Techblog des Jahres (2015 Edition)
(ohne grossartige beschreibung des speziellen oder allgemeinen milieus, im grunde gibts ja auch kaum was dazu zu sagen und auch über die unsaggebbarkeit gibts nichts mehr zu sagen, aber gleichzeitig ist das alles auch egal, usw.)
Anyway, das für mich beste/nützlichste Techblog 2015 war Techdirt. Mike Masnick (via) ist noch immer eine Art ein-Mann-Armee, der mit glasklarer Urteilskraft sämtlichen Schwachsinn des medial-politischen Komplexes dekonstruiert und gleichzeitig dabei ohne Hysterie auskommt
.
Eine lobenswerte Erwähnung geht – der Empfehlung von @neunetz folgend – an Exponent.fm von Ben Thompson. Den kann ich zwar nicht uneingeschränkt empfehlen – i.e. hat er fast in jedem Podcast zumindest einen massiven Blunder und subordiniert üblicherweise Kultur unter Ökonomie – allerdings ist er unterm Strich doch grossartig.
Eine zweite lobenswerte Erwähnung geht an Dave Winer und seinem scripting ; der glaubt zwar immer das gegenteil von mir, aber es ist gut zu wissen, dass es ihn gibt.
siehe Techblogs des Jahres und Techblogs des Jahres 2009 Edition und Techblogs des Jahres 2010 Edition und Techblogs des Jahres 2011 Edition und Techblogs des Jahres 2012 Edition und Techblogs des Jahres 2013 Edition und Techblogs des Jahres 2014 Edition
Konzept des Tages: Gelbheit
Äpfel- und Birnen-Vergleiche funktionieren immer – egal wo. Nur Bananen sind gelber.
enthalten und ausgeführt hier
Lazy Book Ep. 36
Pynchon for Data Analysis.
Lazy Startup Ep. 54
(eine art shazam für vogelgezwitscher und -gesänge)
Papierkorb pt. 133
(auch nur am rande, aber barnes & noble hatte vor etwa 10 jahren eine ganze reihe an durchaus netten und gut gemachten online-kursen – heute würde man dazu vl. moocs sagen – am start)
((ihr fehler war wohl, das primär mit dem direktkauf vom jeweiligen artikel vom jeweiligen ‘lehrer’ zu koppeln; iirc hätten sie durchaus potential für eine soziale dynamik jenseits davon gehabt; leider haben sie alle inhalte und diskussionen gelöscht))
iBookCloud
^ untested aber super: anscheinend kann man mit iOS 9.3 und OS X 10.11.4 via iBooks jetzt auch PDFs und ePubs über alle Gerätschaften synchronisieren
(wenn es auch noch stimmt, dass man die metadaten ohne umwege editieren kann, siehe How to edit book information in iBooks for Mac – was ja für ibooks jahrelang das thanks, but no thanks war, dann könnte man sich das vl. wirklich mal wieder anschauen, zumindest für eine bestimmte kategorie an dokumenten)
Papierkorb pt. 132
(kl. projekt: jede woche die solid steel show von vor 10 jahren und von der aktuellen woche zumindest im hintergrund einmal durchlaufen lassen)
Papierkorb pt. 131
(die nützlichen unterscheidungen – siehe alle bisherigen nützlichen unterscheidungen bilden, so nützlich sie vl. grundsätzlich sind, die damit verbundenen problematiken leider nur monodimensional ab; was also fehlt sind 2-, 3- oder mehrdimensionale matrizen)
FYI 059
fyi: es ist nicht notwendig, alle 24 stunden des tages sinnvoll und produktiv zu verbringen; 15 wirklich gute minuten reichen üblicherweise schon mehr als aus.
(fast jede mir bekannte produktivitäts-schule hat den hang, die unproduktive zeit minimieren zu wollen – um (im umkehrschluss logisch falsch) dadurch die produktive zeit zu erhöhen; der rest hat den hang, die unproduktive zeit selbst zu instrumentalisieren – wie man mit zen u/o meditation den nutzen der freunde und mitarbeiter maximiert etc. unterm strich ist das aber alles ein race to the bottom)
Die Zeitgenossen der Gesellschaft Pt. 32: Der Seher
Der Seher (meistens m) ist ein doch fast bei jedem Thema gesehener Zeitgenosse, der sich dadurch auszeichnet, dass er – der Name deutet es an – sehen kann, was geschehen wird.
(anders als der vor allen dingen warnende experte, der sich eher im gewebe mit allen anderen experten diskursiv erzeugt – siehe dazu das seminale wir kochen hagebuttenmarmelade von kusanowsky -, erzeugt sich der seher gwm. selbst und lebt nicht wie der experte in symbiose mit den massenmedien, sondern – wenn man so will und eher im sinne von serres – unmittelbar parasitär)
(abt. supermarket studies)
Lazy Startup Ep. 53
Pebble-App, die nichts als die nächste aleatorische next action anzeigt.
FYI 058
fyi: was fehlt ist eine theorie der informational stops (im sinne der stops in der photographie, die ja ein sehr schlüssiges modell zum zusammenspiel der verschiedenen paramter die das eingehende licht betreffen – blende, iso, verschlusszeit, usw. – offeriert)
(wobei man sicher zwischen instream und outstream unterscheiden müsste; instream wird die wahrscheinlichkeit, das man einen tweet zu sehen bekommt, halbiert, wenn man die anzahl an verfolgten verdoppelt, was man also dadurch ausgleichen könnte, dass man die lesezeit verdoppelt usw. outstream hängt die wahrscheinlichkeit, dass ein eigener tweet gelesen wird, natürlich davon ab, wie vielen der jeweilige verfolger folgt, wenn man so will was dessen blende ist uswusf.)
