Papierkorb
Papierkorb pt. 203
(kontextlose randbemerkung, aber ein echtes pet peeve von mir ist diese trope die jungen. auf fb nur noch die boomer. implizit die annahme, die jungen sind der indikator für die zukunft, das nächste, das weiter. sie sind nichts davon, bzw. schon auch aber nicht per se, sie sind nur jung und haben andere interessen, zeiten und usecases, die man halt hat, wenn man jung ist)
Papierkorb pt. 202
(der ausschnitt der welt, den wir (jeder einzelne unter uns) wählen, wie intentional auch immer, ist immer völlig winzig und willkürlich. schon einen schritt daneben schaut es mitunter völlig anders aus usw.)
Papierkorb pt. 201
(kontextlose randbemerkung: ich wünsche ich hätte mir immer alle bedienungsanleitungen aller gerätschaften aufgehoben. einfach jetzt beginnen, jede kommt in einen umschlag und fertig)
Papierkorb pt. 200
(kontextlose randbemerkung: die eine grosse leistung von tiktok ist afaics, dass es erlaubt, mitunter andere dinge als nur das neuste sozial zu synchronisieren. immerhin kommt dadurch ab und an was altes, was vergessenes, was unerwartetes zurück. (kann auch über fernsehserien teilweise getriggert werden und es gibt immer wieder inseln, die etwas für sich im kleinen entdecken, aber für masse ist das sonst kaum zu erreichen))
Papierkorb pt. 199
(kontextlose randbemerkung und kein vollwertiger zeitgenosse der gesellschaft, aber im podcast zwischen seth godin und tim ferris ist mir aufgefallen, das sie eine genuin unterschiedliche disposition haben. seth stellt eine denkweise vor und kann dann eig. alles daraus ableiten, tim sucht oft das loophole oder schlupfloch, was ist der trick der mir das abkürzt, den meisten bang bringt, etc. etwa: kannst du dich an die floskel erinnern, mit denen du leuten sagst, dass du keine zeit hast? well, ich habe keine zeit. hahahaha, genial. als unterscheidung muss man das gar nicht auf der ethischen ebene interpretieren und pragmatisch reicht sicher oft völlig aus, aber die disposition triggert verschiedene serien)
Papierkorb pt. 198
(kontextlose randbemerkung, aber ein echtes pet peeve von mir ist diese trope 'das valley macht uns süchtig'. ich hab glaub ich noch nie gelesen, dass wir das vl. vor allem auch deshalb gerne tun, weil da was ist, was wir wirklich wollen o.ä.)Papierkorb pt. 197
(ich wundere mich schon seit längerem alle 6 monate immer wieder, warum es keine besseren twitter clients/viewers, aggregators und vor allem collectors gibt. die api gibt das eig. für alles im privatgebrauch her. vor allem lookup von tweets ist ja quasi free, das einzige was man organisieren muss sind die ids)
Papierkorb pt. 196
(nur ein kleiner tipp: das web ist auf mobilen / touch-only gerätschaften eine solche eingeschränkte zumutung, dass es sich sehr anbietet, irgendeinen laptop, egal ob 200 euro cheapo oder chromebook, als browsing device zur verfügung zu haben, man kann ja eh tethern. vor allem wenn man sich nicht gut auskennt und die überwindungstricks nicht kennt ist mobile only eine unnötige umständlichkeit)
Papierkorb pt. 195
(endlich wieder papierkorb, eher in form eines sofort aufgelösten quiz: was kann man vom ‘desk of donald trump’ – seinem privaten twitter, das er nach der verbannung selbst betrieben und dann nach einem monat wegen völliger irrelevanz/unsichtbarkeit wieder beendet hat, siehe etwa die nyt – über das web, das soziale und die welt wie sie ist lernen?
die url donaldjtrump.com/desk/
läuft leider nur noch ins leere, aber auf der wayback machine ist das projekt noch teilweise dokumentiert, zb stand 2021-05-20 . im grunde hat trump einfach dort weitergemacht, wo er auf twitter und facebook aufgehört hat, nur hat er es alleine vor sich hingemacht. es hätte zwar die möglichkeit gegeben, das dann auch zu resozialisieren i.e. auf twitter oder facebook zu sharen oder zu liken, aber das interaktionsniveau ging offensichtlich schnell gegen null. und das, obwohl er vom stil und vibe her nix anderes gemacht hat.
sein output wirkte aber nicht nur irgendwie deplatziert und verloren, sondern ohne die einbettung unmittelbare resonanzstrukturen von cheers und critics eher wie eine semantische ruine, die ihre vorgeschichtlichkeit schon in echtzeit erzeugt. die einträge schauen zwar wie tweets aus, wirken aber wie unheimliche, kraftlose doppelgänger. aber ohne ihrer wirkkraft wird gww. erst sichtbar, was für ein sinnloses, touretteskes gebabbel sein output ist und immer schon war.
die unschätzbare leistung von trump ist, damit das paradigmatische beispiel für nothingness zu liefern, siehe etwa text und nothingness
“die falsche grundannahme (nicht nur von lobo, auch von allen anderen ohnehin reflexartig geforderten ‘befreiungen’ von auf ‘geschlossenen’ plattformen geführten texten, aussagen und diskursen) ist, dass es ein abstraktes mitgeteiltes gibt, das eine öffentlichkeit sucht.
es gibt aber keinen ungebunden diskurs, der an keine konkrete formation gebunden ist. diskurs ist im web immer an eine konkrete formation (und deren je spezifische produktions-, rezeptions- und resonanzbedingungen) gebunden. vielleicht nachvollziehbarer: es gibt auch kein abstraktes bedürfnis sich mitzuteilen, für das man nur einen container sucht, und falls es der eine nicht tut, dann verwendet man halt den anderen. jede erfolgreiche plattform erzeugt ihre diskurse aus dem nichts. (das ist die saure lektion, die blogger noch verstehen müssen.) und es gibt auch keinen abstrakten text, den man halt bei gelegenheit aus facebook oder twitter oder g+ ausräuchern und an einem offenen blog in freiheit reterritorialisieren könnte.
der diskurs ist nicht die ursache für, sondern der effekt von plattformen (und wieder: deren je spezifische produktions-, rezeptions- und resonanzbedingungen). und das verhältnis ist nicht struktur-funktional, sondern – wenn man will – quantenphysikalisch.”
