schwer eine empfehlung zu geben, weil das meiste vom eigenen stil abhängt - aber evernote kann grundsätzlich recht viel; mit einem (privaten) blog, tags und markdown/textile kommt man mit ein bisschen konsistenz auch schon sehr weit.
+Martin Lindner und, hast du für dich schon komprimiert? die komprimierung würde mich wirklich interessieren.
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danke für die erinnerung. ich sitze ja eigentlich gerade auch an einem text, in dem ich für normal-user zusammenfassen will, was “WEB” eigentlich ist (im unterschied zu digitalisierung und irgendwie “netz”).
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gute anmerkungen, danke.
was ich ganz offensichtlich nicht wirklich kommuniziert habe: ich sehe das alles nicht als grossen verlust oder problem oder verfall oder pessimistisch, eher statistisch und in hinblick auf die derzeit ‘paradigmatische’ praxis.
hochwertiger/niederwertiger ist in ermangelung eines besseren begriffs ein bisschen unglücklich formuliert. zu blogs vs. g+: blogs sind gwm. eine ideale form, was also bringt leute dazu, es sich in favelas gemütlich zu machen, die jederzeit eingerissen werden können? und die antwort ist natürlich, dass die favelas immer etwas erzeugen und ermöglichen, was mit blogs nicht geht und was attraktiver ist. zu subscriber vs. followern siehe die kommentare. zu meme vs. viral: meme drängen immer nach aussen, wollen kulturelle serien und verkettungen bilden usw; das viral will gwm. das gegenteil, nämlich alle links und besucher auf und in sich selbst ziehen.
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das ist alles interessantes zeug, natürlich.
der große trend ist imho der zum schnellen wegwerf-objekt, also lifestream (im alten sinn von gelernters lifestream-manifest, dass ich vermutlich mal wieder lesen sollte mit den enuen entwicklungen im kopf: http://edge.org/conversation/the-second-coming-a-manifesto) statt dem prinzip archiv/raum. alsoe eher immer neue aussagen/impulse statt einem baukasten publizierter wissensbausteine (wie es blogs ebenso darstellen wie wikipedia, und sogar sowas wie yelp-rezensionen scheint ja zu schwächeln).
das würde ich nicht einfach als “niederwertig” sehen. es ist halt so ähnlich wie pop-disruption: billiger, schneller, schmutziger, euphorischer, allgegenwärtiger … das hat eine innere logik, und erzeugt andere arten von hochwertigkeit.
und es ist überhaupt nicht absehbar, was kommt, wenn nach dem rausch des mikro-jetzt-erlebnis-streams der fällige overhang kommt. ich sehe da schon chancen für eine neue 2.0-revival-welle im sinne von #indieweb, wobei das natürlich etwas neues werden muss.
du hast sicher recht damit, dass viele die innere logik dieser prozesse und erfahrungen anscheinend nicht recht begreifen und eben deshalb falsch designen. (angefangen mit google selbst ;) )
aber wir sind ja eigentlich immer noch im einer riesigen experimentierphase, nur dass die eben nicht mehr als kambrische explosion von vielen kleinen web-apps (= web-theorien) sich äußert, sondern eher als herumtunen an einer lifestream-gesamtexperience. (wie es comicmäßig gerade fb macht.) die resultate können dann wieder von allen neuen services benutzt werden, etc.
mem vs. viral: du meinst also offene verkettungen vs. das zentrale massen-erlebnis?
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wir verwenden ‘mem’ unterschiedlich. du konnotierst es – iirc – semiotisch/epistemologisch, ich verwende es rein web/popkulturalistisch (i.e. harlem shake, stuff on my cat, #einbuchstabendanebentiere, usw.) als autorlose und, genau, offene und partizipative verkettungen von variationen, siehe https://hackr.de/2013/02/19/memularity . das viral andererseits hat keinen anderen sinn als die maximale selbstwiederholung (in form von likes, retweets, views, etc).
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ja, das hatte ich verstanden. quasi harlem shake vs. gangnam style.
weil ich gerade jetzt (beim bildungsbuch, wegen doc searls) darüber gestolpert bin: seine zusammenschrift eines anil dash-referats über die web-talfahrt
http://blogs.law.harvard.edu/doc/2013/04/03/how-the-web-is-being-body-snatched/comment-page-1/
da wurden ja auch die metadaten totgesagt (flickr vs. instagram).
“Our hubris helped them do this.
We, the geeks of the world, the builders of public spaces, created non-appealing stuff. It didn’t compete. (e.g. OpenID)
… We were so arrogant around the goodness of our own open creations that Zuck’s closed vision seemed more appealing
That Z’s private club was more appealing says something.
How we told the story, how we went about it, also mattered. We didn’t appeal. We talked to ourselves.
It’s not just about UI, though we did suck at that too. It was about being in tune with ordinary non-geeks.”
man sollte das alles wirklich nochmal lesen, gerade auch das zeug aus 2005 – 2007, das ich gebookmarkt (sic!) habe …
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genau das ist leider die exakt falsche lektion, die das indieweb so konsequenzlos macht. solange sie nicht verstehen, warum facebook tatsächlich richtig ist (was sie nicht tun, sie glauben eben noch immer es sei ein usability problem oder ein kommunikationsproblem oder ein aufklärungsproblem etc.) können sie es auch nicht ‘überwinden’. (ein bisschen dazu siehe https://hackr.de/2012/08/10/social-and-nothingness und die kommentare da https://hackr.de/2014/01/20/quiz-pt-88-the-bad-good-idea-edition ) ((aber lass dich nicht ablenken, das sind eher meine privaten windmühlen))