Konzept des Tages: Der Ism
In this age of broken dreams, we lead shrunken, stunted lives, ever frustrated and thwarted from our potential. Thus we’re slowly coming to believe that we must be defined by and limited to our isms
enthalten und ausgeführt hier
Bubblegeneration 101 Revisited
aus der beliebten abt. heute vor 10 jahren und kinda funny: Bubblegeneration 101
Papierkorb pt. 126
(nts: was fehlt sind continuations für blogposts, ggf. auch für tweets)
Lazy Blog Ep. 55
(blogpost ausnahmsweise mal über kein dilemma, sondern eher als studie, die die spuren der faszination des deutschen journalisten / mediums mit dem silicon valley sammelt, organisiert und soziologisch/psychologisch/medienphilosophisch/literaturwissenschaftlich interpretiert und abklopft)
((kurzbesuche und berichte vor ort gabs ja immer wieder mal, aber spätestens seit die bild-zeitung – iirc 2013 – ihr headquarter ein paar monate lang ins valley verlegt hat, vergeht ja kaum ein monat, in dem nicht irgendeine redaktion einen kollegen auf feldforschung schickt, der dann die immer wieder gleichen stereotypischen, bipolaren einsichten nun mit eigenen augen verifiziert reproduziert; schuss ins blaue, aber ich vermute, dass die impliziten und expliziten tropen einen ganz unmittelbaren zugang zur ‘libido’ des deutschen verlagswesens öffnen))
Papierkorb pt. 125
(die meisten ‘funny vines’ haben die logik von clever & smart)
Quiz Pt. 102 Solution
was ist die falsche Grundannahme, die hinter jedem Sinnieren über einen algorithmischen Twitter-Feed steckt?
Ich bin euch ja noch meine Antwort auf Quiz Pt. 102 schuldig:
die falsche Annahme ist ganz einfach, dass Tweets besser oder schlechter sein können
(und daraus abgeleitet dann, dass man twitter besser machen könnte, wenn man nur die guten und allerbesten erkennt und dann hervorhebt und in der timeline besonders betont, wenn man die schlechten herausfiltert und versteckt, etc.)
Tweets haben aber keine inhärente Superheit, sondern sind einzeln betrachtet eher dull. Ihren Wert bekommen sie erst als ‘Differenz’ zu allen anderen Tweets im Gesamtsystem Twitter, das ihnen einen bestimmten Satz an Möglichkeiten zum Strömen – in Timelines, in öffentlichen und privaten Listen, in Profilen, in Suchen, etc. – offeriert, die von der geneigten Gefolgschaft ‘aktualisiert’ werden kann bzw. muss.
(natürlich gibt es tweets, die isoliert betrachtet, wenn man so will, besser/informativer als andere sind, es gibt gelungene wortspielchen, der exit von frank93 schmerzt noch immer, es gibt brilliante einsatzannotationen zum weltgeschehen, es gibt sarkastische kommentare zum fernsehen, gute links, etctrara, aber das ist völlig irrelephant, wirklich gut werden sie erst resp. nur, wenn sie im strom aller anderen gwm. aus eigener kraft erscheinen. das fischen im strom gehört also nicht nur dazu, der akt des fischens (inklusive aller meditativen und intensiven reaktionen) selbst ist wichtiger als die gefangenen fische. auch völlig unterschätzt wird hier übrigens unser kognitives potential beim prozessieren und priorisieren vom eigenen strom, zumal es ja einige visuelle clues wie den avatar oder anzahl an favs und retweets gibt)
((das bedeutet natürlich nicht, dass es kein legitimes anliegen ist, bessere clients, filter, aggregatoren, mischpulte oder rekombinatoren zu entwickeln resp. zu benutzen – die gibt es jetzt schon und da gibts auch noch viel luft nach oben -, nur sollte das eben die aufgabe von unabhängigen entwicklern/startups/plattformen sein, nicht die von twitter selbst, weil twitter natürlich immer nur eine interpretation vom bedeutsamen tweet realisieren kann, während es natürlich immer eine vielzahl an möglichen heuristiken gibt; jede ‘offizielle’ priorisierung von twitter erzeugt gwm. risse im symbolische gewebe, die sich nicht mehr stopfen lassen und deren kosten (etwa die latente angst den vl. wichtigsten tweet aller zeiten zu verpassen) viel grösser sind als der mögliche nutzen))
nur am rande: twitter hat das problem, dass ihnen von allen seiten erklärt wird, wie facebook zum enormen userwachstum kam, weil sie ‘bold’ und oft auch unpopuläre ‘moves’ machten, und dass twitter nur deshalb userzahlentechnisch stagniert, weil ihnen eben der mut zu diesen grossen änderungen fehlt, dabei bräuchte es ja nur längere tweets, algorithmische timelines, bessere dm’s, lustigere filter für die kids, etcblabla, dann kommt schon die milliarde. was da immer übersehen wird ist, dass facebook in einer sehr eingeschränkten version gestartet ist, die man dann sehr leicht ‘erweitern’ konnte (von studenten zu allen, von private zu public, etc.) ohne das eigene wesen zu zersetzen, während twitter nach seiner ersten grossen iteration schon 2007 mehr oder weniger am idealen endpunkt angekommen ist und jede weitere intervention dann fast notwendigerweise eine verschlechterung darstellt. dass die algorithmische timeline bei facebook funktioniert hat, bedeutet eben gerade nicht, dass sie auch bei twitter funktionieren würde; bei facebook hat sie nur deshalb funktioniert, weil facebook nach dem prinzip bringschuld operiert; twitter hingegen basiert auf dem prinzip holschuld. das dilemma von twitter besteht nun natürlich darin, dass sie nicht zum offensichtlichen schluss kommen können, dass twitter halt doch nicht wie facebook für alle ist, sondern nur für die wenigen hundert millionen, die selbst darin den sinn und wert erkennen können; sie müssen halt auf teufel komm raus wachsen, weil die bewertungen davon ausgehen, dass jeder weltbürger in 5 jahren mit 5 twitteraccounts herumläuft.