(nts: mich öfter selbst zitieren)
Papierkorb pt. 194
(es gibt immer etwas wichtigeres. trotzdem ist es wichtig, sich auch um das unwichtige zu kümmern. eigentlich vor allem, weil das wichtige selbst nie direkt behandelt werden kann, sondern immer nur emergent aus dem verhältnis alles anderen entsteht. die dialektik wirkt immer gleichzeitig in beide richtungen usw.)
Papierkorb pt. 193
(leider gibt es grenzen bei sinnhaftigkeit der anzahl an dingen (wie viele programme kann man sinnvollerweise verwenden, wie viele apps kann man sinnvollerweise verwenden, wie viele webapps kann man sinnvollerweise verwenden, wie viele blogs kann man sinnvollerweise lesen, wie vielen kann man sinnvollerweise folgen, etc.) statement of the obvious, aber viele und jedenfalls ich tun sich damit schwer, sowohl beim ziehen von schlussfolgerungen als auch beim einhalten der schlussfolgerungen falls welche gezogen wurden.)
Papierkorb pt. 192
(kontextlose randbemerkung, aber ein echtes pet peeve von mir sind diese artikel oder texte, die ihre these an kontrafaktischen konjunktiven von meinungen und allgemeinen annahmen aufhängen, also ‘es wird ja geglaubt, dass x’ (was niemand tut, oft wo auch niemand jemals nur auf idee kommen würde), ‘aber ist es nicht in wirklichkeit y?’ (was öfter als nicht nicht falsch oder gewagt, sondern eine binse ist)
Papierkorb pt. 191
(kontextlose randbemerkung, aber ein echtes pet peeve von mir sind diese fragen, die über darauf völlig unvorbereitete daherlaufende passanten geworfen werden, aus deren im ersten reflex gegebenen antworten dann triumphalisch diverse schlussfolgerungen gezogen werden. hierfür gibt es verschiedene versionen und abläufe, aber im kern ist es fast immer so, dass schon ein moment des nachdenkens oder des lernens oder des erfahrens die fragestellung völlig verunnotwendigen würde)
((der umstand, dass es den meisten unmöglich ist, einfach zu sagen, dass sie davon überhaupt keine ahnung haben, oder viel zu wenig ahnung haben, oder noch nie darüber nachgedacht haben und das erst tun müssten oder ähnliches kommt erschwerend dazu, aber das finde ich eher unterhaltsam))
Papierkorb pt. 190
(kontextlose randbemerkung: in einem blog mehrere kategorien zu vermischen erzeugt irgendwann eine unauflösbare mess. es gibt einfach zu viele mögliche formate, die alle einzeln funktionieren und eine jeweils eigene funktionslogik haben und produktions- und rezeptionsbedingungen erzeugen und alle haben ihren sinn, ihre vor- und nachteile. und eine zeitlang, kann man das auch in einem blog vermischen, eine zeitlang behält man selbst den überblick. aber irgendwann bricht das, weil die formate auch jeweils unterschiedliche betreuung brauchen, unterschiedlich schnell veraltern, unterschiedlich wichtig sind etctrara)
Papierkorb pt. 189
(was fehlt: die entsprechung von kochbüchern für das web. einfache sammlungen von rezepten, techniken, auch zutaten, die die vielheit konkreter situationen und konkreter zutaten und zugebenheiten berücksichtigend wege skizzieren. es ist ja nix neu, es ist ja alles bekannt, aber wir haben keine namen dafür, wir können das nicht kommunizieren und fangen immer wieder von vorne an, usw.)
Papierkorb pt. 188
(kontextlose randbemerkung: kanditaten in deutschen gameshows sind erstaunlich begriffsstutzig, verstehen die aufgabe nicht, hören nicht zu, denken nicht nach, sind nicht strategisch. ich kann mir echt nicht erklären, warum)
Papierkorb pt. 187
(nts: auch so ein grundproblem, dass alle vom web unisono erwarten, alles für alle richtig zu machen und dann irre enttäuscht sind, wenn wir fehler machen, wenn es nicht weitergeht, etc. – dabei ist das falsch-liegen in 98% aller dinge überall der absolute normalzustand der welt, unser gesamtes handeln ist immer viel viel schlechter als wir es selbst wissen oder als es sein könnte usw. wie wir gesehen haben: es reicht schon sehr sehr wenig aus, als gesellschaft zu funktionieren)
Papierkorb pt. 186
(kontextlose randbemerkung: ich bezahle eig. nicht ungern für apps oder webservices, weil der akt des bezahlens selbst eine art selbsthack ist, der die vermutete streu vom vermuteten weizen trennt; das ist die gleich logik wie bei den büchern: man bezahlt sich selbst für die eigene zeit; das problem dabei ist, dass es gerade diese apps und services sind, die dann irgendwann probleme machen, wenn man den computer oder die plattform wechselt, wenn man den dienst wechseln möchte weil dann die pro-features gelöscht werden etc. sie sind auch deshalb ein problem, weil die verifizierungsmechanismen oft das zulassen von software erfordert, bei der man nicht weiss was sie sonst noch tut)
Papierkorb pt. 185
(kontextloser randbemerkung: grundfehler ist fast überall, dass leute dinge ‘lösen’ wollen, die keine lösbaren probleme sind. man kann nicht richtig kommunizieren usw.)
Papierkorb pt. 184
(nts: was mich wirklich interessieren würde ist zu wissen, in welcher phase des waschmaschinendurchlaufs wir uns derzeit gerade befinden; die beste metapher, die mir einfällt, ist asterix und die goten. alle kämpfen gegen alle, alles dreht sich ohne zu wissen um was und warum, alles bewirkt das gegenteil vom intentierten usw. aber: sind wir jetzt schon im schleuderdurchgang, oder spülen wir erst gerade vor?)
