Stop making sense
(a) Mike Masnick zerlegt wie so oft in Hochform einen Fall an Copyfraud, was natürlich lesenswert aber hier nicht unbedingt erwähnenswert wäre, auch wenn die Sachlage auch einen humoristischen Aspekt hat – er hatte die bemängelte Textstelle nämlich nur zitiert, um aufzuzeigen, wie ebendieses Unternehmen das Gleiche bei einem anderen Blogger ungerechtfertigterweise gemacht hat -, wenn es nicht
(b) die schöne Lektion darin gäbe, wie auch ökonomisch bizarr die ganze Aktion war:
It’s that last point that is the most bizarre in all of this. The original blog post, by Patti O’Shea, which we were commenting upon, said nothing negative about your organization or the exercise, which she seemed to enjoy. Most reasonable persons would actually have read it as an endorsement of the exercise itself, which would reflect well on you and could lead more people to wish to hire your organization or license the specific exercise details. Thus, the end result of your bizarre copyright extremism is that you caused a blog post that would likely drive more business for you to be disappeared from the internet. In response, you received criticism from us. And, rather than change your ways, you have now dug yourself an even bigger hole by threatening us with what appears to be a clearly bogus threat. So you have gone from one mostly positive blog post to an increasing series of negative blog posts criticizing your activities.
was aber hier noch immer nicht unbedingt erwähnenswert wäre, wenn es uns nicht
© sehr an die aktuelle Frage erinnern würde, wie es denn überhaupt sein kann, dass sich Medien und Politik mit dem Leistungsschutzrecht ein eigenes Loch schaufeln und dabei – das ist auch Springer klar – nichts gewinnen, aber eine massive Front gegen sich aufbauen und sich völlig unnötigerweise einen Gegner schaffen.
was sicher auch noch nicht unbedingt erwähnenswert wäre, wenn nicht
(d) genau wegen der Grund- und Sinnlosigkeit der eigentliche Grund und Sinn durchschimmern würde, der hinter der Sache steckt.
Würden sie sich nämlich rational-pragmatisch verhalten, was sie zweifellos tun könnten, dann würden sie einfach die Baustelle wechseln und die Beute an anderer, weniger beobachteter und verteidigter Stelle suchen, was sie ebenfalls zweifellos tun könnten.
Das Ziel von Springer und Co ist aber nicht die Beute, sondern das Überprüfen des Überwachungssystems. Es geht ihnen nicht um ein Leistungsschutzrecht, es geht ihnen um die Überprüfung und Bewertung der aktuellen Fähigkeit des Systems ‘Netzgemeinde’ inkl. der Piratenpartei, mit einer solchen, sinnlosen Irritation umzugehen. Man muss Springer ein gewisses Maß an Chuzpe zugestehen: Gerade die völlige Idiotie des Leistungschutzrechts ist für dieses Experiment tatsächlich genial, weil in Abwesenheit von Sinn die Machtverhältnisse messbar werden. Grandios.
kommentare
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