Die Macht der Plattformen
eine art nanoreview von ‘die macht der plattformen’ von michael seemann in tweets:
die macht der plattformen (2021)
— Markus Spath (hackr) 20. Mai 2021
(huch, liest sich gut an)
— Markus Spath (hackr) 20. Mai 2021
(19-48: er versucht sich am spagat, vorgefundene definitionen von ‘plattform’ zu synthetisieren: “plattformen sind vorselektionen potentieller verbindungen, die unerwartete anschlussselekionen konkreter verbindungen wahrscheinlicher machen”)
— Markus Spath (hackr) 1. Juni 2021
(mir gefällt die symmetrie, aber ich bin mir nicht sicher, wie grundsätzlich sinnvoll eine allgemeine definition ist, weil plattform eine art homonym on steroids ist, i.e. nicht ein wort für verschiedene dinge, sondern ein wort für alles ist, in dem sich sein sinn reaktualisiert)
— Markus Spath (hackr) 1. Juni 2021
(49-86: dunno. hat mir ein bisschen zu sehr so einen sendung mit der maus vibe, den er aber mit ein paar theoretischen schmankerln konterkariert)
— Markus Spath (hackr) 2. Juli 2021
(87-116: noch ein dunno. enthält sicher ein paar nützliche unterscheidungen, aber für die entwicklung von einem ‘grossen’ begriff (netzwerkmacht) ist mir das ein bisschen zu pickandchoose)
— Markus Spath (hackr) 3. Juli 2021
(117-144: check)
— Markus Spath (hackr) 4. Juli 2021
(145-190: hmm)
— Markus Spath (hackr) 5. Juli 2021
(191-274: check) ((nts: lb 74))
— Markus Spath (hackr) 7. Juli 2021
(275-334: check)
— Markus Spath (hackr) 8. Juli 2021
(335-391: check. hier doch noch der payoff für die ausgangsdefinition)
— Markus Spath (hackr) 9. Juli 2021
(kl. nachtrag: die tweets klingen, wenn ich sie so sehe, etwas unentschlossen, nur zur sicherheit: es ist eine absolute leseempfehlung, schon allein deshalb, weil er einer der ganz wenigen ist, der gleichzeitig theoriefest ist, als auch den technologischen stack nicht völlig missversteht und hier schon einen anspruchsvollen wurf hingelegt bzw. eine neue baseline gezogen hat)
(ich würde zwar vieles etwas anders ‘begreifen’ und/oder ‘unterscheiden’, tu mir mit anmerkungen aber etwas schwer, wenn ich die produktionsbedingungen berücksichtige. bei einer wissenschaftlichen arbeit kann man zb. nicht mal schnell salopp größere teile der wissenschaftsgeschichte oder des diskurses für irrelevant/nicht zuständig/kurzerhand falsch/ungültig erklären oder begriffe einfach aus sich selbst heraus begründen und erklären, zumindest ohne eine kenntnis der begriffsgeschichte signalisiert zu haben etc. an vielen stellen hätte ich mir das aber gewünscht, weil er dann vl. weniger der versuchung unterlegen wäre, theorien deshalb in sein framework zu integrieren, weil sie seine kernbegriffe (plattform und macht, no na, aber auch regime, graph, hegemonie, souveränität, usw.) verwenden oder behandeln, ohne sie aber wirklich in den eigenen semantischen vektorraum hineinzurechnen. ein beispiel: die graphnahme hat sich als reiteration der schmittschen landnahme natürlich fast aufgedrängt, aber damit ausgestattet wird schnell übersehen, dass eine zentrale leistung von plattformen tatsächlich ist, den graph selbst quasi aus dem nichts zu erzeugen statt etwas unabhängig davon exisitierendes zu ‘nehmen’. aber da sind wir dann schnell bei korinthen usw.)
((ob ich seine im tweet oben zitiert abstraktion für plattform für eine gute oder schlechte (gute schlechte oder schlechte gute) idee halte, muss ich noch ein bisschen sinken lassen; im epilog zeigt er, wie nützlich eine daraus ableitbare systematik mitunter sein kann. aber was er mit seiner definition an universalität gewinnt, verliert er mit der partikularität der aussagen, die man sinnvollerweise nur über die dann immer notwendigen differenzierungen machen kann, usw. man kann sich ja herumspielen.))
aber wie gesagt: lesetipp.
kommentare
ich verwende das kommentarsystem disqus, mit dem man mit verschiedenen accounts oder als gast (option 'I'd rather post as a guest') kommentieren kann. es wird erst nach dem klick eingebettet, bei bedenken bitte erst nach zurkenntnisnahme der (datenschutzinfos) kommentieren.