Papierkorb pt. 183
(kontextloser randbemerkung: aber nicht uninteressant ist, dass der free tier eines startups/produktes/etc. oft ein guter indikator für die untermstrichige gesamtkultur ebendieses startups/produktes/etc. ist. sprich: smarte free tiers sind ein zeichen für smarte startups, geizige free tiers ein zeichen für geizige startups, bauernfangende free tiers ein zeichen für bauernfangende startups, uswusf.)
Papierkorb pt. 182
(nts: was ich eigentlich in vielen fällen gerne hätte, aber noch nicht gut aufgesetzt habe, ist der umstand resp. zustand, dass ich mich über ein bündel an daten oder ähnlichem überhaupt keinen kopf machen will, dass das alles von irgendeinem betreiber in der cloud laufen und liegen soll und ich nur von jedem gerät rankommen will, und aber gleichzeitig trotzdem ein backup für den not-/totalausfall habe und also einfach nicht erpressbar bin)
((eine datentyp, für den ich das mal wirklich lösen sollte, sind etwa playlists von videos, was man wahrscheinlich relativ schnell mit firebase realisieren könnte, sogar mit clients für web und android, so als miniprojekt))
Papierkorb pt. 181
(nts: während das grundprinzip von marie kondo ein no brainer ist (nur dinge haben, die einem freude bereiten, das leben mit sinn erfüllen, die ihren platz haben, die man schätzt und um die man sich kümmert, ist sicher nicht schlecht usw.), so ist die vorgeschlagene technik zumindest für einfache gemüter doch kaum machbar, wir sind einfach in die dinge viel zu verstrickt. trotzdem dürften auch schon ableitungen (overrides der funktion keepOrToss() in einer subklasse, wenn man so will) nützlich sein, etwa als yellow belt kondo, wo man zunächst mal nur weggeben muss, was man proaktiv nicht mag, oder als blue belt kondo, bei dem man nur behält, von dem man zumindest weiss warum und wofür man es hat und über das man nachgedacht hat, das ein zuhause hat, oder als boxed up kondo, wo es die zusätzliche funktion eines temporären oder permanenten einschachtelns gibt, was sich mitunter für sammlungen anbietet, die dann ja nicht länger kognitiven overload verursachen, usw.)
Papierkorb pt. 180
(mischung aus nts und kontextloser randbemerkung: ganz witzig ist ja, dass ich mir beim handling von bookmarks resp. urls resp. links im grunde immer schwerer tue und mich immer blöder damit anstelle, je mehr ich herumoptimiere. ganz witzig, weil bookmarks ja nicht nur der scheinbar einfachst mögliche fundamentale datentyp sind, es ist halt eine URL die man sich irgendwie merkt und organisiert, sondern weil sie natürlich auch im grunde schon am längsten herumhängen und wir den umgang also schon wirklich gelernt habe hätten können. gleichzeitig ist eine etwaige verwirrung zumindest im nachhinein betrachtet auch nicht gänzlich erstaunlich, weil bookmarks halt, so einfach sie sind, in einer ganzen palette an use cases das zentrale objekt sind und dabei aber eine jeweils mitunter völlig andere dynamik und nützlichkeit entfalten, aber dieses ganze spektrum der anwendungen dann oft vermischt wird, was zumindest mittelfristig die nützlichkeit resp. die benutzbarkeit also den nutzen zunehmend erschwert)
Papierkorb pt. 179
(mischung aus nts, kontextloser randbemerkung und protipp: sich alle bücher, die man liest/lesen will, einfach kaufen, und sich mit zugelaufenen oder -fallenen gar nicht erst beginnen herumzuschlagen, nur weil sie halt da sind etc. einerseits/entweder bezahlt man sich im grunde damit für die eigene zeit und bei einer doch limitierten lebenszeit ist es ein offensichtlicher blödsinn sich mit etwas abzumühen, nur weil es halt da ist oder weil es billig oder kostenlos zu finden ist usw; andererseits/oder bezahlt man sich im grunde dafür, irgendwas nicht lesen zu müssen, weil man die symbolische schuld durch den akt des kaufens gwm. eingelöst hat, if u know what I mean)
Papierkorb pt. 178
soweit ich sehe gibt es eigentlich nur drei bereiche, in denen man den überblick behalten/in die man ordnung bringen muss, um es im leben weniger verzettelt zu haben: den kopf, die daten, die dinge.
(natürlich gibt es viel mehr bereiche und strukturen, in die man eingebettet ist und über die man keinen (oder nur indirekt) einfluss hat, beginnend beim körper, dem netzwerk der beziehungen und verstrickungen von den eltern und freunden bis hin zu staatlichen und wirtschaftlichen organisationen, etctrara, aber was bisher geschah materialisiert sich für einen eben im haufen der eigenen dinge, gesammelten daten und latenten gedanken und wenn was in anderen bereichen zu tun ist beginnt das ganz notwendigerweise als gedanke, der sich dann idealerweise auch wieder in einem datum wie einer notiz konserviert, zumindest wenn man sich nicht ausschliesslich fremdbestimmen lassen will usw.)
daraus ergeben sich also jedenfalls drei erstrebenswerte zustände:
things clean -> things sweep
data clean -> data sweep
brain clean -> mind sweep
(clean bedeutet dabei jeweils eigentlich nur, dass alle ‘einträge’ bekannt sind, durchdacht/entschieden sind und ihren platz haben, dass man sich also sicher sein kann, dass es das dann halt ist, dass sich keine überraschungen darin verstecken)
Papierkorb pt. 177
(auch bei apps, die man wirklich gut kennt und die man täglich verwendet, staunt man manchmal nicht schlecht, was sie auch sonst noch können, wenn man sie sich mal wirklich anschaut, was im UI angeboten wird)
((insofern kann man neben dem allgemeinen tipp ‘lies das company blog’ auch den allgemeinen tipp ‘schau einfach hin’ geben))
Papierkorb pt. 176
(was fehlt ist ein erwartbares basisverständnis von linguistik/dem linguistischen stack; allein schon die ebenen phonetik, morphologie, semantik, syntaktik und pragmatik lassen sich relativ fruchtbar auf fast alles andere übertragen)
Papierkorb pt. 175
(es ist ein fehler/unfruchtbar, an facebook zu kritisieren, dass es menschen nicht als menschen, sondern nur als daten und netz von beziehungen wahrnimmt – wie jedes system erzeugt und verwendet es ein eigenes bündel an unterscheidungen (journalismus nimmt auch nicht menschen als menschen wahr sondern als charaktere in stories usw.))
