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die romantische komödie

Review: Empire

Bin zwar noch nicht ganz durch, aber ich verstehe den Hype um Empire nicht so ganz. Wie kaum ein anderes Buch hat dieses sofort den Einzug in diverseste Studiengänge gefunden, viele big names haben Lobeshymnen gesungen, es wurde ziemlich abgefeiert.

Mir kommt es eher vor wie ein Akte X für Diplomanden und Universitätsassistenten: es wird ein da draussen gibt es irgendwas deklariert, das zwar gut benannt ist, aber weniger gut beschrieben wird. Das merke ich an Themen, bei denen ich mich auskenne (etwa Postmodernismus oder Postkolonialismus) und deduziere ich dann halt auch auf den Rest. Was sie irgendwie häufig machen ist Theoreme zunächst eingeschränkt oder falsch zu beschreiben und dannach mit Schlussfolgerungen zu triumphieren, die dann nur zum Teil originell sind.

Für die für mich nicht eingelösten Vorschusslorbeeren können sie nichts, wohl aber für ihren eigenen Anspruch, den sie nicht einlösen, und für ihr oberflächliches Runtermachen von Ansätzen, die sie nur verknappt lesen -man vergleiche nur ihre Klugscheisserei und Rundumschlag gegen feinere Theoretiker wie Deleuze, die sich eigentlich nie gegen etwas wenden, sondern aus den unterschiedlichsten Phänomenen Begriffe zaubern. Ich glaube echt, dass sie dumm genug zum Politischen sind, die meinen das so und die street credibility scheinen sie zu haben.

Und natürlich gibt es einen gewissen Kern, der sehr gut ist. Allerdings wäre der in einem 100 Seiten Text besser aufgehoben, sie reissen einfach zuviel zu oberflächlich an.

☍ 13.08.2003 # books
kommentare
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