The micro:bit
^ der/die/das micro:bit der bbc (ann)
Prank Academy
^ eher devoha: youtube hat youtube red – eine art netflix originals für arme / youtube-stars – vorgestellt.
FYI 057
fyi und pro-tipp: wer seinen texten echte autorität unterjubeln will, der verwendet html 3.2
Lazy Book Ep. 35
Der Twitterer von Thomas Bernhard.
Papierkorb pt. 124
(was fehlt: eine art semiannualer data potlatch)
Leftovers 2015 (Maus Edition)
auch nicht weitergekommen sind wir 2015 jedenfalls mit einem aufbereiten der prinzipien, dynamiken und auswirkungen des internets, das auch für politiker und journalisten nicht nur verständlich, sondern auch annehmbar ist.
(die infos sind natürlich auch schon im dt. sprachraum verfügbar und mit etwas energie auch auffindbar, aber der grossteil der argumente versteckt sich in den immergleichen spitzen und ad hominems; was also fehlt ist eine ganz einfache, sendung mit der maus freundliche dekonstruktion der falschen grundannahmen)
Lazy Startup Ep. 50
App oder Plattform, auf der gezeigt wird, wie man Dinge/Features/Überflüssiges/… disablen kann.
Leftovers 2015 (Moron Edition)
auch nicht weitergekommen sind wir 2015 jedenfalls beim begrenzen vom schaden, den ein einziger ignoranter vollidiot anrichten kann, wenn er sich entsprechend positioniert hat.
Twitter usw.
eher der dokumentarischen voha und weil laut neuesten alten gerüchten ein neues, antichronologisches twitter imminent ist: so schaut anfang 2016 die homepage von twitter aus (und da werden jetzt tatsächlich anscheinend seit kurzem sovermutete populäre tweets aggregiert, vl. ist die ganze aufregung also völlig umsonst, weil sich einfach das nach dem stillepostprinzip leicht verschoben hat)
Leftovers 2015 (Metric System Edition)
auch nicht weitergekommen sind wir 2015 jedenfalls beim finden von wertvolleren/sinnvolleren metriken für das web, besonders das ‘soziale’ web.
das problem mit der metrik ‘page impression’ oder auch ‘follower’ ist, dass sie eine stückzahl eines komplexeren dahinterstehenden verhältnisses sind. die meisten metriken funktionieren etwa so, als ob man in einer geldbörse die anzahl an münzen und scheinen zählen würde, statt den wert der münzen und scheine zusammenzuzählen. 200 einzelne 1-cent stücke sind plötzlich 200 mal mehr wert als ein 2-euro-stück.
(follower ist zb nicht follower; die einen muten einen als allererstes und sehen einen nie wieder; die anderen haben einen in ihrer ‘must-read’ liste haben und erwarten jeden tweet mit der allerhöchsten aufmerksamkeit, usw.)
zunächst ist das einmal egal, aber es entstehen probleme, wenn man beginnt, sein verhalten an dieser dummen metrik auszurichten. und es entstehen noch mehr probleme, wenn sich auch noch die meisten anderen beginnen, an diesen dummen metriken ausrichten.
(das ding bei PIs ist zb, dass der ‘mangel’ zwar für jeden offensichtlich ist, dass es aber keinen wirklichen ausweg gibt; natürlich ist es ‘mehr wert’, wenn menschen mit voller konzentration ein aufwändig recherchiertes und die welt erklärendes politisches feature im guardian liest als wenn sie ein listicle in buzzfeed nach 3 sekunden mit einem lol oder wtf beenden usw. der eigentliche wert der PI ist der sinn, der für den menschen dadurch entsteht, und das ist zwar ein retrospektives verhältnis, dass sich davor aber aus dem vertrauen in die urteilskraft des sharers speist.
das doppelte an diesem verhältnis ist, dass jede organisation (oder auch jeder einzelne), die text nur produziert, um geld zu verdienen, den sinn bestenfalls indirekt wahrnehmen kann. für sie geht es nur darum, die PI einerseits direkt zu monetarisieren (uff, wieder 5 ads angebracht und zumindest ein paar daten verkauft), andererseits nicht auszuschliessen, dass es indirekte effekte geben kann, etwa den customer lifetime value zu optimieren, als vertrauensvolle quelle zu erscheinen, die er auch in zukunft gerne besucht und sharet, usw.)
Cabaret Voltaire
aus der abt. heute vor 100 jahren: dada wurde geboren.
Papierkorb pt. 123
(immer öfter, wenn ich was lese, denke ich mir: wovon reden die eigentlich?)
FYI 056
fyi: wo likes und retweets als selektoren und prefilter wirklich gut funtionieren sind überraschenderweise bots.
Papierkorb pt. 122
(2015 war jedenfalls ganz eindeutig das jahr der amazing cheap-os)