Papierkorb pt. 174
(der für mich unerwartetste nebeneffekt vom web ist, dass tatsächlich jede diskussion/debatte/etc. bei so ziemlich jedem thema immer wieder am nullpunkt beginnt)
Papierkorb pt. 173
(es ist eine dieser undokumentierten tragödien, dass sich diese viel elegantere umgekehrte polnische notation auf taschenrechnern nie wirklich durchsetzen konnte)
Papierkorb pt. 172
(nts: ein ding bei dingen: ihr nutzwert ist immer ein radikaler überschuss, sprich: wir können sie nie maximal ausnutzen, zu ende benutzen, usw. oder nur die allerwenigsten dinge, die allermeisten nur zu einem bruchteil. insofern brauchen wir kein schlechtes gewissen zu haben. (industriell hergestellt verschiebt sich das nat. nochmal) der bezug ist auch immer persönlich – sprich: dem nächsten sind sie egal, er hat den bezug nicht)
Papierkorb pt. 171
(mir ist das tatsächlich noch nie aufgefallen, aber ganz lustig: dt. bücher und en bücher sind an ihrer rückseite verkehrt beschriftet; dt. sind zum einordnen optimiert (kopf nach links drehen), en zum stapeln (kopf nach rechts drehen))
Papierkorb pt. 170
dezentral, blockchain ist der technokratische (und debil durchgestrichene) bruder der simulakren. wenn man so will werden gerade die konzepte von baudrillard von vor 40 jahren realisiert
(bei ihm war das kapital / die verhältnisse der produktion auf der 3. stufe angekommen; in der ersten gab es einen direkten bezug zur natur, in der zweiten einen zum tauschwert, in der dritten nur noch zum zirkulationswert von zeichen, so in die richtung, und mit bitcoin sind wir gwm. auf dieser dritten ebene einer reinen simulation, nur simuliert sie gwm. den bezug auf den tauschwert der 2.)
Papierkorb pt. 169
(im grunde gibt’s zwei richtungen: das 5-fache hinterfragen der japaner und das 5-fache verblöden der dt. politiker und journalisten (nach dem motto es geht immer noch blöder))
Papierkorb pt. 168
(nts: vergleichbar zum POSSE (Publish (on your) Own Site, Syndicate Elsewhere) und PESOS (Publish Elsewhere, Syndicate (to your) Own Site) aus dem indieweb bietet sich für die primäre verwaltung von daten, dokumenten und dateien und deren backup ein äquivalentes setup an:
SEBOD Store Elsewhere, Backup (on your) Own Disk
SODBE Store (on your) Own Disks, Backup Elsewhere
)
Papierkorb pt. 167
(die serie meiner seltsamen koinzidenzen geht weiter; und während ich mir einige dann zumindest retrospektiv über eine veränderte wahrscheinlichkeitsverteilung erklären kann, die über eine veränderte exposition an thematische bereiche bedingt wird – dass ich etwa gerade in dem zeitraum, in dem ich ‘die feinen unterschiede’ so als backdrop lese, start hier übrigens dokumentiert, über eben jene feinen unterschiede innerhalb von zwei tagen zunächst im bildungsbuch von martin lindner und dann bei taleb stolpere, das liegt halt auch daran, dass ich anscheinend gerade eine soziologisch angehauchte lesephase habe, usw. -, aber dass mir der kleine hobbit beim sichten meiner kindheitsbücher in die finger fällt und ich ihn aus einem impuls heraus in einem schwung binge und dass ich dann am nächsten abend sehe, dass um 20:15 die verfilmung im fernsehen läuft, das kann ich noch nicht mal über einen vorabblick in ein fernsehprogramm erklären, das dann irgendwie mein hobbitsensorium auf maximalstufe gedreht hat, weil ich die programmzeitschrift für diese woche noch gar nicht hatte, oder dass barbarella mal im fernsehen läuft und baudrillard, der übrigens auf dem gleichen stapel wie bourdieu liegt, dann in der gleichen woche über barbarella schreibt, das ist mir dann doch etwas suspekt, weil ich nicht glaube, dass barbarella in vielen meiner bücher vorkommt, usw.)
