dhrRf44WiVB - "writing ourselves into existence" find ich genauso wie "das selbstgespräch, das von anderen geführt wird" eine der konzisesten definitionen von blogs.
nur ein schneller take: das überphänomen web umfasst zu jedem zeitpunkt eine ausbalancierung der milieus, die zum jeweiligen zeitpunkt angeboten werden. extrem simplifiziert: web98 war ein web von dokumenten von wenigen, weil man entweder ein teures cms brauchte oder html können musste; web04 hat 2 dinge eingeführt: einfachheit und referenz/dialog. das hat die # an aktiven usern verzehnfacht und eine interne dichte etabliert. web08 hat neben text alle anderen fundamantalen datenypen (foto, video, musik, etc.) und das prinzip 'kontakt' aber auch das prinzip 'privat' (fb) eingeführt. das hat die # an aktiven usern nochmal verzehnfacht und eine sehr intensiv empfundene verwebung auf einem metalevel etabliert. alles aber noch im 'web'. web14 hat neben text und allen anderen fundamantalen datenypen und sozial und privat weitere gerätschaften bekommen, sprich tablets und smartphones, was die # an aktiven usern nochmal verzehnfacht und einige jetzt-sensitive dinge wie messages oder selfies ermöglicht. wie oben gesagt: zu jedem zeitpunkt gibt es eine art struktur für möglichkeiten, die benutzer füllen das fliessend und für sich selbst optimierend entsprechend aus. das dokumenteweb gibts heute noch immer, nur ist das halt wirklich nur für contentsaurier und vl. wissenschaftler ideal und pendelt sich halt bei 1,3% marktanteil ein (absolut aber immer noch auf einem viel höhren niveau als 98). formate verlieren nie den eigenen sinn, sie verlieren nur die (davor 'erzwungene') anwendung für usecases, bei denen etwas anderes einfach besser ist.
ja klar, jedes 'subjekt' hat ein spektrum an äusserungs-'formaten', die als 'virtual' immer schon da waren, für die es aber immer (subjektiv verschiedene) 'trigger-thresholds' gab, die erreicht werden müssen, um eine konkrete 'lebensäußerung' zu aktivieren. (im fall quantified self funktioniert das zb ohne zutun als sich trotzdem äussernder datenabfall, wenn man sich entschieden hat, das einzurichten)