live.hackr

die romantische komödie

Leftovers 2022 (PubSynHubbub Edition)

auch nicht weitergekommen sind wir 2022 jedenfalls dabei, im kollektiv gute praktiken für das problem, wo man was originär postet, und wo man das dann in der folge auch syndiziert zu konzipieren und etablieren.

(während das vielleicht eigentlich schon immer die ungepflückte low hanging fruit für die entwicklung eines florierenden offenen sozialen webs ist, so hat sich die situation mit dem regress von von twitter und dem fluchtziel mastodon doch wenn man so will veroffensichtlicht, weil man jetzt eig. alles nur noch falsch machen kann. und selbst wenn man für sich selbst einen guten modus findet, so verdünnt sich das doch unmittelbar im strom zur unwahrnehmbarkeit, wenn sich auf einer jeweiligen plattform noch keine gemeinsame kultur, normen, erwartungshaltungen, interne codes, etc. etabliert haben, was aber in der derzeitigen stimmung vom fediverse ein genuin nicht wahrgenommenes problem ist. i.e. es wird noch nicht thematisiert, dass sich in der lösung vom einen problem in dieser lösung selbst ein anderes, in der praxis viel schwerer zu lösendes problem auftut)

((das indieweb unterscheidet diesbezüglich zwei primäre camps: POSSE (Publish on your Own Site, Syndicate Elsewhere) und PESOS (Publish Elsewhere, Syndicate to your Own Site) und afaics gilt da doch posse als goldener standard, weil einem dann einfach von anfang an alles gehört und man das dann nicht nur halt einfach überall streut und etwaige reaktionen an anderer stelle dann auch noch via webmentions zurückholen kann usw., aber ich bin da doch ganz definitiv team pesos, weil das die einzige möglichkeit, zumindest ein bisschen kontextspezifisch zu posten und also die beobachtbarkeit von unterscheidungen überhaupt erst zu ermöglichen und man zumindest für sich selbst trotzdem ein durchsuchbares oevre generiert. aber wichtiger als solche technicalities ist der umstand, dass im fediverse überhaupt nicht gespürt wird, dass die gewonnene offenheit und selbstbestimmheit zwar im potential nach oben offen ist, aber auch asymmetrische effekte triggert, die verstanden und adressiert werden wollen. offene protokolle, standards, etc. generieren zwar erst die bedingungen der möglichkeiten für viele formen der gesellschaftlichen selbstorganisation, aber nur ein bündel von (verstandenen, beobachtbaren) entscheidungen spannt ein feld bzw. einen innenraum auf, innerhalb dessen kultur möglich wird, während im fediverse selbst schon die multiplikation von content als selbstevidenter gewinn empfunden wird. aber während das selbst eine unendliche geschichte ist und um zur eingangsthese zurückzukommen: ein framework für ‘kluge entscheidungen’ wo man was wie publiziert und wo man was wie syndiziert wäre ein grundsätzlich lösbares steinchen für mehr dichte in den indiewebs. das ist übrigens weniger ein vorwurf als ein spieltheoretisch nicht lösbarer umstand))

@dominik ich bin mir ziemlich sicher, dass (auch) die Unterscheidung von POSSE/PESOS durch eine Änderung an der Twitter-API-Policy 2013 getriggert wurde. Wegen “Ihr dürft eure Tweets nicht mehr syndizieren” wurde eine “Es waren zuerst unsere Posts”-Position erfunden, die den Unterschied erst nötig machte. Davor war noch fröhliches Hin und Her, frei nach der alten Web 2.0-Mashup-Kultur.

@hackr hmm, ich hatte das gar nicht auf dem schirm, weil für mich der text quasi immer primär einmal an einen context gebunden ist, aber es könnte wirklich sein, dass es diese vorform vor dieser differenz gibt, bei der der text quasi noch flüssig ist und mit dieser unbestimmtheit rechnet. quasselig ausgedrückt, aber für mich ein echter lichtblick

☍ 03.02.2023 # misc
kommentare
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