Papierkorb pt. 166
(weil im zuge der aufregung um facebook gerade wieder einmal die fackeln der hoffnung für RSS entzündet werden (bezüglich derer ich übrigens bei voller sympathie nur vorsichtig optimistisch wäre, einfach deshalb, weil sie ein gewisses grundmaß an interesse voraussetzen), siehe etwa : irgendwie kann ich mir eine gewisse schadenfreude gegenüber google nicht verkneifen, weil sie mit einem nicht ihrer fixen idee G+ geopferten google reader jetzt in einer seltenen pole position stünden, facebook einen zumindest signifikanten (und qualitativ hochinteressanten) teil der globalen aufmerksamkeiten wieder abzwacken zu können und selbst als retter in der not aufzutreten und sich zumindest nicht gänzlich unangemessenerweise einen weissen hut aufzusetzen, der gegenüber dem nun wohl zumindest einige wochen mit pechschwarzem hut herumlaufen müssenden facebook auch eine unbestreitbare moralische hoheit proklamieren könnte. sie könnten sich nun plötzlich ganz nachvollziehbar als anti-facebook positionieren, was ohnehin das ist, was sie werden hätten können, wenn sie nicht aus gier, neid und systemischer dummheit auch facebook sein wollten und deshalb ein paar jahre im sozialen herumgetümpelt sind, bis ihnen irgendein kontrollalgorithmus ein enough is enough ausgerechnet hat. alleine diese mögliche differenz in der wahrnehmung wäre für google unbezahlbar, nun stecken sie in der kollektiven wahrnehmung untrennbar mit facebook und amazon als gollum fest)
Papierkorb pt. 165
(stand der welt: ein geschlossenes irrenhaus führt baudrillards ‘der symbolische tausch und der tod’ auf)
Papierkorb pt. 164
(nur am rande aber seltsam: nicht wenige company/product-blogs pendeln sich irgendwann als productivity blogs mit generischen tips ein. dabei sind sie dann nicht notwendigerweise schlecht, aber seltenst auch nur irgendwie gut und unterm strich völlig unnötig)
Papierkorb pt. 163
(was ich nie ganz verstehe ist diese argumentationslinie: nein, nein, das wäre ja gegen die logik/funktionsweise/grundbedingungen vom web. genau darauf haben es die hansel ja fast immer abgesehen)
Papierkorb pt. 162
(was digital zerstört ist die notion eines endes, einer position in raum und zeit – und das hat halt verschiedene effekte und einiges geht dadurch auch verloren)
Papierkorb pt. 161
(weil ich unlängst das erste mal gefragt wurde: meine stärke ist vl. eine art systemisches denken; meine schwäche mein gedächtnis)
Papierkorb pt. 160
(extrem ot: aber wird bürokratie langsam aber sicher systemisch funktional äquivalent zum rassismus?)
Papierkorb pt. 159
(wir bräuchten wirklich mehr granularität für rankings, zumindest jedenfalls die möglichkeit einer art baseline dafür)
Papierkorb pt. 158
(völlig ot, aber weil ich gerade an einem karton-basierten storage system tüftle: bananenschachteln und transportboxen für avocados/mangos scheinen die zwei idealen formate zu sein)
Papierkorb pt. 157
(auch nur am rande, aber weil ich gerade meine aufgenommenen radio-bestände sichte und es in der zeitlichen konzentration doch extrem auffallend war: aus irgendeinem grund tut sich der dt. sprachraum mit dem wort ‘prokrastination’ ganz besonders schwer und mich würde eigentlich wirklich interessieren warum. mir ist schon klar, dass es auf der einen seite eine weit verbreitete ganz grundsätzliche aversion gegen fremdworte und anglizismen gibt, auf die die sozialpädagogisch ambitionierteren geladenen experten dann üblicherweise mit dem mantra einfache sprache reagieren, denn was man nicht auch einfach sagen kann hat man ohnehin nicht verstanden usw., und wenn man versehendlich einen fachbegriff oder ein fremdwort verwendet, dann entschuldigt man sich oder übersetzt ihn dezent in einem nebensatz, aber bevor der geladene experte das wort ‘prokrastination’ das erste mal droppt kommt es zu einem regelrechten affenzirkus an entschuldigungen und vorwarnungen; das framing ist fast immer eine variation von ‘ich versuche ja einfach zu sprechen und komplizierte fachbegriffe oder fremdwörter zu vermeiden, wenn ich mich an eine allgemeine öffentlichkeit wende, aber ich werde diese regel jetzt einmal brechen, weil der begriff wirklich zu gut passt, ich möchte mich aber doch schon vorab dafür entschuldigen, falls ihr kopf kurz raucht, weil sie u.u. ein ihnen neues wort hören, aber sie brauchen gar keine angst haben, so kompliziert ist es nicht und auch ich habe es erst vor kurzem das erste mal gehört’. erstaunlich ist das mitunter auch deshalb, weil einem kaum ein anderes fremdwort in den sinn kommt, das in den letzten 10, 15 jahren häufiger erklärt wurde und anlass zu ganzen radiosendungen und sogar sendungsserien geboten hat, selbst in meinen beständen fand ich jedes jahr zumindest ein feature, selbst auf minidisk hab ich noch eine sendung dazu gefunden)
Papierkorb pt. 156
(während ich das konzept der filterbubble strikt ablehne, so wäre ich doch für einen gewissen ausgleich der emotionalen input-streams, i.e. wenn das, was man sieht, zu frustrierend ist, dann ein cute overload etc.)
Papierkorb pt. 155
(hab mir spasseshalber mal ausgerechnet, wieviel meine gadgets pro tag ihrer lebenszeit so kosten und dabei war ganz interessant, dass nur noch meine kamera mit 1,13 über diesen magischen 1€/tag liegt, alle anderen gerätschaften haben sich nach dieser faustregel mittlerweile, teilweise schon lange, amortisiert (mac 0,96; lenovo 0,46; ipad 0,21; moto g 0,19; ipod touch 0,18 usw.), wobei ich zugegebenerweise schon eher old school bin. auch ganz interessant war übrigens der direkt vergleich mit peripherie, die teilweise locker mithält (monitor 0,97; drucker 0,42; maus 0,29; keyboard 0,21 usw))
Papierkorb pt. 154
(nicht unwitzig ist ja, dass fake news 2016+ bei den fakenewskritikern und -pessimisten mehr fake thinking (falsche grundannahmen, non sequiturs, hysterie, blöder aktionismus, etc.) verursacht hat, als alles andere)
Papierkorb pt. 153
(müsste wirklich endlich mal differenz und wiederholung von deleuze lesen, aber gefühlsmässig kommt jedenfalls auf 9999 wiederholung bestenfalls ein differenz, auf twitter vl. noch weniger)
Papierkorb pt. 152
(auch nur am rande, weil ich gerade meine software durchgehe und unnötiges lösche und notwendiges vermisse usw: dass es kein wiretap (siehe) mehr gibt ist völlig unverständlich und im grunde eine reine zumutung)
((ja, ich weiss wie man die audio-i/o-streams auch bei sierra herumlenken könnte usw., aber ein kassettenrecorder out of the box ist eine absolute grundfunktion, deren abwesenheit viele dinge völlig unnötig verkompliziert und im grunde den gebrauchswert aller auditiven dinge für alle verumständlicht))
Papierkorb pt. 151
(die aufregung der apple fanboys ob der grauenhaften tastatur und der gimmick-haftigkeit der touch bar der neuen macbooks ist lächerlich, weil man einfach ein externes keyboard verwenden kann)
Papierkorb pt. 150
(auch nur am rande, aber weil das in letzter zeit zunehmend vorkommt: man sieht ja immer öfter irgendwelche statistiken, die behaupten, dass die reichen immer reicher werden, dass sich die klüfte in den einkommens- und besitzverhältnissen immer mehr verschieben, usw.; und immer wenn so eine statistik publiziert wird dauert es nicht lange, bis einer daherkommt und kommentiert, dass das ja völlig irreführend sei, weil nicht nur die allerreichsten halt viel viel viel viel viel veil reicher wurden, sondern weil es auch der mittelklasse besser geht und sogar den allerärmsten. noch nie ist es so vielen so gut gegangen. und wenn man genau hinschaut, dann haben die allerärmsten sogar viel mehr profitiert als die allerreichsten, weil sie etwa in den letzten 100 jahren ihre lebenserwartung von 30 jahren in einer mine auf 65 jahre erhöht haben, während die wohlhabendsten im gleichen zeitaum ihre lebenserwartung vielleicht nur um 20 jahre erhöht haben, siehe etwa epstein bein econtalk .