Papierkorb pt. 130
(nur ein kleiner nachtrag zu nützliche unterscheidungen pt. 36 : natürlich gibt es auch bei facebook solche blunders (eine diskussion von google ist ohnehin schon egal); der derzeit sicher offensichtlichste sind die sich bald im zuge der f8 öffnenden instant articles und die möglichkeit für publisher, den messenger mit ihren ergüssen zu befüllen; allerdings ist halt niemand auf facebook, um sich zu informieren, so technisch bequem das auch gelöst ist. man nimmt das halt mit. und klar: trotzdem lässt sich die verweildauer und der marketshare erhöhen; die kosten dafür sind aber eine verwässerung vom eigentlichen sinn; es gibt keine schnellen alternativen zu facebook, es wird sich also niemand abwenden, aber facebook macht aus frischem quellwasser einen abgestandenen see und das wird sicher nicht ohne anpassungen bleiben)
Papierkorb pt. 129
(grunddilemma: das subjekt, dem wissen unterstellt wird (lacan) vs. der masse, der geschmack unterstellt wird (socmed))
Nützliche Unterscheidungen pt. 36 (The Usage vs. Utility Edition)
Eine weitere eher allgemeine und im Grunde völlig offensichtliche, aber auch durchaus wichtige und öfter als nicht ignorierte Unterscheidung, ist die Unterscheidung, ob irgendwas den Grad der Benutzung steigert, oder den Nutzen/die Nützlichkeit.
(das spezielle dilemma dieser unterscheidung ist, dass – beschränken wir uns hier einmal auf webdienste – der persönliche nutzen, also der grad zu dem man durch die benutzung das eigene leben verbessert, verschönert, erleichtert, anreichert, usw., der einzige grund sein sollte, warum man einen dienst benutzt.* gleichzeitig ist die quantifizierung der benutzung, also das zählen der benutzer, der monatlich aktiven benutzer, der verbindungen, der einträge, der favs, der reaktionen, der verweildauer und aller damit assozierten metriken, das einzige kriterium, das für die bewertung eines dienstes von allen bewerten – vom vc und der investorengruppe bis zum spezialisierten blogger und gemeinen journalisten – wahrgenommen und berücksichtigt werden kann. reibungen entstehen natürlich dann, wenn massnahmen, die die benutzung steigern sollen, auf kosten des nutzens gehen, was fast immer der fall ist; hypothese: das pimpen einiger metriken auf kosten der nützlichkeit kann auch ein weilchen gut gehen – dank der gleichzeitigkeit der ungleichzeitigkeiten der benutzer gibt’s auch immer eine gewisse elastizität und die möglichkeit zur rekonsolidierung, sinnlos aufgeblasene ballone werden früher oder später aber platzen)
((nur ein beispiel für das skurille pimpen einer metrik auf kosten der nützlichkeit: die startseite von twitter war bis vor kurzem die letzten jahre nur auf einen step im funnel optimiert: das konvertieren von nicht-angemeldeten usern zu angemeldeten; hat man twitter nichteingeloggterweise aufgerufen, konnte man nichts anderes machen, als sich anzumelden; man konnte sich nicht umschauen was das denn eigentlich ist, man konnte nicht mal suchen – ich habe das in lauwarme cervisia revisited etwas detaillierter beschrieben. das ist deshalb dümmer als dumm, weil twitter damit nicht nur potentiell interessierte leute vergraulte und dafür leute zum anmelden brachte, die noch kein sinnverständnis dafür hatten und dann mit viel höherer wahrscheinlichkeit als karteileichen endeten, das ist deshalb dümmer als dumm, weil twitter wohl der webdienst war, der diese art von stunts am allerwenigsten nötig gehabt hätte, weil leute ohnehin immer und immer wieder darauf gestupst wurden; anders als die meisten anderen projekte, die sich zumindest nachvollziehbar als hail mary denken ‘wenn sich schon einer hier her verirrt hat, dann reiben wir ihm zumindest schnell als erstes die möglichkeit zum abonnieren des newsletters unter den monitor, bevor er wieder weg ist’, hätte twitter die möglichkeit zum langsamen verführen gehabt, was viele benutzer in der folge deutlich engagierter und das wachstum vl. etwas langsamer, aber auch organischer und deutlich nachhaltiger gemacht hätte.))
*die differenz benutzung / nutzen hebt sich gelegentlich in einem kurzschluss auf, siehe dazu kurzschluss
(abt: draw the distinction!)
signing up 9
heute vor neun jahren: 11746761
just setting up my twttr 10
Huch, vor zehn Jahren wurde der erste Tweet abgesetzt.
(siehe just setting up my twttr 9, just setting up my twttr 8, t7, just setting up my twttr 6, just setting up my twttr 5, just setting up my twttr 4, just setting up my twttr, 2 jahre twitter und immr)
Great Wall
^ endlich die great wall of china badge für 8.851 gegangene kilometer bei fitbit.
Konzept des Tages: Content Tourism
We do apply industry standard technologies to limit the use of proxies
enthalten und ausgeführt hier
Exponent Echo
(die folge 70 von exponent ist wirklich nicht schlecht; sie haben tatsächlich nützliche metaabstraktionen zum besprechen von megaphänomenen gefunden)
((wobei sie nicht alles konsequent durchgedacht haben, die ganzen notions von einer jährlichen ‘tax’ (etwa bei costco oder amazon prime) sind etwa vom falschen ende konzipiert, das stört aber nicht))