Frage, ob sich mit Twitter und Memetrackern die Technik des Abonnierens und Lesens von Feeds erübrigt hat oder nicht, hängt davon ab, für was man sich wie sehr interessiert (bzw. ob man sich überhaupt für etwas interessiert).

Interessiert man sich für die die Neuigkeit der Neuigkeit an sich, dann haben Feedreader tatsächlich ausgedient. Twitter ist da einfach der wesentlich effektivere Kanal, und die vollständige Anschlusskommunikation findet auf Twitter selbst (durch wiederholung der nachricht mit eigenem senf, durch retweets) statt. Was dabei neuigkeitswertig ist, ist systemeigenrichtig (um bolz zu paraphrasieren) – ist eine Nachricht neuwertig, dann findet sie mich automagisch indem ich den Strom einschalte; was mich nicht findet, kann es per definitionem nicht sein, sonst würde es ja im neuigkeitsrelevanten Zeitfenster von [die letzten 10 min, in de die letzten 10h] auftauchen. Zur Lückenfüllung am Abend noch Techmeme und passt.

Interessiert man sich aber für etwas (ein thema, eine person, etc.) selbst, dann sind und bleiben Feedreader die beste Technik, um dieses Interesse zu vertiefen.

Die erste Disposition führt als Organisationsstruktur zu einem (hypereffektiven, postmodernen) Schwarm, die zweite zu mehr oder weniger einsamen (existentialistischen, modernen) Individuen, die im Levy Flight herumkrebsen.

Ich mag beide Formen, was mich aber zunehmend nervt ist der latente Nihilismus des Schwarms. Es reicht ihm nicht der Wille zur Macht (unter den kollektiv geführten aber singulär repräsentierten regimen von facebook, twitter, 4chan, etc.), öfter als nicht ist damit auch eine Lust am Zerstören aller anderen Formen verbunden (können wir bitte RSS und das damit verbundene schuldgefühl der unread items endlich beerdigen und uns alle auf twitter einigen? nochmal winer: You don’t have to hunt around to find the newest stuff. And it doesn’t waste your time by telling you how many unread items you have. Who cares.; können wir bitte endlich einen schlussstrich unter gedruckte bücher und zeitungen ziehen und uns auf das (strahlende) ipad und wenn’s sein muss den (hässlichen) kindle konzentrieren? etc.)

14.09.2010 # https://hackr.de/2010/09/14/the-night-of-the-living-feeds

RIP RSS

Twitter, Facebook, FriendFeed – whatever they grew from, they morphed into a realtime CMS for the emerging media. Twitter, not RSS, became the early warning system for new content. Facebook, not RSS, became the social Rolodex for events, casual introductions to RSS’ lifeblood, the people behind the feeds. FriendFeed, not RSS, captured the commentsphere. RSS got locked out of its own party.

Steve Gillmor sagt R.I.P. zu RSS.

06.05.2009 # https://hackr.de/2009/05/06/rip-rss

Zurück in die Gegenwart

guardian logo

warp back ins Jahr 2002 oder so, Dave Winer stellt RSS 2.0 vor, wenn man will die Geburtsstunde des modernen RSS (man kann auch anders wollen, es gab vorher Interventionen, und nachher (Atom etc.) – aber so gefühlsmässig hat sich damit RSS auch in der allg. wahrnehmung etabliert.)

warp wieder forward ins Jahr 2008, und also nur 6 Jahre danach stellt der Guardian als erstes echtes Mainstreamnewsmedium seine Feeds auf Fullfeed um. Dass das sogar Google eine Meldung wert ist zeigt, wie undenkbar das bisher erschien.

Es wird interessant zu beobachten sein, ob und wie sich dadurch die Mischungsverhältnisse ändern. Wenn eine der besten Zeitungen der Welt plötzlich genauso bequem zugänglich ist wie Blogs, und als einzige Zeitung überhaupt ohne sich als Klicker und erstmals also als Leser zu fühlen, dann könnten das andere schon bald spüren.

(dass da gerade der guardian vorreitet ist, ist natürlich kein zufall; neben der bbc ist der guardian wohl das einzige mainstream-medium, das die dynamik des web wirklich mitdenkt, das immer auch wirklich gute leute – am anfang etwa ben hammersley – mit dabei hatte und denen auch zugehört hat, das immer auch technologie mitentwickelt und nicht irgendwann dann halt auch adaptiert hat, weil es gerade schick war oder es alle anderen auch schon gemacht haben, usw.)