was da aber immer vergessen wird ist die baseline: es ist nicht sinnvoll vorher und nachher absolut zu verlgeichen, sondern mit dem, was zu einem gegebenen zeitpunkt die soziotechnologische baseline ist, die unter ‘gerechten’ vervältnissen machbar wäre, was alle also auf basis des entwicklungsstandes locker bekommen könnten. und nur bzgl. dieser baseline sollte man sich anschauen, wer nach oben oder unten abweicht und wer ggf. was abzapft)
Papierkorb pt. 149
(wenn man einmal im halben jahr über ein blog stolpert, das noch so ein feedburner chicklet eingebaut hat, weiß man: you are in for a treat)
Papierkorb pt. 148
(auch nur am rande aber weil ich mir gelegentlich bei papierbasierten büchern denke, dass sogar der eine oder andere absatz oder die eine oder andere seite den oft absurden preis von 10, 20 oder auch 30 euro mehr als wert ist: auch den nutzen von twitter müsste man eigentlich ganz konkret in bezug auf die lebenshaltungskosten für den jeweiligen zeitraum berechnen, einfach weil die tweets immer nur im jeweiligen zeitstrom auftauchen, und da ist es dann ganz einfach so, dass es in einem monat halt 10 oder 20 oder vl. auch 30 wirklich mindblowing-gute tweets gibt, die aber eben die lebenshaltungskosten für den gesamten zeitraum als bezahlt vorausgesetzt haben müssen, während bücher ausser der lesezeit keine weiteren lebenshaltungskosten verursachen usw.)
Papierkorb pt. 147
(auch nur am rande aber was mich immer öfter nervt: wie feeds mit einem assoziativen, imaginativen, whatever stockfoto als prefix ausgeliefert werden, das dann den gesamten inhaltlichen einstieg der ersten zwei textlichen absätze überdeckt)
((es steckt glaub ich keine bösartigkeit dahinter, es wird halt vom cms einfach das header-image übernommen, das dem artikel im web in der single article view die besondere bedeutsamkeit verleihen soll und das dort zumindest besser funktioniert1; es zeigt aber trotzdem das völlige nichtverstehen der infoökonomischen prinzipien von feedreadern, die sich üblicherweise mit den tasten j/k durch hunderte artikel durcharbeiten müssen und wo der ‘real estate’ des ersten eindrucks für die entscheidung zum weiterlesen oder nicht absolut entscheidend ist und der also einfach weggeworfen wird))
1 besser funktionieren beinhaltet hier übrigens auch, dass das bild selbst das lesen des artikels optional macht, weil es selbst schon eine ausreichend zufriedenstellende erfahrung offeriert. wenn unter der falte nix mehr kommt, zumindest hat sich einer im photoshop bemüht usw.)
Papierkorb pt. 146
(auch nur eine minirandbemerkung: während man auf youtube oder in den interwebs doch oft das gesuchte findet, das wirklich gute findet man dort dann doch nicht, was natürlich die archivkraft vom dispositiv aufs briefmarkensammeln reduziert)
Papierkorb pt. 145
(auch nur am rande: diese blödsinnige deutsch/europäische forderung nach ‘erklärung von algorithmen’ könnte eine can of worms öffnen, nämlich die dann nicht weniger plausible forderung nach einer erklärung der algorithmen aka verfahrensanweisungen und prozesse von allem anderen, sei es staat, unternehmen, vereinen oder sonstigen institutionen oder organisationen)
Papierkorb pt. 144
(kl. nachtrag zu den minimal models pt. 3 : ein relativ wichtiger parameter, den ich dort ausgelassen habe, ist die jeweilige soziale/monetäre/symbolische signifikanz. sprich: was wichtig oder teuer ist, darf auch mal überlegung/aufwand erfordern und muss keine einclickgeste sein; und je wichtiger und teuerer es ist, desto mehr überlegung/aufwand darf erwartet werden)
((was nur zur sicherheit nicht bedeutet, dass irgendwas von mobilen apps nicht abgebildet werden kann, solange sie nicht spürbar schlechter als die beste nichtmobile alternative sind))
Papierkorb pt. 143
(zumindest alle bücher, die noch öS resp. DM preise haben endlich mal lesen)
Papierkorb pt. 142
(kein tipp sondern eher eine herausforderung: don’t like everything)
((cheerleading und naysaying sind sicher zwei hochgradig funktionale personas, und gute cheerleaders und naysayers finden dann auch ihren sich mitunter rekursiv verstärkenden markt, usw., aber wer dumme dinge, die gescheit klingen, promoted, oder schlaue dinge, die dumm sind, dämpft und umgekehrt ist halt ein funktionär))
Papierkorb pt. 141
(hyperlinks, die fußnoten des armen mannes)
Papierkorb pt. 140
(fußnoten, die hyperlinks des armen mannes)
Papierkorb pt. 139
(ganz lustig: ich kann einige seltenst benutzte passwörter und pincodes noch tippen, könnte sie aber beim besten willen nicht sagen. der geist ist ein knochen)
Papierkorb pt. 138
(der rhythmus einmal pro woche ist irgendwie für viele dinge nicht schlecht)
Papierkorb pt. 137
(nur weil ich gerade darübergestolpert bin: mein palm IIIx hatte schon 1999 ein besseres – und die hälfte kostendes, und sogar zusammenfaltbares – externes keyboard als derzeit die ipad pros)
Papierkorb pt. 136
(was ich gern hätte wären latex templates für merve, reclam und stw)
Papierkorb pt. 135
(hab – trotz dauerregen in meinem strom – noch nie was von böhmermann weder gesehen noch gelesen und bis vor kurzem gerade mal gewusst, dass es ihn gibt und er ein satiremagazin im zdf hat; es gibt also kein filterbubbleproblem, sondern eines der filter-blindness)
Papierkorb pt. 134
(warum hat’s eigentlich nie wirklich LP/MC/von mir aus auch MD verleih gegeben?)
