du lässt auch nicht locker ;) aber einmal versuch ich es auch noch...:
dein unbehagen mit dem wörtchen wahrheit stammt (soweit ich sehen kann) daraus, dass du keinen rationalen rahmen zur beurteilung der bedingungen der möglichkeit von wahrheit hast. ein solcher rahmen ist aber notwendig um beurteilen zu können, wann es überhaupt sinnvoll ist von wahrheit zu sprechen. in vielen fällen ist es das halt nicht.
du nimmst selbstbehauptungen von wahrheit also auf ebenen ernst, auf denen man sie nicht ernst nehmen sollte - und im politischen oder weltanschaulichen und im meisten massenmedialen ist es ganz grundsätzlich sinnlos, von wahrheit zu sprechen. politik ist weder wahr noch unwahr, politik hat mir wahrheit einfach nichts zu tun.
deine skepsis für alle, die für sich die wahrheit proklamieren, ist also völlig berechtigt, nur bleibst du mit deiner antwort gwm. auf deren jeweiligen ebene und kannst also nur einen kompromiss vorschlagen, statt sie als scharlatane zurückzuweisen.
@diplix: ich mag da nicht widersprechen. falls du meinst, ich solle das gerede von wahrheit beim spiegel oder anderswo in gesellschaft und politik nicht ernst nehmen: keine sorge, tu ich nicht.
was ich mache ist ja genau darauf hinzuweisen was du mir gerade zu erklären versuchst: politik/gesellschaft/glauben/überzeugung hat mit wahrheit nix zu tun.
aber wenn das dann aber jemand vermischt und die wahrheit ins für seine selbstdarstellung ins spiel bringt (und mir das unbehagen verursacht), weise ich darauf hin.
friedemann hat das ja auf facebook nochmal schön differenziert: Eine bessere Illustration der Medienkrise, nicht ökonomisch (okay, auch), sondern eher im Sinne einer Identitäts- und Begriffskrise gibt es vielleicht nicht.