26.10.2008 # https://hackr.de/2008/10/26/zurueck-in-die-gegenwart

Volle Länge

wenig tested – weil ich excerpt feeds mehr oder weniger reflexartig unsubsribe – (für die paul graham essays funktionierts) aber super: Full Text RSS

(abt. was nicht passt wird passend gemacht)

09.03.2008 # https://hackr.de/2008/03/09/volle-laenge

commoncraft

RSS in Plain English (wirklich nett)

28.04.2007 # https://hackr.de/2007/04/28/commoncraft

Reflex

nur so am Rande: irgendwie ist es bei mir zu einem Reflex geworden, Feeds, die nur als Excerpt daherkommen, sofort und ungelesen wieder zu unsubscriben.

14.06.2006 # https://hackr.de/2006/06/14/reflex

FeedLounge

FeedLounge [ http://feedlounge.com/ ] – ein Feedreader mit sozialen Features (wenn man will) – wurde vor ein paar Tagen released. Zumindest mutig dabei ist die Entscheidung, FeedLounge nur als bezahlten Service (5$/Monat) ohne eingeschränkte Gratisversion wieauchimmer anzubieten.

update 21.5.2008: das experiment war nicht erfolgreich, feedlounge gibt’s nicht mehr

18.01.2006 # https://hackr.de/2006/01/18/feedlounge

Too many RSS feeds? Put ’em on probation

Merlin Mann mit einem kongenialen RSS hack.

my setup:

Use tags/folders for structuring the significance of newssources for yourself, e.g.:

* checkout - for new feeds that potentially could be interesting to you
* on probation - for old feeds that did'nt cut it recently
* topically named folders - for the rest

Now whenever you stumble upon an interesting feed don't worry, deliberately subscribe and label it 'checkout'

At the same time deliberately move feeds to the 'on probation' folder if they get boring or redundant.

Every two weeks or so clear these two folders and move the feeds from 'checkout' to the topical folders, if they add value to your mix, and dump feeds from the 'on probation' folder if nothing exciting has happened. Don't worry too much, if they are worth it or not, you will stumble upon them again if they are.
14.10.2005 # https://hackr.de/2005/10/14/shared-2005-10-14-too-many-rss-feeds-put-em-on-probation

Newsfeeds Lesen a la GTD

Daniel Miessler hat den Ansatz von GTD bzgl. des Lesens von Newsfeeds weitergedacht:

the urge to check the latest goings on in the blogsphere and/or news is overpowering. We simply can’t help but be distracted by the thought of something new and exciting hitting the Internet without us knowing. Much productivity is lost during the day specifically because of this phenomenon; but there’s hope. The answer lies in a two-step process — 1) using a dependable system, and 2) learning to trust that system.

Des Problems Lösung besteht dann einerseits darin, einfach auch mal loszulassen, sich nicht vom Wahn immer alles und unbedingt in Echtzeit zu rezipieren treiben zu lassen, und andererseits für sich einen effizienten (Shortcuts verwenden,…) und vertraubaren (ich erfasse alles, ich verpasse nichts,…) Workflow definieren.

01.08.2005 # https://hackr.de/2005/08/01/newsfeeds-lesen-a-la-gtd

Denken in Feeds

Jeff Jarvis denkt über Feeds nach, und wie sich das Web verändern wird. Feeds sind dabei die treibende Kraft im Übergang zum Web 2.0.

Web 1.0 is built primarily on the former, the resources and articles and pages and mostly static things: It’s about stuff that sits and is found at an address. It’s about search. It’s about URLs and permalinks. It’s about Google and Yahoo before that. All that is valuable, always will be.

But Web 2.0 adds on the wonders of the latter: feeds (RSS, Atom, FeedBurner, et al); lists (OPML, etc.); conversations (blog posts, Technorati links, PubSub feeds, comments); swarming points (tags on Flickr, Del.icio.us, Technorati, Dinnerbuzz); heat sensors (Blogpulse et al); aggregations (e.g., Command-Post.org); communities (Craig’s List, et al); alerts (Craig’s List feeds); decentralized distribution (bittorrent, etc.); and on and on.

24.07.2005 # https://hackr.de/2005/07/24/denken-in-feeds