Papierkorb pt. 133
(auch nur am rande, aber barnes & noble hatte vor etwa 10 jahren eine ganze reihe an durchaus netten und gut gemachten online-kursen – heute würde man dazu vl. moocs sagen – am start)
((ihr fehler war wohl, das primär mit dem direktkauf vom jeweiligen artikel vom jeweiligen ‘lehrer’ zu koppeln; iirc hätten sie durchaus potential für eine soziale dynamik jenseits davon gehabt; leider haben sie alle inhalte und diskussionen gelöscht))
Papierkorb pt. 132
(kl. projekt: jede woche die solid steel show von vor 10 jahren und von der aktuellen woche zumindest im hintergrund einmal durchlaufen lassen)
Papierkorb pt. 131
(die nützlichen unterscheidungen – siehe alle bisherigen nützlichen unterscheidungen bilden, so nützlich sie vl. grundsätzlich sind, die damit verbundenen problematiken leider nur monodimensional ab; was also fehlt sind 2-, 3- oder mehrdimensionale matrizen)
Papierkorb pt. 130
(nur ein kleiner nachtrag zu nützliche unterscheidungen pt. 36 : natürlich gibt es auch bei facebook solche blunders (eine diskussion von google ist ohnehin schon egal); der derzeit sicher offensichtlichste sind die sich bald im zuge der f8 öffnenden instant articles und die möglichkeit für publisher, den messenger mit ihren ergüssen zu befüllen; allerdings ist halt niemand auf facebook, um sich zu informieren, so technisch bequem das auch gelöst ist. man nimmt das halt mit. und klar: trotzdem lässt sich die verweildauer und der marketshare erhöhen; die kosten dafür sind aber eine verwässerung vom eigentlichen sinn; es gibt keine schnellen alternativen zu facebook, es wird sich also niemand abwenden, aber facebook macht aus frischem quellwasser einen abgestandenen see und das wird sicher nicht ohne anpassungen bleiben)
Papierkorb pt. 129
(grunddilemma: das subjekt, dem wissen unterstellt wird (lacan) vs. der masse, der geschmack unterstellt wird (socmed))
Papierkorb pt. 128
(nur ein kleiner nebenrant, aber es ist doch unglaublich, wie dysfunktional oauth/oauth2 – und damit die mehrzahl der apis der webdienste – ist; ich kann mir gut vorstellen, dass man in einem zweiwöchigen crashkurs alle begründungen verstehen und die implementierungen in den jeweiligen programmiersprachen realisieren kann, aber es kann doch nicht sein, dass es für einen laien fast unmöglich ist, in zumutbarem (aka 2 stunden) aufwand zumindest eine verbindung herstellen zu können. derzeit stellen anscheinend viele auf das technisch sicher tolle oauth2 um, aber das nützt ja nix, wenn man damit dinge beschützt, bei denen der grad der beschütztheit (etwa die eigenen ohnehin öffentlichen tweets) völlig egal ist usw.)
Papierkorb pt. 127
(nach dem jahr der amazing cheap-os – siehe pt. 122 – scheint das heuer das jahr von wireless/bluetooth/airplay/einer entkabelung zu werden)
Papierkorb pt. 126
(nts: was fehlt sind continuations für blogposts, ggf. auch für tweets)
Papierkorb pt. 125
(die meisten ‘funny vines’ haben die logik von clever & smart)
Papierkorb pt. 124
(was fehlt: eine art semiannualer data potlatch)
Papierkorb pt. 123
(immer öfter, wenn ich was lese, denke ich mir: wovon reden die eigentlich?)
Papierkorb pt. 122
(2015 war jedenfalls ganz eindeutig das jahr der amazing cheap-os)
Papierkorb pt. 121
(ich hatte das glaub ich schon mal, aber trotzdem immer wieder interessant, wie sich das eigene mediale ökosystem readjustieren kann, wenn es neue/andere gadgets gibt)
Papierkorb pt. 120
(ein jahr lang alle schachteln aufheben)
Papierkorb pt. 119
(in der s-bahn sitzen und während der fahrt auf dem lenovo ‘all work and no play makes jack a dull boy’ tippen)
((variation 1: auf dem palm IIIx mit dem stylus und graffiti))
(((variation 2: mit dem ipod und siri)))
Papierkorb pt. 118
(was fehlt: eine art aleatorische theorie der gesellschaft)
((hypothese: wir sind eher aleatopoietisch als autopoietisch, das fehlende werk von luhmann ist ‘der zufall der gesellschaft’ usw.))
Papierkorb pt. 117
(überlege mir gerade, ob ich mir etwa bei pinboard einen hide-toggle wünschen würde; einerseits wär er sicher nicht gänzlich unbegründet, weil es doch einen wachsenden anteil an bookmarks gibt, die ich wirklich nicht mehr unbedingt sehen muss und eigentlich auch nicht mehr unbedingt immer sehen will, die ich aber auch nicht einfach ‘wegschmeissen’ will, andererseits ist mir bei anderen diensten, die einen solchen hide-toggle offerieren, aufgefallen, dass ich ihn nur widerwillig benutze, was aber auch wieder daran liegen kann, dass damit kein ‘verbesserter’ zustand hergestellt werden kann, sondern nur ein unerwünschter zustand gelindert werden kann, man denke an die app stores und deren unmöglichkeit apps gänzlich zu entfernen)
Papierkorb pt. 116
(auch nur am rande: das ende von mailbox ist wohl ein schönes beispiel für consultancy-driven produktentwicklung; We’ve come to believe that the best way for us to improve people’s productivity going forward is to streamline the workflows that generate so much email in the first place.
klingt eindeutig nach der empfehlung von jedem durchschnittlich ambitionierten berater, der der jeweiligen lösung den mangelnden weitblick diagnostiziert (wer an autos tüftelt übersieht das eigentliche problem verkehr, wer an medikamenten tüftelt übersieht das eigentliche problem gesundheit usw.) ding dabei ist natürlich, dass das allgemeine weltproblem nie direkt, sondern immer nur über das spezifische adressiert werden kann)
Papierkorb pt. 115
(grundproblem, dass jede sich in die eine oder andere richtung zum too-muchigen einpendelnde mischung aus im einzelnen durchaus netten bestandteilen besteht)
((aka: man kann auf twitter oder allen anderen semisozialen strömen nicht mal durch ‘dann unfollowe halt’ schnell nachjustieren, wenn der socmed-content oder der netzpol-content oder der ecomm-content oder der spässchen-content oder jedes andere content-bundle – katzen und vögel natürlich ausgenommen – ein hypertrophes eigenleben entwickelt))
Papierkorb pt. 114
(der traurige umstand, dass irgendwie kein dienst mit seiner natürlichen grösse zufrieden ist)
Papierkorb pt. 113
(relativ traurig ist ja, wenn ich auf die letzten 10 jahre zurückblicke, dass ich kein eitzerl weitergekommen bin, was positive aussagen über das web oder die welt betrifft. es gibt vl. einen gewissen korpus an aussagen, aus dem man sinnvollerweise schöpfen und permutieren kann, wenn man halt irgendwas sagen will, aber was wäre schon damit gewonnen und jede non-triviale aussage bleibt ganz grundsätzlich falsch)
((wo ich ggf. schlauer geworden bin, ist beim markieren von ‘falschen’ aussagen, also aussagen, die man in der form einfach nicht machen kann. und das sind – ich übertreibe jetzt nicht – fast alle. was doch unwahrscheinlich ist, aber trotzdem so ist. und ich betone jetzt wie der freiherr von guttenberg: fast jede aussage über das internet ist ein blödsinn und das ist die wahrheit, siehe papierkorb 112. ich weiss nicht, wieso sich die welt da so anstellt, aber es ist so))
Papierkorb pt. 112
(kontextlose randbemerkung, aber eines der mich am meisten irritierenden phänomene der jüngeren zeit ist dieses ‘personal truth’ meme, das man in den letzten monaten/jahren vor allem bei us-amerikanern beobachten kann; jegliche kommunikation wird verweigert, weil man sich auf eine eigene ‘wahrheit’ bezieht, die einem dann natürlich auch niemand absprechen darf, wie könnte man auch nur? dass das konzept ‘wahrheit’ per definitionem eben gerade nur intersubjektiv sinnvoll ist, ist dabei völlig irrelevant, was man gerade glaubt ist ja völlig selbstevident und sich selbst erzeugend und also ganz offensichtlich wahr)
Papierkorb pt. 111
(heute ist irgendwie so ein putz- und waschtag, vermutlich der letzte ideale des jahres usw.)
Papierkorb pt. 110
(filofax kalendereinlagen wochentagstechnisch umbenennen usw.)
Papierkorb pt. 109
die (ohnehin) selten gestellte frage: ist es eigentlich nützlich?
die (eigentlich) nie gestellte frage: ist es wirklich nützlich?
(ganz grundsätzlich mein ich das jetzt nicht im sinne vom 5-fachen hinterfragen, aber damit käme man doch zumindest über die hälfte des weges etc.)
Papierkorb pt. 108
(was wir ganz grundsätzlich sehen, ist der sieg der anspruchslosen ambition – i.e. dem gewinnen wollen, ohne auch nur irgendwas zu ‘leisten’)
((was natürlich im gegensatz zum ambitionslosen anspruch steht, der selbst schon nicht mehr gewinnen will, was aber die verschiedenste gründe haben kann))
(((was natürlich noch mehr im gegensatz zu eimer allgemeinen leistbaren leistung seht, siehe etwa irgendwann bei now ))
Papierkorb pt. 107
(wo wir, glaub ich, doch weitergekommen sind, ist die erkenntnis, dass sich künstlich aufgeblähte erfolge und datentypen (groupons, zynga, g+, …) früher oder später von selbst bereinigen und erledigen (und yep, auch unicorns, siehe).
Papierkorb pt. 106
(dass ich noch mal c++ lernen will, weil der arduino doch ganz witzig/nützlich/sehr super ist, hätte ich auch nicht gedacht, usw.)
Papierkorb pt. 105
(der kardinalfehler der in den letzten monaten ‘verbesserten’ internetangebote von zeitonline, sz und co ist natürlich, dass sie glauben, ‘modern’ ausschauen zu müssen und leserfreundlich zu sein und das mit so einem einspaltigen design auch tatsächlich irgendwie zu tun, während sie ruhig altfatrisch ausschauen könnten, solange sie sich einer individuellen intervention (via readlater, etc.) nicht in den weg stellen. dieses altfatrische definiert den rest ihres verbleibendes charmes, was sie sich mit ihren gestaltungsprozessen abringen können wirkt selten besser als die seminararbeit von einem mitteldurchschnittlich begabten teilnehmer irgendeiner multimediengestaltungsuni)
Papierkorb pt. 104
(was fehlt: eine art phrenologie der avatare)